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Stefan Bradl springt am Sachsenring ins kalte Wasser: "Alles sehr verrückt"

VonSID

Update 14/07/2018 um 16:33 GMT+2 Uhr

Stefan Bradl ist wieder da. Beim Heimrennen auf dem Sachsenring gibt der 28-Jährige überraschend sein MotoGP-Comeback und will in erster Linie Spaß haben. Der Zahlinger springt bei Honda für den verletzten Franco Morbidelli ein. Die Erwartungen sind gering. Aber in den ersten Freien Trainings schlug Bradl, der 2016 in die Superbike-WM gewechselt war, sich ordentlich.

Stefan Bradl

Fotocredit: Imago

Rennkombi, Handschuhe, Helm, Stiefel. Stefan Bradl hatte alles im Kofferraum. "Wenn ich es nicht gebraucht hätte, hätte ich es daheim wieder ausgeladen", sagte der 28-Jährige am Sachsenring, doch es kam anders. Testfahrer Bradl durfte in seine Sachen steigen, da Honda ihn als Ersatzmann ins kalte Wasser warf - der Zahlinger kehrt beim Großen Preis von Deutschland überraschend in die MotoGP zurück.
Freitagvormittag hatten sich die Ereignisse überschlagen. Der Italiener Franco Morbidelli, mit einer schweren Handverletzung nach Hohenstein-Ernstthal angereist, musste nach dem ersten freien Training beim Team Marc VDS passen. Und so nahm die Honda Racing Corporation (HRC) Kontakt zu Bradl auf, der als Experte für den Sender ServusTV ohnehin an der Strecke war. Alles musste jetzt schnell gehen.

Bradl: "Arbeit sehr professionell"

"So ist es manchmal im Fahrerlager. Ich hatte grad Zeit, noch ein paar Nudeln zu essen", sagte Bradl. Die Uhr tickte gnadenlos, denn der frühere Weltmeister musste sich auf seinen Einsatz vorbereiten, Formulare mussten eingereicht und natürlich die Maschine hergerichtet werden. Beim Setup an der RC213V wurde dann auch ein wenig gezaubert. "Wir haben ein bisschen was zusammengemischt, was gewürfelt", erklärte Bradl später. "Unsere Arbeit war vom ersten Augenblick an sehr professionell."
Bradl war als Honda-Testfahrer bei der Suche nach einer Alternative für Morbidelli die erste Wahl. Der Moto2-Champion von 2011 schlug sich ordentlich, er belegte in der Session am Nachmittag den 21. Platz unter 25 Fahrern. In 1:22,457 Minuten hatte der Rückkehrer gut 1,5 Sekunden Rückstand zu Spitzenreiter Jorge Lorenzo (Spanien/Ducati). "Ich habe mich nicht auf die Zeiten fokussiert. Ich wollte einfach Spaß haben", so Bradl.
Im Qualifying fuhr er auf die gleiche Position. "Es fällt mir schwer, das Motorrad um die Kurven zu bringen. Aber trotzdem bin ich nicht unzufrieden und schaue einfach, dass ich morgen eine gute Pace hinlege", sagte Bradl.

"Habe es noch nicht verlernt"

Der siebenmalige Grand-Prix-Sieger hatte die MotoGP zum Ende der Saison 2016 nach fünf Jahren verlassen und war in die Superbike-WM gewechselt. Er erlebte ein frustrierendes Jahr, das eine Verletzung auch noch vorzeitig beendete, und verabschiedete sich wieder. In dieser Saison ist Bradl in keiner Rennserie unterwegs. Da kommt die Chance am Sachsenring gerade recht, Bradl kann gerade mit Blick auf 2019 Eigenwerbung betreiben.
"Ich will das genießen. Mal sehen, was die Zukunft bringt", sagte Bradl. Er sehe die Sache vor allem "als Training, um meine Wildcard für Brünn vorzubereiten". Am 5. August wird er in Tschechien an den Start gehen, auch am 9. September in San Marino, das steht schon länger fest. Er muss diese Gelegenheiten nutzen, jede gute Vorstellung hilft ihm auf dem Weg zurück in die WM.
Mit einem MotoGP-Platz für das kommende Jahr wird es allerdings schwierig, fast alle Maschinen sind schon vergeben. Doch gerade an diesem Wochenende hat sich erst wieder gezeigt, wie schnell es manchmal gehen kann. "Das ist alles sehr verrückt, wie es abläuft. Manchmal gibt es verrückte Momente", so Bradl. Dass er auf Anhieb mithalten konnte, machte den Feuerwehrmann stolz. "Ich habe es noch nicht verlernt."
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