Nachdem die gestrige Etappe das Gesamtklassement entscheidend verändert hat, steht eine letzte Übergangsetappe vor dem morgigen Finale auf dem Plan. Damit herzlich Willkommen beim Ticker zur sechsten Etappe der Katalonien-Rundfahrt. Ab 15:00 Uhr begleitet Sie Felix Schönbach.

Bis auf Froome hat nur noch der Siebte der gestrigen Bergankunft David Gaudu (FDJ) den Anschluss verpasst. Sonst befinden sich alle Favoriten im ersten Feld.

An der Spitze des ersten Feldes hält momentan LottoNl-Jumbo das Tempo weiterhin hoch. Der Abstand zur Gruppe Froome, die jetzt keine große Gegenwehr leistet, ist auf 5:40 Minuten gestiegen.

Es gibt auch ein ein Grupetto, dass mit knapp 10 Minuten Rückstand um das Erreichen des Zeitlimits kämpft. Durch die Jagd der beiden ersten Gruppen wurde das Rennen bislang unglaublich schnell gefahren: Die zweite Rennstunde hatte trotz welligem Profils einen Schnitt von 44 Km/h.

Dass nicht immer die schwersten die gefährlichsten Etappen sind, musste Christopher Froome (Sky) schon letztes Jahr auf der mittlerweile berüchtigten Vuelta-Etappe nach Formigal erfahren. Der Toursieger hat heute ein Déjà-Vu Erlebnis: Auf der ersten Abfahrt des Tages hatte sich eine 50 Fahrer starke Gruppe mit allen Favoriten für den Gesamtsieg gebildet. Nur Froome fehlte. Anschließend versuchte seine Sky-Mannschaft vergeblich das Loch zu schließen. Doch die Spitzengruppe um den Gesamtführenden Alejandro Valverde (Movistar) und Alberto Contador (Trek-Segafredo) konnte den Vorsprung halten und sogar ausbauen. Mittlerweile hat die Gruppe Froome ihre Gegenwehr aufgegeben. Der Rückstand liegt 80 Kilometer vor dem Ziel bei 5:20 Minuten.

Im Falle eines Sprints sollten wir die üblichen Verdächtigen der letzten Tage, Nacer Bouhanni (Cofidis) und Davide Cimolai (FDJ), im Auge behalten. Falls diesmal eine Ausreißergruppe erfolgreich das Feld auf Distanz halten kann, wären Natnael Berhane (Dimension Data) und Pierre Rolland (Cannondale-Drapac) Kandidaten. Beide waren schon die letzten Tage in Spitzengruppen sehr aktiv.

Die Etappe bietet den Fahrern wenig Gelegenheit zur Erholung. Ständig geht es auf und ab. Neben drei Bergwertungen der dritten Kategorie stellt sich dem Peloton mit dem Alt de la Musara ein Berg der ersten Kategorie in den Weg. Die 10 Kilometer mit durchschnittlich 5% Steigung sind zwar keine ausgewachsene Hochgebirgsprüfung, könnten allerdings je nach Tempo viele Sprinter in Schwierigkeiten bringen. Sollten diese es dennoch über den Anstieg schaffen, haben sie noch 40 Kilometer auf relativ einfachem Gelände um mögliche Spitzengruppen bis zum Ziel in Reus einzufangen. Insgesamt sind 190 Kilometer zurückzulegen.