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Khedira, Gündogan, Weigl, Kimmich - wer kann Bastian Schweinsteiger beerben?

Dirk Adam

Update 02/09/2016 um 21:59 GMT+2 Uhr

Toni Kroos ist im DFB-Team gesetzt. Dahinter entbrennt ein Kampf um die Position von Bastian Schweinsteiger, der seine Nationalmannschaftskarriere beendete. Nach 121 Länderspielen hat der WM-Held von 2014 Schluss gemacht. Nun müssen andere Spieler auf der Sechser-Position nachrücken. Wer hat die besten Chancen, sich neben Kroos einen Platz im defensiven Mittelfeld zu sichern? Wir machen den Check:

Gündogan, Weigl, Kroos, Khedira und Kimmich im DFB-Team

Fotocredit: Imago

Bundestrainer Joachim Löw hat die Qual der Wahl. Nach Schweinsteigers Rücktritt drängen sich eine Handvoll Spieler im defensiven Mittelfeld auf. Außen vor ist Toni Kroos, den Löw vor dem Finnland-Test in den Mannschaftsrat des amtierenden Weltmeisters beförderte.
Kroos' Stimme hat mittlerweile Gewicht. Sein spielerisches Potenzial (71 Länderspiele) steht seit Jahren außer Frage. Nach dem Wechsel vom FC Bayern zu Real Madrid legte er noch eine Schippe drauf. Unter Trainer Zinedine Zidane absolvierte er bei den "Königlichen" die meisten Spiele (25).
Er ist zwar kein Lautsprecher, aber seine Kollegen hören auf ihn. Zusammen mit Kapitän Manuel Neuer, Mats Hummels, Sami Khedira und Thomas Müller gibt Kroos den Ton an. Der "Strippenzieher" im Mittelfeld ist gesetzt - an ihm führt kein Weg vorbei.
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Toni Kroos rückt für Schweinsteiger in den DFB-Mannschaftsrat.

Fotocredit: Imago

Wer schafft es sonst noch ins Team? Hier die heißesten Kandidaten auf einen Platz neben Kroos:

Sami Khedira:

Wie die Zukunft nach Schweinsteiger aussehen könnte, hat Bundestrainer Löw in den vergangenen Monaten bereits beantwortet. Anders als gegen Finnland wird er beim WM-Qualifikationsspiel gegen Norwegen die bestmögliche Startelf auf den Rasen schicken. Juventus-Profi Khedira wird neben Kroos spielen.
Beide sollen im defensiven Mittelfeld für die nötige Kreativität und Stabilität sorgen. Kroos als Ideengeber. Khedira als Zerstörer. Wie beim historischen 7:1-Sieg im WM-Halbfinale 2014 gegen Brasilien, bei der EM-Generalprobe gegen Ungarn (2:0) und den ersten fünf EM-Spielen. Immer standen beide auf dem Platz.
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Sami Khedira beim Spiel gegen Nordirland

Fotocredit: AFP

Einziges Problem ist die Verletzungsanfälligkeit des Ex-Stuttgarters. Bei der WM 2014 in Brasilien verletzte sich Khedira kurz vorm Finale beim Warmmachen. Zwei Jahre später stoppte ihn eine schwere Oberschenkelblessur im EM-Viertelfinale gegen Italien. Bleibt Khedira fit, ist er die Nummer 2 neben Kroos.

Ilkay Gündogan:

Für TV-Experte Sebastian Kehl steht fest, dass mit dem Ex-Dortmunder in naher Zukunft zu rechnen ist. Wenn er endlich wieder gesund wird. Gündogan verletzte sich Anfang Mai bem BVB-Training schwer. Vor vier Monaten renkte er sich die Kniescheibe aus, musste operiert werden und verpasste die EM 2016 in Frankreich.
2014 musste er bei der WM zusehen, weil ihn die Stauchung seiner Wirbelsäule insgesamt 403 Tage außer Gefecht setzte. Nach seinem Wechsel zu Manchester City arbeitet Gündogan aber wie besessen an einem Comeback unter Trainer Pep Guardiola. Bereits im September will der Mittelfeldmann wieder Fußball spielen.
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Ilkay Gündogan im DFB-Trikot

Fotocredit: SID

Für Deutschland streifte sich Gündogan erst 16 Mal das Nationaltrikot über. Eigentlich viel zu selten, denn nach der EM 2012 war er im DFB-Team gesetzt. Zu seinen Glanzzeiten hatte Gündogan ganz klar das Potenzial für die Startelf. Da will er wieder hin. Zu seinen Stärken zählen Spielaufbau und Zweikampfstärke.

Julian Weigl:

Der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler ist das Verprechen für die Zukunft. Löw nominierte den jungen Dortmunder kurz vor Beginn der EM 2016 erstmals für das DFB-Team. Zwar kam Weigl in Frankreich nicht zum Einsatz. Der Bundestrainer weiß aber um das riesige Talent des Youngsters. Er will ihn behutsam aufbauen.
Beim BVB zählte Weigl in seiner ersten Saison sofort zum Stammpersonal. Seine Passgenauigkeit und seine Spieleröffnung sind überragend. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er im DFB-Team den Durchbruch schafft. Noch muss er sich hinten anstellen. Seinen beiden Länderspielen dürften aber viele folgen.
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Julian Weigl absolvierte gegen Ungarn sein erstes Länderspiel.

Fotocredit: Imago

Löw ließ ihn gegen Ungarn (2:0) und gegen Finnland (2:0) ran. Beim WM-Qualifikationsspiel gegen Norwegen muss Weigl wieder auf der Bank Platz nehmen. Kein Problem für Weigl, der mental unheimlich reif ist. Beim Abschiedsspiel von Schweinsteiger wurde Weigl (68.) gegen Finnland für den Ex-Kapitän eingewechselt.

Joshua Kimmich:

Der Bayern-Profi hat es nicht nur aufgrund seiner Vielseitigkeit in die Nationalmannschaft geschafft. Sein steiler Aufstieg von RB Leipzig über den FC Bayern führte ihn direkt ins DFB-Team, wo er 2016 bei der EM-Generalprobe gegen die Slowakei (1:3) sein Debüt als rechter Verteidiger gab. In der Dreierkette neben Jérôme Boateng.
Löw setzte ihn in sechs Länderspielen nur einmal - beim 7:6 n.E. im EM-Viertelfinale gegen Italien - im Mittelfeld ein. Dort fühlt sich Kimmich am wohlsten. Guardiola ließ ihn 2015/16 bei Bayern aber nur sieben Mal im defensiven Mittelfeld spielen. Kurz vor der Winterpause funktionierte ihn der Katalane zum Verteidiger um.
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Joshua Kimmich bei der EM 2016 in Frankreich

Fotocredit: SID

Auf dieser Position sieht ihn auch Löw, der Kimmich am liebsten zum legitimen Nachfolger von Philipp Lahm aufbauen will. Kimmichs Zukunft im Nationateam liegt weiter hinten. Wenn Löw ihn als Sechser braucht, steht der 21-Jährige aber bereit.
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