Katarzyna Niewiadoma berichtet von unangenehmem Tour-Moment mit Demi Vollering: "Stimmung wie bei einer Beerdigung"

Die Bilder nach dem Vier-Sekunden-Krimi beim Finale der Tour de France Femmes in L'Alpe d'Huez waren so konträr, wie sie nur sein konnten: Auf der einen Seite die überglückliche Gesamtsiegerin Katarzyna Niewiadoma, auf der anderen Seite die bitter enttäuschte und weinende Tagessiegerin und Gesamtzweite Demi Vollering. Nun erinnerte sich Niewiadoma an den Moment danach - und sprach sogar von Karma.

Niewiadoma strahlt nach Coup - Vollering untröstlich

Quelle: Eurosport

In einem Auftritt beim britischen Radsport-Event "Rouleur Live" erklärte Niewiadoma, wie das Aufeinandertreffen hinter dem Podium im Umkleidezelt für sie gewesen war: nämlich sehr unangenehm.
"Ich bin da reingeplatzt - super happy, bereit zum Feiern. Und dann war da eine Stimmung wie bei einer Beerdigung. Ich habe in die Gesichter geschaut und Demi gesehen. Niemand hat gesprochen", so Niewiadoma.
Sie habe gesagt: "Good job, Girls! Glückwunsch zu einer harten Etappe!" Doch keiner habe geantwortet. "Also dachte ich mir: 'Okay, raus hier!'", berichtete die polnische Fahrerin des deutschen Teams Canyon-SRAM.
Die Folge: Für die Siegerehrung zog sich Niewiadoma daraufhin draußen um.
picture

Vollering vs. Niewiadoma: Das Herzschlagfinale in Alpe d'Huez

Quelle: Eurosport

Niewiadoma: "Stürze passieren"

Mit Blick auf ihren Tour-Coup erzählte die 30-Jährige außerdem, dass sie etwas Bitterkeit ihr gegenüber gespürt habe, weil Vollerings Sturz im Finale der fünften Etappe in Amneville sie ins Gelbe Trikot gebracht habe.
"Es war bittersüß: Ich konnte mein Team so glücklich sehen und viele Freunde haben es gefeiert. Aber gleichzeitig spürte ich diese Bitterkeit von Demi, von SD Worx oder von Demis Fans. Es fühlte sich komisch an, denn niemand von uns hat sie umgefahren", betonte Niewiadoma.
Die gesamte fünfte Etappe sei sehr hektisch gewesen, es sei den ganzen Tag ums Positionieren gegangen - mit dramatischem Ausgang für Vollering.
"Stürze passieren", stellte Niewiadoma nun aber fest und verwies auch auf den Ausgang der diesjährigen Männer-Tour: "Niemand ist sauer auf Remco (Evenepoel, Anm. d. Red.), weil er Tour-Dritter wurde nach Roglics Sturz. So etwas passiert eben immer wieder."
picture

Vollering calls Tour de France Femmes defeat 'really sour' after costly Stage 5 crash

Quelle: Eurosport

Zwischen Karma und Drama

Niewiadoma erklärte, es gehe vor allem um den anschließenden Umgang mit diesen Situationen.
"Ich glaube, da geht es irgendwie ums ganze Leben und darum, wie Karma zu einem zurückkommt", sagte sie und brachte damit das Publikum zum Lachen.
Dann erläuterte sie: "Annemiek (van Vleuten, Anm. d. Red.) ist bei der ersten Ausgabe der Tour auf der letzten Etappe gestürzt - und SD Worx war das Team, das dann Vollgas gefahren ist, um sie abzuhängen. Niemand erinnert sich daran, weil Annemiek wieder rangekommen ist und uns alle dann attackiert und gewonnen hat. Aber ich erinnere mich an jedes Rennen. Die Tour de France war das perfekte Beispiel dafür, wie manchmal einfach alle Sterne richtig stehen müssen und man neben eigener Stärke auch Glück benötigt."
Eine Feindschaft mit Vollering wollte Niewiadoma mit ihren Aussagen aber nicht heraufbeschwören.
"Ich habe Respekt vor Demi, aber ich habe definitiv eine komische Schwingung von ihr empfangen", sagte die Polin: "Und nochmal: Ich habe sie nicht umgefahren!"
Sie habe kein Drama gewollt und auch nicht versucht, mentale Spielchen gegen Ende der Tour zu spielen: "Denn für mich zählte nur, ob mein Team das Gelbe Trikot hat."
Das könnte Dich auch interessieren: Die Weltspitze ruft: Bernal will als Kapitän zum Giro
picture

Highlights: Gestürzt und dann alleine gelassen - Drama um Vollering

Quelle: Eurosport


Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung