WM 2022 - Gonçalo Ramos liefert Gala bei Portugal-Sieg gegen die Schweiz: Das ist der Vertreter von Cristiano Ronaldo

Als die Aufstellung der portugiesischen Nationalmannschaft die Runde machte, war die Überraschung groß: Lichtgestalt und Superstar Cristiano Ronaldo musste im Achtelfinale gegen die Schweiz zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Offenbar nicht aus gesundheitlichen, sondern tatsächlich aus taktischen Gründen. Nationaltrainer Fernando Santos, der sich unlängst kritisch über das Verhalten des fünfmaligen Weltfußballers geäußert hatte, berief stattdessen Gonçalo Ramos in die Startelf.

Ein Schachzug, der im Falle eines Scheiterns der Portugiesen durchaus Zündstoff-Potenzial geborgen hätte. Letztlich erwies sich das Manöver als goldener Griff, Ramos lieferte in seinem vierten Länderspiel eine herausragende Leistung und zeichnete mit drei Treffern hauptverantwortlich für den Einzug ins Viertelfinale.

Doch wer ist der Youngster, den Santos aus dem Hut zauberte? Ramos spielt seit seinem neunten Lebensjahr beim portugiesischen Rekordmeister Benfica, zudem durchlief er sämtliche U-Nationalmannschaften. Sein Debüt für die Profis feierte er im Juli 2020, der Durchbruch gelang ihm vor rund einem Jahr.

Nach dem Abgang von Stamm-Angreifer Darwin Núñez (FC Liverpool) im Sommer ist er unter dem deutschen Trainer Roger Schmidt im Sturmzentrum gesetzt. Dass der ehemalige Leverkusen-Coach seit Amtsübernahme noch kein einziges Pflichtspiel verloren hat (27 Spiele, 24 Siege, drei Remis, Anm. d. Red.), ist eng mit Ramos' Treffsicherheit verbunden.

In der laufenden Spielzeit steuerte das Eigengewächs in 21 Einsätzen schon 14 Tore und sechs Vorlagen bei. Damit ist er der Top-Scorer in Schmidts Erfolgsteam, das in der heimischen Liga souverän die Tabelle anführt und die Champions-League-Gruppe H mit Paris Saint-Germain, Juventus Turin und Maccabi Haifa sensationell als Erster abschloss.

Mit seiner Darbietung gegen die Schweiz hat Ramos sich nun weltweit einen Namen gemacht - und das bereits vorhandene Interesse europäischer Schwergewichte mutmaßlich maximiert. Im Viertelfinale gegen Marokko wird er aller Voraussicht nach erneut in der Startelf stehen. "Das entscheide nicht ich, das entscheiden andere", gab sich der Held des Abends mit Blick auf einen neuerlichen Einsatz von Beginn an nach dem Sieg über die Eidgenossen bescheiden. Viele Gegenargumente hatte er jedenfalls nicht geliefert.