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Tour de France 2023 - Wout Van Aert in der Zwickmühle im Kampf um den Etappensieg: "Die Zeit läuft davon"

Ben Snowball

Update 13/07/2023 um 10:12 GMT+2 Uhr

Vor einem Jahr haben die Experten darüber diskutiert, ob Wout Van Aert das Gelbe Trikot bei einer zukünftigen Tour de France gewinnen könne. Ein Jahr später kämpft er um einen Etappensieg, während Jasper Philipsen jeden Massensprint abräumt. Was läuft also für Van Aert bei der Tour 2023 schief, und kann der vielseitige Belgier das Problem bis zur Ankunft auf den Champs-Élysées in Paris lösen?

Highlights: Sprint-König mit nächster Machtdemonstration

"Für Wout Van Aert wird die Zeit für einen Etappensieg bei der Tour de France 2023 knapp", meint Eurosport-Experte Dan Lloyd, der noch immer davon überzeugt ist, dass der Belgier vom Team Jumbo-Visma seine Klasse in der zweiten Hälfte der Großen Schleife unter Beweis stellen wird.
Seit er auf der 2. Etappe von Victor Lafay (Cofidis) ausgebremst wurde, ist es um Van Aert erstaunlich ruhig geworden. Der 28-Jährige konnte sich trotz seiner vielseitigen Fähigkeiten bisher nicht im Zielsprint durchsetzen. Das liegt einerseits daran, dass er Teamkollege und Topfavorit Jonas Vingegaard loyal unterstützte, andererseits fehlte ihm auf den letzten Metern jener Tagesabschnitte, auf denen er auf eigene Faust fahren konnte, der Punch.
Die jüngste Enttäuschung erlebte er auf der 11. Etappe, als er im Sprintfinale von Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) klar distanziert wurde und auf dem neunten Platz landete.
"Es ist sehr schwer, mit dem Finger auf ihn zu zeigen", so Lloyd: "Wenn man sich einige der Kletteretappen zu Beginn der Tour de France anschaut, wirkt er nicht ganz so souverän oder roboterhaft wie noch vor zwölf Monaten, als er scheinbar alles machen konnte, was er wollte."
Es habe bei Van Aert "noch nicht Klick gemacht", erklärt sich Lloyd die magere Bilanz an Tagessiegen (0) des Allrounders: "Dann zögert man wie beim Sprint in Moulins, weil es um Sekundenbruchteile geht. Wenn es gut läuft, trifft man die richtige Entscheidung. Wenn es nicht so gut läuft, zögert man ein bisschen zu lange. Ich bin mir sicher, dass der Knoten irgendwann platzen wird."
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Van Aert gibt Rätsel auf: Experten "haben wenig Erklärung"

Im Gegenzug räumte Lloyd Llyod ein, Van Aert würde die "Zeit für einen Etappensieg davonlaufen". Im Jahr 2021 war der Cyclocross-Spezialist erst der dritte Radprofi in der Geschichte, der bei einer Austragung der Tour ein Zeitfahren, eine Bergetappe und einen Sprint für sich entscheiden konnte. 2022 war er der dominierende Fahrer der Frankreich-Rundfahrt mit einer Reihe von spektakulären Attacken und selbstloser Teamarbeit, die zu sechs Tageserfolgen seiner Mannschaft Jumbo-Visma führten - darunter drei für ihn selbst sowie der Triumph im Kampf um das Grüne Trikot.

Van Aert denkt zuviel nach

Seine Dominanz war so groß, dass der Ruf laut wurde, er solle sich umorientieren und bei einer künftigen Tour das Gelbe Trikot erobern. Robbie McEwen, zwölffacher Tour-Etappensieger, fragte sich, ob Van Aert sich in diesen Tagen "zu viele Gedanken mache". "Jasper ist im Siegermodus, er muss nicht darüber nachdenken, was er tut. Er macht es einfach", sagte der ehemalige Sprintspezialist aus Australien.
"Wout hingegen scheint zu sinnieren: 'Was ist mein nächster Schritt?' Und wenn man sich die Zeit nimmt, darüber nachzudenken, macht man Fehler oder jemand anderes hat bereits etwas getan, um die Situation zu ändern. Er ist einfach nicht ganz auf der Höhe, während Jasper stets gedankenschneller agiert."
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