Tadej Pogacar nach Sturz gewarnt: Start bei Paris - Roubaix für Tour-de-France-Sieger eine "verrückte Idee"
Publiziert 11/03/2025 um 16:13 GMT+1 Uhr
Sieg trotz Sturz - und doch mit Folgen. Tadej Pogacar hat zum dritten Mal bei Strade Bianche triumphiert. 50 Kilometer vor dem Ziel landete er nach einem Fahrfehler auf dem Asphalt. Obwohl er sich nicht schwerer verletzt hatte, schob UAE-Emirates-Manager Mauro Gianetti den Paris-Roubaix-Plänen des Slowenen einen Riegel vor. Auch andere Experten kritisieren das Frühjahrsprogramm des Weltmeisters.
Fieser Sturz! Pogacar überschlägt sich in den Graben
Quelle: Eurosport
"Tadej will das Rennen ausprobieren, aber ich sage ihm immer, dass er warten muss", sagte Gianetti im Interview mit dem italienischen TV-Sender "RAI". Eine Teilnahme von Pogacar an der "Hölle des Nordens" wurde dadurch befeuert, dass der Slowene im berühmten Wald von Arenberg die Strecke besichtigte.
Im Anschluss daran schlossen weder er noch sein Team eine Teilnahme aus. In seinem Rennprogramm stehen bereits einige andere Kopfsteinpflasterklassiker: E3 Saxo Classic, Gent-Wevelgem und die Flandernrundfahrt, die er 2023 gewinnen konnte.
Von weiteren Risiken rät der Teammanager ab: "Er hätte sich das Schlüsselbein brechen und ernsthaft verletzen können", sagte Gianetti. "Er hat sich den Kopf angeschlagen, allerdings zum Glück erst, nachdem er in die Wiese gestürzt war. Er hat sich Schürfwunden zugezogen, aber es hätte noch viel schlimmer kommen können."
Der Sturz seines Schützlings - auf Asphalt, nicht auf den "weißen Straßen" der Toskana - dient dem Schweizer als Warnsignal: "Ein Sturz dort könnte unsere Ziele bei der Tour de France gefährden. Tadej sollte keine Risiken eingehen."
Kritik auch von Experte Sean Kelly
Auch von außerhalb des UAE-Teams kam Kritik an den Plänen amtierenden Tour-de-France-Siegers. Für den Eurosport-Experten Sean Kelly betrifft dies nicht nur Paris - Roubaix, sondern auch die anderen Klassiker, an denen Pogacar teilnehmen möchte.
"Ich denke, dass das eine verrückte Idee ist zum aktuellen Zeitpunkt seiner Karriere", schrieb Kelly in einer Kolumne bei "Cyclingnews": "Das Risiko ist bei Roubaix so hoch. Für einen Fahrer auf dem Zenit seiner Karriere, der beweisen will, dass sein Sieg im vergangenen Jahr nicht nur wegen des Sturzes von Jonas Vingegaard zustande kam, ist eine Teilnahme einfach keine gute Idee."
Auch für Kelly war der Sturz bei Strade Bianche ein Wendepunkt in den Planungen des Weltmeisters - seine Argumentation warf jedoch noch einen anderen Punkt auf: "Strade hat zwar gezeigt, wie stark er ist, aber es hat auch gezeigt, wie riskant diese Rennen sein könne. Er hat einen Fehler gemacht und das war ein Amateur-Fehler. Er sollte nicht versuchen, in der Abfahrt so sehr ans Limit zu gehen, vor allem nicht gegen jemanden wie Tom Pidcock."
Diesen Fehler gab Pogacar gleich nach dem Rennen selbst zu. "Er ist Mountainbike-Weltmeister, Cross-Weltmeister", sagte der Sieger über Pidcock, "ich fühlte mich unter Druck gesetzt, um zu beweisen, dass ich auch ein sehr guter Techniker bin. Aber ich habe wohl nur gezeigt, dass ich ziemlich scheiße bin." Den nächsten Beweis des Gegenteils kann Pogacar bei Mailand-Sanremo (22. März live bei Eurosport und discovery+) erbringen.
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Von Sturz gezeichnet: Pogacar feiert überlegenen Sieg
Quelle: Eurosport
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