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WM 2022 - Elfmeter-Fehlschuss von Alphonso Davies und VAR-Pech: Tapfere Kanadier unterliegen Belgien

Laurent Ruttkowski

Update 23/11/2022 um 22:34 GMT+1 Uhr

Geheimfavorit Belgien hat zum Auftakt in die WM 2022 einen glücklichen Sieg eingefahren. Die Red Devils von Roberto Martinez bezwangen starke Kanadier durch einen Treffer von Michy Batshuayi (44.) 1:0 (1:0). Dabei hatte Belgien Glück, dass Alphonso Davies in der Anfangsphase einen Handelfmeter (10.) vergab und Schiedsrichter Janny Sikazwe Kanada zwei weitere Strafstöße nicht zusprach.

Alphonso Davies verschießt den Elfmeter

Fotocredit: Getty Images

Star der kanadischen Mannschaft ist Bayern-Akteur Alphonso Davies, der auf der linken Außenbahn seine Fähigkeiten unter Beweis stellen sollte. Gemeinsam mit Tajon Buchanan (Club Brügge) und Jonathan David (OSC Lille) bildete der Münchner das Offensiv-Trio.
Dem gegenüber stand das von Roberto Martinez trainierte Star-Ensemble der Roten Teufel, dessen Tor Real-Madrid-Keeper Courtois hütete. Vor ihm verteidigten unter anderem die Routiniers Toby Alderweireld (Royal Antwerp FC) und Jan Vertonghen (RSC Anderlecht). In der Offensive wirbelten Kevin De Bruyne, Eden Hazard (Real Madrd) und Ex-BVB-Profi Michy Batshuayi (Fenerbahce SK). Auf den angeschlagenen Top-Stürmer Romelu Lukaku (Inter Mailand) musste Belgien in der ersten Partie verzichten.
Nicht einmal 60 Sekunden dauerte es, bis Batshuayi den ersten Torschuss aus der Distanz abfeuerte (1.). Dennoch war die erste Hälfte geprägt von dem mutigen und teils dominanten Offensivspiel des Außenseiters aus Kanada, der von Beginn an mit Zug zum gegnerischen Strafraum agierte. Daraus resultierte früh in der Partie der erste Strafstoß nach Handspiel von Yannick Carrasco, den Bayern-Star Davies gegen Courtois vergab (10.). Die belgische Defensive verteidigte teilweise vogelwild. Nach einer Viertelstunde musste Courtois gegen David zupacken (15.).
Chancen erspielte sich Belgien nur in Kontersituationen oder langen Bällen, wenn die Maple Leafs mal zu weit rausgerückt waren. Zweiteres führte zur zweiten Möglichkeit des auffälligen Batshuayis, dessen Schuss aus kurzer Distanz geblockt wurde. Davies und Co. blieben jedoch am Drücker und ließen durch Alistair Johnston und David weitere Chancen liegen (30., 32.).
Kurz vor der Pause befanden sich die Belgier im Glück, denn nach einem Einsteigen von Axel Witsel gegen Richie Laryea gab es keinen Elfmeter (38.). Es kam, wie es kommen musste, denn die Europäer gingen durch ihr bewährtes Mittel in Führung. Batshuayi veredelte einen langen Ball und brachte den Favoriten in Front (44.). Kurz vor der Pause vergab Buchanan noch einmal aus kurzer Distanz (45.+2).
Im zweiten Durchgang begannen die Kanadier erneut leidenschaftlich, doch es fehlte die letzte Präzision bei Davids Versuchen per Kopf und Distanzschuss (48., 50.). Die Defensivarbeit der Roten Teufel zeigte sich nach dem Seitenwechsel wesentlich verbessert. Die Kanadier machten zwar viel für das Spiel und hielten den Druck hoch, doch sie bekamen den Ball nicht mehr konstant in die gefährlichen Zonen.
So zwangen die Belgier sie zu Distanzschüssen, die wie im Fall von Buchanan und Richie Laryea zu ungenau waren (56., 67.). Belgien bot sich mehr Platz zum Kontern, doch Batshuayi ließ die Chance zur Vorentscheidung liegen (67.). Die Martínez-Elf zeigte sich sichtlich zufrieden mit der Führung, während Kanada weiter unermüdlich den Weg nach vorne suchte. Der eingewechselte Cyle Larin forderte Courtois mit einem gefährlichen Kopfball aus kurzer Distanz und setzte einen zweiten Versuch wenige Minuten später über das Tor (80., 86.). Schlussendlich gewann Belgien mit einer mäßigen Leistung gegen einen besseren Gegner aus Kanada 1:0.

Die Stimmen:

Roberto Martínez (Trainer Belgien): "Es war ein schwieriges Spiel, keine Frage. Kanada hat viel von dem getan, was wir vorhatten und hat sich voll reingehauen. Es gab viele Emotionen und viel Tempo. Um ehrlich zu sein, hätten wir eine andere Seite von unserem Spiel zeigen müssen mit unserer Erfahrung und Qualität. Heute ist der Sieg für mich wichtiger als das Ergebnis. Das was wir zu tun hatten, haben wir getan."
John Herdman (Trainer Kanada): "Ich bin stolz auf die Leistung, aber man brauch drei Punkte im ersten Spiel. Die Chance dazu hatten wir heute, um oben in der Gruppe zu stehen. Die haben wir aber verpasst. Sie haben gezeigt, dass wir auf dieser Bühne stehen können und dass wir hierhin gehören."

Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Belgien spielerisch limitiert

Die belgische Mannschaft zeigte alles andere als einen dominanten Auftritt gegen Außenseiter Kanada, der die Roten Teufel teilweise deutlich dominierte und auch über ein mächtiges Chancenplus verfügte (Torschüsse 22:9). Wenn Belgien in der Offensive aktiv wurde, dann meist nur in Kontersituationen, weil Kanada zu weit aufgerückt war oder durch lange Bälle. Als Paradebeispiel gilt der Treffer von Batshuayi nach langem Ball von Alderweireld.

Die Statistik: 6 aus 10

Thibaut Courtois gehört ohne Zweifel zu den besten Torhütern auf diesem Planeten. Gegen mutige Kanadier stellte er das vor allem in der ersten Hälfte mehrmals unter Beweis und parierte unter anderem einen Elfmeter. Wettbewerbsübergreifend hielt der Elfmeterkiller jetzt schon sechs (!) der letzten zehn Strafstöße.
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