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Lance Armstrong erklärt, wie er alle Dopingtests bestehen konnte: "Eine Substanz, die nicht nachweisbar war"

Katharina Wiedenmann

Publiziert 15/12/2023 um 10:26 GMT+1 Uhr

Lance Armstrong hat offen über die Gründe gesprochen, weshalb er während seiner Radsport-Karriere nie bei einem Dopingtest durchgefallen war. Im Podcast "Club Random" von US-Comedian Bill Maher erklärte der 52-Jährige: "Die Realität und die Wahrheit ist, dass einige dieser Substanzen, vor allem die nützlichste, eine Halbwertszeit von vier Stunden haben." Danach seien sie nicht direkt nachweisbar.

Lance Armstrong

Fotocredit: Getty Images

Armstrong hatte bereits früher öffentlich gesagt: "Ich bin 500 Mal getestet worden und habe nie einen Dopingtest nicht bestanden." Zu dieser Aussage steht der US-Amerikaner noch immer: "Das ist keine Lüge. Es ist die Wahrheit. Es gab keine Möglichkeit, den Test zu umgehen. Als ich in den Becher gepinkelt habe und sie es getestet haben, habe ich bestanden."
Armstrong ging in dem Gespräch weiter ins Detail und erläuterte: "Mit EPO - das der Raketentreibstoff war, der nicht nur unseren Sport, sondern jeden Ausdauersport verändert hat - hat man eine vierstündige Halbwertszeit, sodass es den Körper sehr schnell verlässt."
Da sei es als Sportler einfach nachzurechnen. Er sei ohnehin nur einer von Tausenden von Ausdauersportlern, die Blutdoping mit EPO betrieben hätten.
Durch Erythropoietin (EPO) wird die Anzahl an roten Blutkörperchen erhöht. Dadurch kann der Körper mehr Sauerstoff zu den Muskeln transportieren und somit die Ausdauer und Leistung steigern.

Lance Armstrong hatte keine Angst vor Nebenwirkungen

"Die Wahrheit ist, dass man eine Substanz hatte, die nicht nachweisbar war und die sowohl für die Leistung als auch für die Erholung von großem Nutzen war", so Armstrong. Andere Substanzen wie Cannabis oder Anabolika hätten hingegen eine viel längere Halbwertszeit.
Der ehemalige Radprofi meinte weiter: "Du könntest einen Joint rauchen und in zwei Wochen zur Arbeit gehen, dein Auto fahren und positiv getestet werden, weil die Halbwertszeit viel länger ist." Über die Nebenwirkungen und möglichen Schäden durch EPO machte sich Armstrong eher keine Sorgen. Ihnen sei erklärt worden, dass es unter ärztlicher Aufsicht "sicher" sei.
Die US-Antidopingagentur USADA warnt jedoch vor den gesundheitlichen Folgen durch den Missbrauch von EPO: "Neben der Verdickung des Blutes, das zu einem erhöhten Risiko für potenziell tödliche Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Schlaganfall und Hirn- oder Lungenembolie führen kann, sind Sportler, die rekombinantes humanes EPO missbrauchen, auch dem Risiko schwerer Autoimmunerkrankungen ausgesetzt."
Armstrong waren 2012 nach dem Ende seiner Karriere vom Weltverband UCI alle Titel seit 1998 aberkannt worden, darunter auch seine sieben Gesamtsiege bei der Tour de France. 2013 gab er seine Dopingvergangenheit erstmals öffentlich zu.
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Als Armstrong durchs Feld raste: Der Sturz von Beloki bei der Tour 2003

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