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Speerwerfer Thomas Röhler verpasst bei der Leichtathletik-WM in Peking Bronze knapp

VonSID

Update 26/08/2015 um 16:38 GMT+2 Uhr

Der deutsche Speerwurf-Meister Thomas Röhler hat bei der Leichtathletik. WM in Peking die erhoffte Medaille nur um 24 Zentimeter verpasst. Röhler kam beim Sieg des Kenianers Julius Yego (92,72 m) als bester Deutscher mit 87,41 m auf Platz vier. Silber ging an den Ägypter Ihab Abdelrahman El Sayed (88,99), Bronze holte der finnische Ex-Weltmeister Tero Pitkämäki (87,64).

Thomas Röhler

Fotocredit: AFP

Der Wunderwurf des Julius Yego kam eine Stunde nach dem Dopingskandal. Mit einer sensationellen Weite von 92,72 m schnappte sich der Kenianer bei der Leichtathletik-WM in Peking am Mittwoch Gold im Speerwurf - unbeeindruckt von den positiven Dopingproben seiner Teamkolleginnen Koki Manunga und Joyce Zakary, die kurz vor seinem Wettkampf von der IAAF suspendiert worden waren.
Starkes deutsches Teamergebnis
Erst zwei Mal reichte eine Weite wie von Röhler in der WM-Geschichte nicht zu einer Medaille. Andreas Hofmann mit 86,01 Meter als Sechster und der Siebte Johannes Vetter mit 83,79 Meter komplettierten das starke DLV-Ergebnis. "Es war eine Riesenplatzierung von uns allen dreien", sagte Röhler dem ZDF.
Yego schockierte Röhler und den Rest der Konkurrenz im dritten Durchgang mit seiner Superweite. Nur Weltrekordler Jan Zelezny (98,48/Tschechien) und Aki Parviainen (93,09/Finnland) hatten jemals weiter als Yego geworfen, der Kenia das fünfte Gold in Peking sicherte - und das erste im Speerwurf überhaupt.
Yegos Triumph hatte sich bereits abgezeichnet, er war schon als Nummer eins der Welt nach China gereist. Doch die Leistungsentwicklung des viertältesten von sieben Kindern einer Landwirts-Familie wirft auch Fragen auf. Das Kraftpaket aus Soba River hat seine Bestleistung in diesem Jahr um fast sechs Meter (!) gesteigert. Sein Leichtathletik-Märchen liest sich fast zu schön, um wahr zu sein.
Vom Kuhhirten zum Youtube-Star
Als Kind vergötterte Yego die großen Laufstars seines Landes, Olympiasieger Kip Keino und Marathon-Ass Paul Tergat waren die Helden seiner Jugend, die er zum Großteil bei der elterlichen Viehherde verbrachte: "Während ich die Kühe im Auge hatte, habe ich Holzstöcke geworfen. Das hat mein Interesse am Speerwurf geweckt."
Yego studierte via YouTube Topstars wie Zelezny und Andreas Thorkildsen, gewann High-School-Wettkämpfe, schaffte es ins Nationalteam. Heute trainiert er in der Speerwerfer-Nation schlechthin: Finnland.
"Er kann den Speer ungemein beschleunigen", sagte Bundestrainer Boris Obergföll über Yego: "Er kann nahezu die komplette Anlaufgeschwindigkeit in den Wurf bringen, wie früher Zelezny." Das Dopingproblem in Kenia verurteilte Yego, der selber nicht unter konkretem Verdacht steht: "Das ist eine Schande, das ist nicht gut. Mehr kann ich dazu nicht sagen."
Olympiasieger Walcott in Quali gescheitert
Röhler hatte kurz vor Peking seine Bestleistung auf 89,27 m verbessert und damit seinen Anspruch auf eine Medaille angemeldet. Der Wirtschaftsstudent gab auch alles - doch am Ende waren Yego und Co. einfach zu stark.
Olympiasieger Keshorn Walcott (Trinidad und Tobago) war genau so in der Qualifikation gescheitert wie Lars Hamann (Dresden).
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