Vuelta | Spektakuläre Schlussetappe: Remco Evenepoel verpasst Sieg in Madrid - Duo von Bora glänzt am Schlusstag
Update 17/09/2023 um 22:54 GMT+2 Uhr
Spektakuläre Schlussetappe der Vuelta in Madrid: Remco Evenepoel hat einen weiteren Etappensieg nach einer wilden Verfolgungsjagd knapp verpasst. Mit einer sechsköpfigen Ausreißergruppe sorgte der Belgier für eine packende Schlussphase der 21. Etappe. Der Sieg ging am Ende im Sprint an Kaden Groves vor Filippo Ganna und Nico Denz, die alle zu der Spitzengruppe gehört hatten.
Lennard Kämna, auch er Teil des Vollgas-Sextetts, das die Schlussrunden animiert hatte, belegte den zehnten Platz, Evenepoel wurde Achter.
Es war das Bora-Duo Denz und Kämna, das bei der sonst so oft ruhigen Schlussetappe den Fehdehandschuh warf: 45 Kilometer vor dem Ziel attackierten die beiden Deutschen, begleitet von Ex-Weltmeister Rui Costa. Hinter dem Trio machte sich eine illustre Gruppe einige Kilometer später auf die Verfolgung: Evenepoel setzte im Bergtrikot mit Kaden Groves, dem Spitzenreiter der Punktewertung, nach. Begleitet wurden sie von einem Ineos-Trio aus Italiens Zeitfahr-Ass Ganna, Omar Fraile aus Spanien und dem Deutschen Kim Heiduk.
Es entwickelte sich eine gnadenlose Verfolgungsjagd, der Heiduk und Fraile zum Opfer fielen, bevor sich die beiden Grüppchen der sechs Topfahrer zusammenschlossen. Mit letzter Kraft kam das Feld auf der Zielgeraden noch heran, doch die ersten drei Plätze gingen an drei der Hauptdarsteller der abschließenden Rennstunde dieser Vuelta.
"Das hat Spaß gemacht", befand Evenepoel über die Show, die für die Zuschauer eine willkommene Abwechslung zu den oft sterilen Schlussetappen war.
Rund eine halbe Minute hinter dem Tagessieger rollten Sepp Kuss und seine Jumbo-Teamkollegen geschlossen über den letzten Zielstrich der drei Wochen und bejubelten den Gesamtsieg des US-Amerikaners nach insgesamt knapp 77 Rennstunden auf den 21 Etappen.
Jumbo-Triple mit Kuss, Vingegaard, Roglic
Die niederländische Mannschaft feierte ihren historischen Triumph mit einem schwarzen Sondertrikot, das mit Streifen in den Farben der Führungstrikots von Giro d'Italia, Tour de France und Vuelta geschmückt war: Noch nie hatte ein Rennstall in einer Saison alle drei großen Landesrundfahrten für sich entschieden - so wie jetzt Jumbo mit Primoz Roglic in Italien, Jonas Vingegaard in Frankreich und nun Kuss in Spanien.
"Ich brauche ein bisschen, um das zu realisieren. Heute wird gefeiert", sagte Kuss überglücklich im Ziel.
Bester Deutscher in der Endabrechung war Emanuel Buchmann, der als 20. knapp eine Stunde Rückstand auf Kuss hatte. Kämna wurde 30., während Bora-Kapitän Aleksandr Vlasov aus Russland Platz sieben belegte - direkt vor seinem jungen Teamkollegen Cian Uijtdebroeks. Der 20-jährige Belgier meisterte sein Debüt über drei Wochen herausragend.
Überlegen gewann die niederländische Mannschaft unter der Leitung von Grischa Niermann durch ihren Dreifachsieg in der Gesamtwertung auch die Teamwertung. Bester Kletterer der Vuelta war Evenepoel (Soudal), der auch zum "Kämpferischsten Fahrer" gewählt wurde.
Der Australier Groves (Alpecin) verwehrte ihm zumindest den Sieg in der Punktewertung, Juan Ayuso (Team UAE) tröstete die spanischen Fans mit dem Gewinn der Nachwuchswertung.
Das nur 101,5 km kurze Abschlussteilstück war am späten Sonntagnachmittag auf einer Pferderennbahn gestartet worden. Vom Hipodromo de la Zarzuela am Madrider Stadtrand aus rollten die 148 verbliebenen Fahrer in Richtung des Zentrums von Madrid. Zunächst standen die obligatorischen Foto-Termine mit den Trikotträgern um Kuss und Titelverteidiger Evenepoel sowie dem Siegerteam Jumbo-Visma und den Top-Drei der Gesamtwertung auf dem Programm - bevor das wilde Finale seinen Lauf nahm.
Das könnte Dich auch interessieren: Kurioser Hilferuf an TV-Kommentatoren öffnet Tür
(mit SID)
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Download
Scannen
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen