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Giro d'Italia 2020: Démare dominiert Sprint auf der 6. Etappe

Eurosport
VonEurosport

Update 08/10/2020 um 19:07 GMT+2 Uhr

Im Sprint auf der 6. Etappe des Giro d'Italia 2020 hat sich Arnaud Démare überlegen seinen zweiten Sieg bei der Italien-Rundfahrt gesichert. In Matera ließ der Franzose vom Team Groupama-FDJ seine Konkurrenz weit hinter sich und stürmte damit auch an die Spitze der Punktewertung. Das Rosa Trikot als Führende im Gesamtklassement verteidigte der Portugiese Joao Almeida einen weiteren Tag.

Arrival / Arnaud Demare of France and Team Groupama - FDJ / Celebration / during the 103rd Giro d'Italia 2020, Stage 6 a 188km stage from Castrovillari to Matera 401m / @girodiitalia / #Giro / on October 08, 2020 in Matera, Italy

Fotocredit: Getty Images

Mit dem richtigen Hinterrad und einem beeindruckenden Sprint sichert sich Arnaud Démare (Groupama - FDJ) seinen zweiten Etappensieg bei diesem Giro. Michael Matthews (Sunweb) und Fabio Felline (Astana) konnten nach 188 Kilometern nichts gegen den Franzosen ausrichten.
Mitfavorit Peter Sagan (Bora - hansgrohe) wurde von einem Teamkollegen unfreiwillig ausgebremst und verliert Boden im Kampf um die Sprintwertung. Im Gesamtklassement bleibt unverändert Joao Almeida (Deceunick - Quick-Step) in Führung.
Die 6. Etappe sah auf dem Papier zu schwer für die puren Sprinter aus. Eine Einschätzung, die Démare selbst teilte: "Es war schwierig. Heute Morgen war ich nicht sicher ob es ein Sprint werden würde. Wir hatten Angst, dass Bora das gleiche macht wie vorgestern." Doch die Etappe entwickelte sich zu Gunsten des Französischen Meisters. "Der Gegenwind hat uns geholfen. Und die Jungs haben einen super Job gemacht, um mich zu platzieren", unterstrich Démare die Leistung seiner Mannschaft in der komplizierten Zielanfahrt.
Seine Helfer hatten ihn vor einem steilen Abschnitt knapp zwei Kilometer vor dem Ziel an der Spitze des Feldes abgeliefert. Es ging schon ganz schön bergan. Ich habe ein paar Positionen verloren, aber ich bin nicht in Panik geraten, beschrieb Démare seine Taktik in der Rampe. Anschließend konnte sich der Sprinter aus der Picardie auf seine Instinkte verlassen. Als es wieder flacher wurde ist Astana vorgefahren und ich habe mich drangehängt. Dann habe ich meinen Sprint eröffnet und meine restliche Kraft eingesetzt.

Sagan muss Maglia Ciclamina abgeben

Der Durst auf weitere Siege ist damit noch nicht gestillt. "Vor zwei Tagen war es kein perfekter Sprint, aber heute war es super. Ich habe gesagt, je früher ich eine Etappe gewinne, desto mehr weitere Erfolge sind möglich. Wir sind nun frei von dem Druck und werden es weiterhin versuchen", gab Démare strahlend zu Protokoll. Mit dem Erfolg übernahm der 29-Jährige auch die Führung in der Sprintwertung von Sagan.
Der Slowake, der als Favorit in diese Etappe gestartet war, musste eine weitere Niederlage einstecken. Bora - hansgrohe hatte die Etappe über weite Teile hinweg kontrolliert. Über das gesamte Finale hinweg war der Kapitän gut platziert. In der letzten Kurve wurde er jedoch am Hinterrad seines Teamkollegen Rafal Majka eingebaut und konnte nicht mehr um den Kampf um den Tagessieg eingreifen.
"Das Team hat einen sehr guten Job gemacht, um die Ausreißergruppe zu kontrollieren und alles für das Finale vorzubereiten. Aber leider war ich nach der letzten Kurve in einer ungünstigen Position und ich konnte im Sprint nicht mitmischen", sagte Sagan, der damit in dieser Saison weiterhin sieglos bleibt.

Almeida bleibt im Rosa Trikot vor Bilbao

In der Gesamtwertung gab es keine Änderungen, Almeida führt den Giro weiterhin mit 43 Sekunden Vorsprung vor Pello Bilbao (Bahrain - McLaren) an. Auch auf den folgenden Positionen gab es keine Änderungen. Der 22-jährige Portugiese musste eine Schrecksekunde überstehen, als er knapp 35 Kilometer vor dem Ziel am Seitenrand anhielt, um seinen Funk zu richten und dabei von Brandon McNulty (UAE - Team-Emirates) versehentlich umgefahren wurde.
Beide überstanden das Malheur jedoch unverletzt. Almeida führt auch weiterhin die Nachwuchswertung an. Auch Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) konnte heute sein Blaues Trikot des besten Bergfahrers verteidigen.
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Das Finale der 6. Etappe: Démare im Sprint in eigener Liga

So lief das Rennen:

Direkt nach dem Start konnten sich James Whelan (Education First), Marco Frapporti (Vini Zabù - KTM), Mattia Bais (Androni Giocattoli - Sidermec) und Filippo Zana (Bardiani CSF - Faizanè) absetzen und in der Folge einen Vorsprung von maximal 9:20 Minuten herausarbeiten. Die erste Sprintwertung gewann Bais. Im Feld schnappte sich Démare zwei Punkte mehr als Sagan und verkürzte damit den Rückstand in der Sprintwertung auf drei Zähler. Starker Gegenwind bestimmt schließlich den Rest der Etappe. Im Feld übernahm Bora - hansgrohe die Nachführarbeit und reduzierte den Abstand zur Spitze relativ schnell.
Nach der zweiten Sprintwertung, die Frapporti für sich entschied, war es um die Einigkeit der Spitzenreiter geschehen. Erst attackierte der routinierte Italiener, nur um am Fuße des Anstiegs der 3. Kategorie vom Australier überholt zu werden. Der 24-Jährige gewann schließlich die einzige Bergwertung des Tages und wurde als letzter Spitzenreiter knapp 15 Kilometer vor dem Ziel eingeholt. Die komplizierte Anfahrt nach Matera sorgte für einen harten Kampf um Platzierungen. Doch an der steilen Rampe knapp zwei Kilometer vor dem Ziel traute sich keiner der Favoriten zu attackieren und so war ein Sprintfinale programmiert.
Auf dem leicht ansteigenden letzten Kilometer versuchte Vincenzo Nibali (Trek - Segafredo) dennoch sein Glück, der zweimalige Giro-Sieger wurde aber relativ schnell gestellt. Bora - hansgrohe versuchte mit Matteo Fabro, der sich auf den letzten beiden Kilometern vor das Feld gespannt hatte, und Rafal Majka das Rennen zu kontrollieren und Sagan den Sprint vorzubereiten.
Kurz vor der letzten Kurve wurde der Pole mit Sagan an seinem Hinterrad auf der rechten Seite dann aber von Astana-Fahrern überholt, die den Sprint für Felline vorbereiteten. Der hatte jedoch Démare an seinem Hinterrad und gegen den Antritt des Französischen Meisters war kein Kraut gewachsen. Felline und Matthews konnten nur noch die Podiumsplätze unter sich ausmachen, wobei der Australier das bessere Ende für sich hatte.
Die siebte Etappe führt am Freitag über 143 Kilometer von Matera nach Brindisi.
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Was für ein Sprint: Degenkolbs Giro-Etappensieg 2013 in Matera

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