Tour de France 2021 - Wegen Sturzfestival: Peloton protestiert zu Beginn der 4. Etappe

Das Fahrerfeld der Tour de France hat die 4. Etappe am Dienstagmittag mit einem Protest begonnen. Nach dem neutralisierten Auftakt hielten die Fahrer – das hatte die Fahrergewerkschaft CPA vorher angekündigt - unter der Regie von André Greipel (Israel Start-Up Nation) angehalten und stand für eine knappe Minute still. Anschließend rollte man für die ersten zehn Kilometer der Etappe geschlossen.

Greipel spricht Machtwort und führt beim Fahrerprotest Regie

Quelle: Eurosport

Hintergrund der Aktion war das Sturzfestival am Ende der 3. Etappe, als die letzten 18 Kilometer auf schmalen, kurvigen Straßen in Richtung Massenankunft führten – sogar mit einer Abfahrt von acht bis drei Kilometer vor dem Ziel. Dabei war es zu mehreren Stürzen gekommen.
Viele Profis hatten die Streckenführung anschließend scharf kritisiert – und vor allem bemängelt, dass die UCI-Jury auf einen Vorschlag von vor der Etappe, die Zeitnahme fürs Gesamtklassement bereits vor besagter Abfahrt zu platzieren, um den Stress im Peloton zu verringern, nicht einging.
Diese Ausweitung der 3-km-Regel war eine zentrale Forderung des Protests. Die Fahrergewerkschaft CPA veröffentlichte eine entsprechende Stellungnahme. Die Regel sieht vor, dass innerhalb der letzten drei Kilometer gestürzte Fahrer keine Zeit verlieren. Normale Zeitabstände werden aber gemessen. Sprinterteams kämpfen deshalb wie am Montag häufig mit Gesamtklassement-Fahrern und deren Mannschaften um die besten Positionen.
Am Montag hatten drei schwere Stürze im chaotischen Finale Unheil angerichtet. Unter anderem waren Mitfavorit Primoz Roglic (Jumbo-Visma) und Top-Sprinter Caleb Ewan (Lotto-Soudal) betroffen. Für Ewan ist die Tour wegen eines Schlüsselbeinbruchs beendet. Als Ursache für die Hektik im Feld machten die Fahrer die Streckenführung aus.
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Greipel: "Ich habe 100km mit mir selbst gekämpft"

Quelle: Eurosport

"Ich denke, dass es nicht den einen Schuldigen gibt. Aber eins ist klar: Wenn man die Strecke anders gestalten würde, wären viel Risiko und Nervosität bei den Fahrern und Teams genommen", sagte Roglics deutscher Teamkollege Tony Martin: "Wenn eine Strecke wie gestern geboten wird, ist das Chaos eigentlich programmiert."
Ralph Denk, Chef des deutschen Teams Bora-hansgrohe, kritisierte den Weltverband UCI. "Wenn man sich an eigenen Regeln nicht hält, ist es dürftig", sagte Denk und spielte dabei etwa auf das abfallende Finale an. Allerdings seien auch manche Aktionen einiger Rennfahrer "nicht immer ganz überlegt".
UCI-Präsident David Lappartient verteidigte den Weltverband und nahm die Fahrer in die Pflicht. "Der Großteil der Stürze ist auf fehlende Aufmerksamkeit zurückzuführen", sagte der Franzose und äußerte "Verständnis" für die Nervosität der Fahrer: "Ich denke aber, dass man das nicht auf die Route schieben sollte."
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Vier Stürze auf elf Kilometern! Chaos ohne Ende auf der 3. Etappe

Quelle: Eurosport

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