Bonjour zur 4. Etappe der 101. Tour de France. Zwischen Le Touquet-Paris-Plage und Lille Métropole stehen 163,5 wellige Kilometer auf dem Menüplan. Und am 4. Tag erreicht die Grand Boucle endlich französischen Boden. Bei Rennkilometer 34 ist nach dem flachen gestrigen Tag auch wieder eine Bergwertung zu absolvieren: Die Côte de Campagnette (4. Kategorie). Eine weitere Bergprüfung der 4. Kategorie folgt mit dem Mont Noir bei Kilometer 117,5. Hinzu kommen einige weitere nicht klassierte Anstiege.

Nach 18 Kilometern verfügen Voeckler und Mate über 2:02 Minuten Vorsprung.

Ach Mensch, nein: linkes Becken, linker Ellenbogen und linke Schulter sind bei Froome lädiert, außerdem die rechte Hand. An der rechten Hand hat er nun ebenso wie am linken Oberschenkel einiges an Verbandmaterial. Aber er schüttelte eben noch einmal die linke Hand aus, die scheint mehr zu schmerzen. Alles nicht schön für den Sieger von 2013, zumal es morgen ja übers Kopfsteinpflaster geht.

Froome wat nur Sekundenbruchteile nach seinem Sturz wieder aufgesprungen, schüttelte aber die Hand aus. Und jetzt lässt er sich außer dem rechten Beckenbereich und dem rechten Ellenbogen auch die rechte Schulter und das linke Handgelenk verarzten. Den Rennhandschuh an der rechten Seite hat er geöffnet, während er sich mit links am Auto festhält.

Froome ist am Wagen des Tour-Arztes. Er bekommt etwas auf seine Wunden gesprüht. Vorn macht Astana moderat Tempo. Das Führungsduo hat jetzt 1:05 Minuten herausgefahren.

Nach 10 Kilometern haben Voeckler und Mate etwa 35 Sekunden Vorsprung. Und Froome ist fast wieder zurück im Hauptfeld.

Bernhard Eisel und David Lopez sind bei Froome. In der Gruppe befinden sich außerdem Steven Kruijswijk (Belkin) und Jens Keukeleire (Orica-Greenedge).

Froome hat erhebliche Abschürfungen am Becken und am Ellenbogen davongetragen. Und er wirkt alles andere als "amused".

Nach 4,5 Kilometern der erste Sturz des Tages. Es hat Chris Froome erwischt, der sich das Handgelenk hielt, dann aber wieder aufs Rad stieg und jetzt von zwei Teamkollegen eskortiert wird.

Sie lassen die Ausreißer nicht so leicht weg wie gestern. Voeckler ist gemeinsam mit Luis Angel Mate Madones von Cofidis weggesprungen. Und es dauerte eine Weile, ehe die Zwei einen anständigen Vorsprung erarbeitet hatten. Jetzt sind sie offenbar dauerhaft enteilt.

Was meint Ihr, was meinen Sie? Fehlt Andy Schleck das Feuer? Wer mag, kann uns seine Meinung auf unserer Facebook-Seite sagen:

Jetzt hat Michel Prudhomme das Rennen freigegeben. Thomas Voeckler (Europcar) konnte es kaum erwarten und musste noch eimal vom Herrn Direktor zurückgerufen worden. Dann schwenkte Prudhomme die Fahne, und die wilde Hatz ist entfesselt.

Auf dem Weg zum ersten Bergpreis könnte es ein geschlossenes Feld geben, denn im Bergklassement trennt Blel Kadri und Cyril Lemoine ja nur ein Zähler. Und die beiden französischen Teams Cofidis und Ag2r haben sicher großes Interesse, dieses Sondertrikot weiter durch Frankreich zu tragen. Zumal morgen ja die Kopfsteinpflaster-Etappe ohne Bergwertungen folgt. Wer heute Abend das rot gepunktete Leibchen bekommt, behält es also bis Donnerstag. Da kann man schoin mal etwas Arbeit investieren...bei Kilometer 34 wird die Wertung abgenommen.

Die Tour hat ihre englische Affäre damit beendet und kehrt zu ihren Wurzeln, quasi in ihr Mutterland zurück. Dabei waren das drei sensationelle Tage auf der britischen Insel. Ein Fazit:

Der Mann in Gelb, Vincenzo Nibali (Astana), Peter Sagan (Cannondale), Cyril Lemone (Cofidis) und Romain Bardet (Ag2r-La Mondiale) rollen an vorderster Front einmütig nebeneinander. Sie tragen die vier Sondertrikots, wobei Bardet jenes des besten Jungprofis stellvertretend für Sagan auf den Schultern hat. Sagan ist zudem Punktbester, Lemoine bester Kletterer.

Ohne den zuletzt glücklosen Luxemburger rollt das Peloton bereits in der neutralisierten Zone

Mehr zum Schleck-Aus lesen Sie, lest Ihr hier:

Eurosport-Experte Greg Lemond hält es für möglich, dass Andy Schlecks Ausstieg abgesehen von den Verletzungen, die er beim Sturz davongetragen hatte, auch eine psychologische Komponente eine Rolle spielte. Er sagt, dem Luxemburger, der die Tour 2010 gewonnen hatte, fehlt möglicherweise "das Feuer"

Wir steigen in den heutigen Ticker mit einer Hiobsbotschaft ein. Andy Schleck (Trek Factory Racing) hat die Rundfahrt aufgegeben. Dabei hatte der Luxemburger trotz seines Sturzes gestern noch recht optimistisch gewirkt:

Zur Steigerung der Vorfreude verweise ich noch einmal auf den Bericht zur gestrigen Etappe. Vielleicht gelingt Marcel Kittel (Giant-Shimano) ja heute der 3. Streich?

Um 13.35 Uhr werden die Fahrer auf die Reise geschickt. Allerdings zunächst im neutralen Modus – der reelle Start ist für 13.55 Uhr vorgesehen. Zwischen 17.19 und 17.38 Uhr ist Zielankunft. Guido Scholl ist die gesamte Zeit über live im Ticker dabei. Zur Übersicht über die aktuellen Rennstände sei noch auf unsere Sonderseite zur Tour de France verwiesen.

Die Zwischensprintwertung des Tages befindet sich bei Kilometer 92. Dort sollten wieder Ausreißer die ersten Plätze belegen. Und auf dem Weg durch Nordfrankreich dürfte das Team Bretagne-Seche Environnement besonders motiviert sein, Fahrer in die Gruppe des Tages zu schicken. Allerdings haben die Sprinter wohl wieder die besten Karten, das Finale zu bestimmen. Denn zum Ende hin wird der Parcours zunehmend flach.