Paris - Roubaix: Mathieu van der Poel siegt zum dritten Mal in Serie beim Kopfsteinpflaster-Klassiker - Sturz-Drama um Tadej Pogacar

Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) hat zum dritten Mal in Serie beim Kopfstein-Klassiker Paris - Roubaix triumphiert. Der Niederländer setzte sich auf der knapp 260 Kilometer langen Strecke gegen seinen großen Konkurrenten Tadej Pogacar (UAE-Emirates-XRG) durch. Auch, weil der slowenische Superstar 38 Kilometer vor dem Ziel nach einem Fahrfehler stürzte und abreißen lassen musste.

Pogacar stürzt! Hier entscheidet sich das Rennen

Quelle: Eurosport

Mathieu van der Poel stieg von seinem Rad, riss es auf der Ziellinie in die Luft und ließ sich im Velodrom von Roubaix feiern - kurz darauf kämpfte sich der geschlagene Tadej Pogacar nach einem bitteren Rennen ins Ziel: Der niederländische Klassiker-König van der Poel hat sich in der "Hölle des Nordens" den dritten Sieg nacheinander gekrallt.
Topstar Pogacar war bei seinem mit Spannung erwarteten Debüt bei Paris-Roubaix der Power des 30-Jährigen nicht gewachsen, auch weil ihm ein folgenschwerer Fahrfehler unterlief.
Nach 259,2 Kilometern - über 55 davon über Kopfsteinpflaster - verwies van der Poel (Alpecin-Deceuninck) den Slowenen aus dem Team UAE Emirates-XRG auf Rang zwei.
1:18 Minuten betrug Pogacars Rückstand am Ende. Platz drei ging bei der 122. Ausgabe des wichtigsten der Frühjahrs-Klassiker an den dänischen Ex-Weltmeister Mads Pedersen (Lidl-Trek).

van der poels historischer sieg

Rekordjäger van der Poel schnappte sich damit im Solo seinen dritten Pflasterstein und schwang sich zum ersten Fahrer seit dem Italiener Francesco Moser (Sieger von 1978-1980) auf, der seinen Titel zweimal hintereinander erfolgreich verteidigte.
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Mathieu van der Poel krönte sich zum dritten Mal bei Paris - Roubaix

Fotocredit: Getty Images

Pogacar, der den Niederländer vergangene Woche bei der Flandern-Rundfahrt noch geschlagen hatte, muss derweil weiter auf die Erfüllung seines Traumes warten.
Drei der fünf Monumente, der wichtigsten Eintagesrennen im Radsport, hat der Weltmeister bislang gewonnen - bei Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix war er noch nicht erfolgreich.
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Pogacar schwächelt - heikle Szene mit eigenem Team-Fahrzeug

Quelle: Eurosport

Am Sonntag wurde ihm auf seiner Jagd nach einem weiteren großen Sieg ein Fehler zum Verhängnis: 38 km vor Schluss versteuerte sich Pogacar in einer Kurve, kam zum Stehen und musste van der Poel im Privatduell der Topfavoriten vorentscheidend ziehen lassen.
Gegen 11.30 Uhr hatten sich die Fahrer in die Jagd durch den Norden Frankreichs gestürzt. Der befürchtete stärkere Regen während des Rennens blieb aus, die Straßen waren dennoch von vorangegangenen Niederschlägen feucht.

viel hektik auf dem kopfsteinpflaster

Als das Feld nach knapp 100 km den ersten der 30 gefürchtete Pavés, der Kopfsteinpflaster-Sektoren, erreichte, wurde es auf schmierigem Untergrund dementsprechend hektisch. Die obligatorischen Stürze und Defekte blieben auch bei der 122. Ausgabe der "Königin der Klassiker" nicht aus, zum ganz großen Drama kam es aber nicht.
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Pogacar attackiert - nur van der Poel kann folgen, Pech für Pedersen

Quelle: Eurosport

Tour-de-France-Sieger Pogacar ließ bereits 103 km vor dem Ziel erstmals die Muskeln spielen. Seine Kontrahenten waren aber auf der Hut - die großen Namen rasten nahezu geschlossen auf die berüchtigte Schlüsselstelle im Wald von Arenberg zu.
Nils Politt, 2019 Zweiter in Roubaix, in diesem Jahr aber als Helfer für Pogacar eingeplant, fiel dort mit einem Defekt zurück und konnte nicht mehr unterstützen. Auch die anderen deutschen Fahrer hatten - trotz der guten Leistung von Jonas Rutsch, der der ersten Spitzengruppe des Tages angehört hatte - mit der Entscheidung um den Sieg letztlich nichts zu tun.

duell der giganten endet nach pogacar-sturz

Nachdem auch der dänische Mitfavorit Mads Pedersen nach einem bitteren Defekt seine Hoffnungen begraben hatte müssen, blieben 70 km vor dem Ziel nur noch van der Poel, dessen Teamkollege Jasper Philipsen und Pogacar übrig. Die Verfolger bissen sich an dem Rückstand, der schnell über eine Minute betrug, die Zähne aus; Philipsen fiel schließlich 45 km vor dem Ende zurück.
Das von den Fans erträumte Privatduell der Topfavoriten nahm nun Fahrt auf. Doch Pogacar unterschätze kurz darauf eine Kurve und musste van der Poel ziehen lassen.
Der Niederländer ließ sich auch von einem respektlosen Zuschauer nicht beirren, der ihm eine Trinkflasche ins Gesicht warf. Beide Spitzenfahrer hatten in der Schlussphase noch einen Defekt zu überstehen.
(SID)

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