WM 2022 in Katar: Deutschland erkämpft gegen Spanien ersten Punkt - Niclas Füllkrug schlägt zu
Update 28/11/2022 um 00:24 GMT+1 Uhr
Deutschland hat bei der WM 2022 in Katar den ersten Punkt geholt. Nach dem 1:2 gegen Japan erkämpfte sich die DFB-Auswahl gegen Spanien ein 1:1 (0:0). Álvaro Morata brachte den Weltmeister von 2010 im al-Bayt-Stadion nach 62 Minuten in Führung, Niclas Füllkrug (83.) gelang der Ausgleich. Damit ist die deutsche Nationalmannschaft vor dem abschließenden Spieltag Tabellenletzter der Gruppe E.
Bundestrainer Hansi Flick stellte seine Mannschaft im Vergleich mit der Auftaktniederlage gegen Japan um und brachte Thilo Kehrer und Leon Goretzka für Nico Schlotterbeck und Kai Havertz.
Spanien aber setzte die DFB-Elf in der Anfangsphase unter Druck und hätte durch Dani Olmo schon früh in Führung gehen können. Dessen wuchtigen Abschluss aus 18 Metern halblinks lenkte Manuel Neuer mit einer Hand an den Querbalken (7.). Anschließend entwickelte sich ein intensives Duell mit Feldvorteilen für die Iberer.
Nach gut 20 Minuten aber wurde Deutschland mutiger, eroberte immer wieder zweite Bälle und kam in Person von Serge Gnabry auch zum Abschluss (25.).
Kurz vor dem Pausenpfiff ging die Mannschaft von Hansi Flick dann sogar vermeintlich in Führung. Ein Freistoß von Joshua Kimmich landete am zweiten Pfosten beim aufgerückten Antonio Rüdiger, der den Ball aus fünf Metern ins linke Eck einnickte. In den deutschen Jubel hinein meldete sich allerdings der VAR, der Rüdigers Treffer wegen einer Abseitsposition zurücknahm (40.).
Nach Wiederanpfiff war Deutschland dann das gefährlichere Team. Ein Abschluss von Kimmich aus elf Metern nach Vorarbeit von Ilkay Gündogan wurde von Unai Simón entschärft (56.).
Dann aber schlug der Weltmeister von 2010 eiskalt zu. Jordi Alba hatte links gegen Kehrer zu viel Platz, seine flache Hereingabe landete am ersten Pfosten beim eingewechselten Àlvaro Morata, der fünf Meter vor dem Tor den Fuß hinhielt und zum 1:0 traf (62.).
Deutschland musste nun reagieren, bot Spanien so aber auch immer wieder Räume an. So hatte Olmo einmal mehr links viel Raum und fand am Strafraumrand Marco Asensio, der in leichter Rücklage deutlich drüber schoss (65.).
Dann brachte Hansi Flick Leroy Sané, Lukas Klostermann und Niclas Füllkrug für Gündogan, Kehrer und Müller (70.). Und diese Wechsel sollten sich auszahlen.
Zunächst verpasste der Bremer Füllkrug noch nach Vorarbeit von Jamal Musiala den Ausgleich, dann schloss Musiala selbst ab, anstatt den besser postierten Füllkrug zu bedienen (73.).
Dann aber funktionierte das Zusammenspiel besser: Sané steckte stark durch zu Musiala, dem Füllkrug rechts im Strafraum einfach den Ball abnahm. Mit einem Hammer aus sieben Metern nagelte der Stürmer den Ball ins linke Toreck (83.).
Es war der verdiente Ausgleich und gleichzeitig das Endergebnis nach einer stark verbesserten Leistung im Vergleich zum Japan-Spiel (1:2).
Nun muss Deutschland auf spanische Schützenhilfe gegen Japan hoffen und gleichzeitig gegen Costa Rica gewinnen, um am letzten Spieltag das Achtelfinale noch klar zu machen.
Die Stimmen:
Hansi Flick (Bundestrainer Deutschland): "Wir haben ein hochinteressantes Spiel gesehen. Die Mannschaft hat bedingungslos gefightet. Deswegen Kompliment an die Mannschaft, aber wir haben nur einen Schritt gemacht. Auch wenn vieles anders zu lesen ist, haben wir ein gutes Miteinander. Ich bin wirklich stolz auf die Mannschaft. Gerade auch, wie sie nach dem Rückstand reagiert hat. Es waren Krieger auf dem Platz, die mit Herz gespielt haben. Wenn wir diesen Aufwind mitnehmen, kann vieles möglich sein."
Manuel Neuer (Deutschland): "Es war alles schwierig gegen gut aufgelegte Spanier. Aber wir haben den Fight angenommen, wir waren sofort da und haben wenig zugelassen. Großes Kompliment an unsere Verteidigung. Der ganze Verbund hat dazu beigetragen. Das Wichtigste ist: Wir leben noch."
Niclas Füllkrug (Deutschland): "Wir wollten unbedingt dieses Spiel ziehen. Es war wichtig, dass wir diesen Punkt geholt haben, einfach für das Gefühl. Wir wollten natürlich gewinnen, aber es ist wichtig, dass wir immer noch die Möglichkeit haben weiterzukommen. Wir können jetzt mit einem guten Gefühl ins letzte Spiel gehen."
Thomas Müller (Deutschland): "Fülle ist geil reingekommen, genau dafür ist er dabei. Das hat er die letzten Tage auch angekündigt, er hat ein tolles Selbstvertrauen und mit seinem rechten Fuß einen tollen Hammer. Er ist auch ein unglaublich toller Typ. Es war jetzt spielerisch nicht immer die ganz saubere Klinge von uns, aber wir haben kämpferisch immer dagegen gehalten. Wir sind immer noch in der Situation, dass wir ins Achtelfinale kommen können. Natürlich auch ein Dank an Costa Rica."
Joshua Kimmich (Deutschland): "Zum Glück haben wir das Unentschieden noch geschossen. Vom Gefühl her war es schon so, dass Spanien mehr vom Spiel hatte. Ich hoffe, ich vertue mich jetzt nicht mit der Analyse, aber gefühlt hatten wir schon die besseren Chancen. Mit ein bisschen Glück können wir das sogar gewinnen."
Àlvaro Morata (Spanien): "Wir haben gegen eine der besten Mannschaften der Welt gespielt, man muss das Positive mitnehmen. Deutschland gehört zu den Titelfavoriten."
Der Tweet zum Spiel:
Mit seinen Einwechslungen hatte Hansi Flick heute auf jeden Fall ein glückliches Händchen.
Das fiel auf: Füllkrug macht den Unterschied
Gerade einmal drei Länderspiele - als Einwechselspieler - hat Niclas Füllkrug in seiner Vita stehen. Schon jetzt dürfte er sich aber in die Herzen der deutschen Fans geschossen haben. Nach seinem Siegtreffer im Freundschaftsspiel gegen den Oman (1:0) erzielte der Bremer nun auch gegen WM-Favorit Spanien das so wichtige 1:1. "ZDF"-Experte Sandro Wagner ließ sich danach sogar zu folgender Aussage hinreißen: "Es wird in naher Zukunft kein Länderspiel ohne Niclas Füllkrug geben."
Die Statistik: 1
Niclas Füllkrug ist der erste Einwechselspieler seit 2014, der für die DFB-Elf bei einer WM einen Treffer erzielt - damals war es Mario Götze im Finale gegen Argentinien (1:0 n.V.).
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