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Julian Draxler bei Paris Saint-Germain: Ein Schimmer neben dem Fixstern

VonSID

Publiziert 30/08/2017 um 13:39 GMT+2 Uhr

Bundestrainer Joachim Löw will Julian Draxler Schritt für Schritt zu einem Anführer der Nationalmannschaft aufbauen. Doch die Entwicklung des Confed-Cup-Kapitäns bei Paris Saint-Germain steht dem derzeit entgegen. Vermehrt wird nach nur einem halben Jahr sogar schon über eine Flucht Draxlers aus der französischen Hauptstadt spekuliert. Löw glaubt jedoch an eine Zukunft in Paris.

Germany's midfielder Julian Draxler reacts after scoring a penalty during the 2017 Confederations Cup group B football match between Australia and Germany at the Fisht Stadium in Sochi on June 19, 2017

Fotocredit: Getty Images

Uli Hoeneß hat kurz gezuckt. Julian Draxler soll schließlich zum Anführer der Nach-2014-Generation in der deutschen Nationalmannschaft aufgebaut werden - da gehört es zum jahrzehntelang gepflegten Selbstverständnis des FC Bayern, zumindest einmal Gedankenspiele ablaufen zu lassen. Doch, keine Chance: Wer "auf Teufel komm raus einen Transfer wie Draxler" anstrebe, muss einen Star abschieben. Das kommt für Hoeneß nicht infrage.
Ohnehin, sagt Bundestrainer Joachim Löw, offensichtlich bestens auf Stand:
Ich weiß, dass Paris Julian auf keinen Fall abgeben will. Sie sind schon überzeugt von seinen großartigen Qualitäten.
Mit der Ko-Existenz der Stars ist das aber so eine Sache. Auch und besonders bei Paris St. Germain. Julian Draxler erlebt das derzeit: Einer seiner Konkurrenten hat 222 Millionen Euro gekostet und hört auf den klangvollen Namen Neymar. Nicht im Kader, nicht im Kader, nicht im Kader, fünf Minuten, sieben Minuten - die Saison in der zuletzt stark aufgewerteten Ligue 1 und im französischen Pokal begann für den deutschen Confed-Cup-Kapitän auch durch den Trainingsrückstand nach einem harten Sommer unbefriedigend.
Draxler könne allerdings "nicht nur eine Position spielen", betont Löw. Also doch eine Ko-Existenz? Wie Unai Emery, Trainer von PSG, das sieht, ist offen.

Draxler muss spielen

Es klafft somit eine Lücke zwischen Draxlers (zugedachter) Rolle in der Weltmeistermannschaft und jener im Verein - nach anfänglichem Aufblühen. Der Mann, der zum Anführertyp reifen soll, womöglich zum Nationalmannschaftskapitän der Zukunft mit Perspektive bis 2026, der sollte schon regelmäßig spielen. Neymar hin oder her.
"Live and let live" stand auf Julian Draxlers T-Shirt, als er für die anstehenden Länderspiele in Tschechien am Freitag (20.45 Uhr im Liveticker) und gegen Norwegen (Montag) nach Stuttgart anreiste. Leben und leben lassen. Die fragwürdige Kunst, Botschaften in alles hineinzudeuten, wird im Fußball häufig übertrieben - aber das passte schon ganz gut. Live and let live. Keine Flucht? "Ein Wechsel ist überhaupt kein Thema", versicherte Draxlers Berater Roger Wittmann zuletzt immer wieder.
In diesem Transfersommer der Rekordhitze allerdings sind Wendungen keine Überraschungen; Julian Draxler hat schon Schalke 04 und den VfL Wolfsburg frühzeitig verlassen.
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Julian Draxler

Fotocredit: Imago

Der Weltmeister selbst hat sich rar gemacht. Bei Instagram meldete er sich mal vom Trainingsplatz, mal aus dem Friseursalon der Fußballgrößen, stets substanzlos. Sein letztes Interview ist Monate her. Es ging darin noch um seine Rolle in der DFB-Elf, jedoch auch um PSG. "Ich habe mittlerweile verstanden, dass die meisten Mannschaften mich eher auf dem Flügel brauchen", sagte er der "SZ".
Aber gerade in Paris spielen wir genauso, wie es mir liegt: sehr flexibel, mit vielen Positionswechseln und mit gepflegtem Flachpassfußball wie in der Nationalmannschaft.
Der allüberstrahlende Fixstern Neymar, teuerster Spieler der Fußballgeschichte, um den sich alles andere zu drehen hat, war da noch ein fernes Gleißen.
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