Bonjour und willkommen zur 7. Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza - und es wird ein besonderer Tag, das steht bereits fest: Die Fahrer erreichen die höchste Bergankunft, die es bei diesem Rennen je gegeben hat. Der Col de la Couillole auf 1678 Metern über Meereshöhe bildet das heutige Etappenziel. Doch der Reihe nach: Start der Etappe ist in Nizza - die Jungs sind also bereits angekommen -, doch von dort aus begeben sie sich noch einmal nach Norden in die Alpen. Die Veranstalter mögen's eben auf die harte Tour. Zunächst stehen den Fahrern kurz nach dem Start die Côte de Gattieres (2. Kategorie) und der Col de Vence (1. Kategorie, 958 Meter) im Weg.

Bei Tirreno-Adriatico geht es bereits in die entscheidende Phase, mein Kollege Daniel Brickwedde tickert das Rennen hier:

Fernandez ist als 57. mit 36 Minuten Rückstand zu Gelb der bestplatzierte Ausreißer. Am weitesten hinten von den sechs Fahrern liegt Fraile auf Position 148. Mehr als eine Stunde hat der Spanier aufzuholen - und das ist selbstredend aussichstlos.

3:35 Minuten beträgt der aktuelle Abstand der beiden Gruppen.

Es wird ja viel gemunkelt, ob Dan Martin heute bei dem langen Anstieg im Finale eventuell der bessere Mann bei Quick Step sein könnte. Doch im Team ist die Marschroute klar:

Bei der Distanz zum Ziel lag ich eben etwas daneben, es sind jetzt noch gut 85 Kilometer zu fahren. 92 liegen also hinter den Rennfahrern.

Der Gesamtführende, Alaphilippe, erlebt heute bislang einen ruhigen Tag im Peloton. Spätestens im Finale wird sich dies ändern. In den Regionen, die sie nachher erreichen, liegen übrigens noch Schneereste. Dabei heißt diese Fernfahrt doch "Rennen zur Sonne"...

Calmejane hat die beiden ersten Bergpreise des Tages jeweils vor Domont gewonnen und somit 17 Punkte auf sein Konto geladen. Domont gewann 12 Zähler.

Lilian Calmejane (Direct Energie), Axel Domont (Ag2r), Omar Fraile (Dimension Data), Jan Polanc (Team Emirates), Delio Fernandez (Delko Marseille) und Pierre-Luc Pérrichon (Fortuneo) haben sich heute wenige Kilometer nach dem Start vom Feld abgesetzt und befinden sich jetzt noch immer um 3:30 Minuten in Führung. 112 Kilometer sind noch zurückzulegen.

Gestartet wird das 177 Kilometer lange Teilstück um 12.35 Uhr, das Ziel sollen die Fahrer zwischen 17.14 und 17.47 Uhr erreichen. Guido Scholl ist ab 15 Uhr im Live-Ticker dabei. Und in der Phase ist sicher ähnlich viel Action zu erwarten wir im gestrigen Finale:

Im Anschluss an das Finale, das prima geeignet ist, damit sich eine kletterfeste Ausreißergruppe bildet, folgt ein topographisch eher langweiliger Abschnitt, wobei die Fahrer die ganze Zeit über die Alpen am Horizont sehen. 37 Kilometer vorm Ziel, bei Rennkilometer 140 ist der Col de Saint Martin (1. Kategorie, 7,5 Km, 7,2% steil) erreicht. Nur ein kurzes Flachstück folgt nach der Abfahrt, und dann müssen die Profis rauf auf den Rekord-Berg dieser Fernfahrt, der eine 15,7 Kilometer lange und 7,1% steile Steigung aufweist - das wäre selbst bei der Tour de France zwischen 1. Kategorie und HC anzusiedeln. Ideales Terrain also, damit Leute wie Alberto Contador und Simon Yates dem Gesamtführenden, Julian Alaphilippe, nochmal auf den Zahn fühlen können.