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Handball-WM 2019 - WM-Kolumne von Daniel Stephan #3: So schlagen wir Frankreich

Daniel Stephan

Update 16/01/2019 um 15:15 GMT+1 Uhr

Der ehemalige Welthandballer und heutige Eurosport-Experte Daniel Stephan schreibt in seiner Kolumne bei Eurosport.de über Deutschlands ersten Dämpfer bei der Heim-WM. Nur Remis gegen Russland: Da war mehr drin, auch wenn es einige Defizite gab. Am Dienstagabend geht's schon weiter fürs DHB-Team, dann wartet Frankreich. Stephan skizziert, wie Deutschland den Weltmeister schlagen kann.

WM-Kolumne von Daniel Stephan #3

Fotocredit: Getty Images

Hallo Handball-Freunde,
das Remis im dritten WM-Vorrundenspiel gegen Russland (22:22) ist ein Dämpfer, ganz klar. Wir haben in der Abwehr hervorragend gespielt, Andreas Wolff hat gut gehalten, wir hatten das Spiel eigentlich im Griff. Am Ende ist es schon ein bisschen ernüchternd.
Allerdings hat der Angriff nicht so funktioniert hat, wie es sein sollte - da wirkte die Mannschaft verunsichert. Wir hatten wenige Chancen und eine Verwertung, die nicht konsequent genug war. Mit der offensiven Deckung der Russen kamen wir nicht so zurecht, außerdem sind 13 technische Fehler viel zu viel. Die Hälfte wäre okay.
Martin Strobel blieb ohne Assist; Steffen Weinhold war gut im Eins-gegen-Eins, hat aber wahnsinnig viel Kraft gelassen; Paul Drux kam rein und hat seine Sache wirklich ordentlich gemacht, leider unterlief ihm ein katastrophaler Fehler, der dann zum Unentschieden führte. Das darf eigentlich nicht passieren.

Frankreich ist Favorit - aber nicht unbezwingbar

Es geht Schlag auf Schlag im Turnier. Russland trifft jetzt auf Brasilien (ab 15:20 Uhr LIVE bei Eurosport 1), da müssen wir Brasilien die Daumen drücken, damit Russland nicht weiterkommt. Hintergrund: Wenn wir uns qualifizieren und Russland auch, nehmen wir einen Minuspunkt in die Hauptrunde mit. Wenn sich Brasilien qualifiziert, wären es zwei Pluspunkte.
Deutschland misst sich heute Abend mit Weltmeister Frankreich (ab 20:30 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de). Es wird sicherlich ein anderes Spiel, Frankreich hat eine unwahrscheinliche Qualität und ist Favorit - aber nicht unbezwingbar. Die "Grande Nation" spielt mit Licht und Schatten.
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Uwe Gensheimer bei Deutschland - Russland

Fotocredit: Getty Images

Wir müssen uns steigern, die Leistung gegen Russland reicht nicht aus. Vielmehr müssen wir unsere tolle Vorstellung gegen Brasilien fortsetzen und idealerweise verbessern. Worauf es aus meiner Sicht ankommt:
  • Abwehr und Torhüter waren in allen Spielen wirklich gut. Wir müssen versuchen, mehr Gegenstöße hinzukriegen; gegen Russland waren es nur zwei, das ist ziemlich wenig.
  • Wir müssen aus einer kompakten Deckung richtig mit Speerspitzen nach vorne arbeiten, auch wenn es schwierig ist, wenn man zwei Kreisläufer im Mittelblock hat. Es braucht Durchschlagskraft.
  • Ganz wichtig: Wir dürfen nicht mehr so viele Fehler machen und müssen versuchen, einfache Tore zu erzielen; auch wieder aus neun, neuneinhalb Metern, wie sie Steffen Fäth gegen Brasilien gelungen waren.
Mit der Euphorie, mit der Halle, mit der Begeisterung der Berliner Zuschauer sehe ich durchaus Chancen, dass wir Frankreich schlagen. Aber: Es wird verdammt schwer. Wir stehen unter Druck, das muss man sicherlich so sehen.
Euer Daniel Stephan
Zur Person: Daniel Stephan
  • Der ehemalige Nationalspieler wurde 1998 zum ersten Welthandballer aus Deutschland gekürt. Stephan, der im linken Rückraum und in der Mitte spielte, wurde 2004 Europameister und holte im selben Jahr mit der DHB-Auswahl die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Athen. In 183 Länderspielen warf der heute 45-Jährige, der im Verein für den OSC Rheinhausen und den TBV Lemgo auflief, 590 Tore. Die WM 2019 begleitet Stephan als TV-Experte bei Eurosport und hier in seiner Kolumne für Eurosport.de
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