Tour de France 2026: Florian Lipowitz mit guten Podiumschancen - "fehlt nur ein Prozent zu Vingegaard und Pogacar"

Wenige Zeitfahrkilometer, dafür jede Menge Höhenmeter. Die Tour de France 2026 wird es von Tag eins bis 21 in sich haben - und fast jeden Tag wird geklettert. Das gibt der Konkurrenz zahlreiche Möglichkeiten, um Seriensieger Tadej Pogacar vom Thron zu stoßen. Dazu zählt neben Visma-Lease a Bike mit Jonas Vingegaard auch das neuaufgestellte Red Bull-Bora-hansgrohe-Team um Florian Lipowitz.

Zweimal Alpe d'Huez! Das ist die Tourstrecke 2026

Quelle: Eurosport

Schon am ersten Tag der Tour de France 2026 wird Teamstärke gefordert: beim Mannschaftszeitfahren in Barcelona. Aber dieser Kampf gegen die Uhr kommt mit einer Regel-Anpassung daher - die Zeit wird nicht wie normalerweise beim vierten Fahrer, der den Zielstrich überquert, genommen, sondern beim ersten. Somit zählen alle Zeiten individuell für das Gesamtklassement.
Das macht den ersten Tag schon für die besondere Situation beim deutschen Rennstall sehr interessant, sagte Eurosport-Experte Jens Voigt im exklusiven Interview: "Bei Red Bull wird sich schon am ersten Tag alles um die Hierarchie drehen. Keiner wird am Schlussanstieg am Montjuic gegenüber dem anderen Zeit verlieren wollen."
Gemeint sind damit neben Florian Lipowitz die beiden anderen Asse Primoz Roglic und Neuzugang Remco Evenepoel. Es ist denkbar, dass alle drei in Barcelona am Start stehen werden, auch wenn sich Red Bull bei der Streckenpräsentation noch nicht in die Karten schauen ließ. Die Teamführung wird dann beim Teamzeitfahren ein Interesse daran haben, alle drei zeitgleich werten zu lassen, um sich alle Optionen offenzuhalten, meinte Voigt. Aber unter den drei Häuptlingen könnte es schon darum gehen, wer der Stärkste ist.
"Wer am Schlussanstieg den anderen beiden wegfährt, macht sich moralisch nicht schuldig", sagte der Experte. "Man kann argumentieren, dass jeder so schnell fahren musste, wie er es konnte. Es könnte zu einer gewissen Konkurrenzsituation kommen."
picture

Migels zu Lipowitz' Perspektiven: Das ändert sich mit Evenepoel

Quelle: Eurosport

Voigt: Lipowitz nahe dran an Pogacar und Vingegaard

Bei der Tour 2025 löste der Raublinger Rennstall sein Luxusproblem mit einer Doppelspitze. Am Ende wurde Lipowitz Dritter und Roglic Achter, nachdem letzterer auf der abschließenden Bergetappe alles auf einen Etappensieg setzte und damit Platz fünf noch aus der Hand gab.
Lipowitz dagegen erwies sich als "Bester vom Rest" - abgesehen von Pogacar und Vingegaard. Und sollte darauf aufbauen, sagte Voigt: "Man kann wieder realistisch ein Podium von ihm erwarten oder jedenfalls erhoffen. Er hat ja gezeigt, dass ihm in diesem Jahr nur ein Prozent fehlte, um zu Vingegaard und Pogacar aufschließen zu können."
Diese Berechnung stellt sicherlich auch Evenepoel an, der Drittplatzierte der Tour 2024, dreifacher Zeitfahrweltmeister und Vuelta-Sieger 2022. Er gilt eigentlich als der größte Herausforderer der beiden Tour-Dominatoren der vergangenen sechs Jahre. Was wird der Belgier zur Tour-Strecke sagen?
"Für Remco ist es nicht ideal", sagte Voigt. Es gibt nur ein Einzelzeitfahren über 26 Kilometer - das dürfte ihm und den anderen Spezialisten jedoch entgegenkommen. Evenepoel hätte sicher nichts gegen ein paar mehr Kilometer gegen die Uhr einzuwenden gehabt. Er hätte sich sicher zum Beispiel ein Einzelzeitfahren zum Auftakt gewünscht, um mit Vorsprung in die Berge zu gehen."
Für die neue sportliche Führung bei Red Bull-Bora-hansgrohe bietet die Streckenpräsentation auf jeden Fall schon einmal einige Herausforderungen, die es intern zu bewältigen gilt.
picture

Pogacar-Gala und Höllenritt auf den Ventoux: Die besten Finishes 2025

Quelle: Eurosport


Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung