Rick Zabel über Giro-Pechvogel Primoz Roglic: "Wenn ich hinter ihm fuhr, wollte ich nur weg"

Primoz Roglic musste zum fünften Mal eine Grand Tour als Folge von Stürzen beenden. Beim Giro d'Italia startete er als Topfavorit, konnte das Rennen nach insgesamt vier Stürzen nicht beenden und gab während der 16. Etappe auf. Die - in Relation zu anderen Topstars - häufigen Unfälle des Slowenen sind immer wieder ein Thema bei Experten, auch für Ex-Profi Rick Zabel in seinem Podcast.

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Quelle: Eurosport

"Ich will jetzt einmal ganz überspitzt fragen: Ist immer Pech auch Unvermögen?", fragte er im "Ulle & Rick"-Podcast mit Jan Ullrich nach dem Giro-Aus des Slowenen. Der Ex-Profi beendete nach Rund um Köln im Mai des vergangenen Jahres seine Karriere. Er bestritt zahlreiche Rennen im gleichen Peloton wie Roglic.
Zabel erzählte von seiner Einstellung - und der anderer Fahrer - gegenüber dem fünffachen Grand-Tour-Sieger: "Wenn ich hinter Roglic gefahren bin, dachte ich, dass ich da schnell weg muss", erklärte er. "Und das multipliziert sich natürlich, weil viele Fahrer so denken und man sich irgendwann an seiner Stelle fragt: 'Warum fahren alle um mich herum so komisch?' - wenn du einmal dieses Image hast, dann bekommst du das nur schlecht wieder weg."
Roglic ist ein "Quereinsteiger" im professionellen Radsport. Seine erste Saison bestritt er 2013 - mit 23 Jahren - beim slowenischen Kontinental-Team Adria Mobil. WorldTour-Profi wurde er erst 2016 bei LottoNL-Jumbo, dem heutigen Visma-Lease a Bike-Team.
Schnell entwickelte er sich zu einem der besten Rundfahrer seiner Zeit, er gewann zwischen 2019 und 2025 viermal die Vuelta und 2023 den Giro, dazu kommen elf Gesamtsiege bei den großen einwöchigen Etappenrennen. Ein beeindruckender Palmarès, der ohne Stürze bei den größten Rennen wohl noch größer sein könnte.

Zabel: "Er hat sich enorm verbessert"

Dreimal schied er bei der Tour de France vorzeitig aus, auch bei der Vuelta 2022 stürzte er in aussichtsreicher Position und gab auf.
Für Zabel könnte dieses Sturzpech auch darauf zurückzuführen sein, dass der Slowene eben nicht die Nachwuchsklassen durchlaufen hat und so - trotz seiner inzwischen langjährigen Erfahrung - nicht auf dieses Fundament zurückgreifen kann.
"Ich bin noch lange gegen ihn Rennen gefahren, er hat sich deutlich gesteigert und ist nicht in den Nachwuchsklassen groß geworden", sagte Zabel im Podcast und konstatierte: "Dafür schlägt er sich richtig gut."
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Quelle: Eurosport


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