Olympia 2021: Eduard Trippel holt Silber im Mittelgewicht - erste Medaille für deutsche Judoka

VonEurosport

Update 28/07/2021 um 14:15 GMT+2 Uhr

Judoka Eduard Trippel hat bei den Olympischen Spielen in Tokio die erste Medaille für die deutschen Judoka gewonnen. Der 24-Jährige aus Rüsselsheim musste sich dem georgischen Europameister Lascha Bekauri im großen Finale der Klasse bis 90 kg geschlagen geben und holte damit Silber. Es ist die erste Männer-Medaille im Judo seit dem Silber von Ole Bischof 2012 in London.

Eduard Trippel - Olympia 2021

Fotocredit: Getty Images

Eduard Trippel fand sein Lächeln sofort wieder. Kurz nachdem der deutsche Judoka seinem Kontrahenten fair zur Goldmedaille gratuliert hatte, posierte der Rüsselsheimer schon wieder mit breitem Grinsen für die Kameras. Der 24-Jährige hatte Silber gewonnen - und nicht etwa den Olympiasieg verloren.

Erst im Finale der Klasse bis 90 kg musste er sich dem georgischen Europameister Lascha Bekauri geschlagen geben und holte damit die erste deutsche Männermedaille im Judo seit Ole Bischof 2012 in London.

Der Silbermedaillengewinner von vor neun Jahren gratulierte prompt. "Es war ein Feuerwerk, was er gezeigt hat. Wir sind alle glücklich und stolz auf ihn. Er ist bestimmt nicht als Favorit in den Tag gestartet, hat aber einen Weltmeister aus dem Weg geräumt - das war schon besonders", erklärte der Eurosport-Experte und betonte:

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"Die Silbermedaille untermauert unsere starke Tradition im Judo. Die Judokas schaffen es immer wieder Medaillen zu holen, manchmal ist sie golden und heute eben silber. Und morgen haben wir mit Anna-Maria Wagner eine amtierende Weltmeisterin am Start. Das Mindest-Soll ist erfüllt, ab jetzt geht’s nur noch aufwärts und ist Bonus."

Judo: Scoccimarro verpasst Bronze knapp

Beinahe wäre der traumhafte Olympia-Tag für das nur schwer in die Gänge gekommene deutsche Judo-Team noch traumhafter geworden - doch eine halbe Stunde vor Trippels Finale unterlag Giovanna Scoccimarro aus Vorsfelde im Bronzeduell der Klasse bis 70 kg knapp nach Verlängerung der Niederländerin Sanne van Dijke. Am Donnerstag hat der Deutsche Judo-Bund (DJB) aber mit Weltmeisterin Anna-Maria Wagner noch sein heißestes Eisen im Feuer.

Dank Trippels Erfolg steht aber schon jetzt fest, dass der Budokan ein gutes Pflaster für deutsche Judoka ist. 57 Jahre vor dem Rüsselsheimer hatte schon ein Mittelgewichtler im neu errichteten Kampfsport-Tempel für eine Sensation gesorgt: 1964 holte der im März 2020 verstorbene Kölner Wolfgang Hofmann Olympia-Silber - ebenso unerwartet wie nun Trippel.

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(mit SID)