Vuelta a España: Renndirektor Kiko García rät zu Ausstieg von Israel-Premier Tech: "Es geht jetzt um den Schutz aller"

Vuelta-Rennleiter Kiko García hat Israel-Premier Tech nach den erneuten pro-palästinensischen Protesten auf der 11. Etappe einen vorzeitigen Ausstieg aus der Rundfahrt ans Herz gelegt. "Sie müssen selbst erkennen, dass ihre Anwesenheit die Sicherheit aller anderen nicht erhöht. Wir können diese Entscheidung nicht treffen, sie müssen sie selbst treffen", meinte der Verantwortliche bei "Cadena SER".

Highlights: Erst Spektakel, dann Protest-Chaos im Baskenland

Quelle: Eurosport

Als Organisatoren könne man einem Team nicht den Start verbieten, betonte García gegenüber dem Sender. "Jede Entscheidung in dieser Hinsicht könnte dazu führen, dass wir das Rennen aus dem Kalender verlieren." Die Situation sei "nicht einfach", aber aus seiner Sicht gebe es nur eine Lösung: Das israelische Team, das das Hauptziel der Proteste ist, soll auf weitere Starts verzichten.
"Es geht jetzt um den Schutz aller, und das sollten die Leute wissen. Das Leben vieler Sportler ist in Gefahr, die letztendlich hier sind, um ihre Arbeit zu tun", so der technische Direktor der Vuelta, der die Proteste persönlich nachvollziehen kann.
"Aber sie dürfen nicht die Grenze zur Gewalt überschreiten. Wenn das der Fall ist, geraten wir in etwas, das viel schlimmer sein kann", erklärte García nach dem abrupten Ende der 11. Etappe in Bilbao, die drei Kilometer vor dem Ziel aufgrund von Sicherheitsbedenken durch die Proteste gestoppt wurde.
Dieser Beschluss sei jedoch bei den Teams auf Verständnis gestoßen, betonte García. "Sie haben sich bei uns bedankt und verstanden, dass es die beste Entscheidung war. Es galt, ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit und dem Schutz der Tausenden von Fans zu finden, die die Etappe in den Bergen genossen haben."

Vuelta-Renndirektor über Israel-Premier Tech: "Müssen alles abwägen"

Die Lage im Ziel sei "unkontrollierbar" gewesen. "Im Moment müssen wir alles abwägen und beurteilen, ob wir ein Rennen wie die Vuelta a España, eine der drei großen Rundfahrten, gefährden können, oder ob wir weiterhin ein Team schützen, das alles andere gefährdet", urteilte García.
Einige Stunden nach dem Ende der Etappe meldete sich Israel-Premier Tech in einem Statement in den Sozialen Medien und betonte: "Das Team bleibt entschlossen, bei der Vuelta weiterzufahren. Jede andere Entscheidung wäre ein gefährlicher Präzedenzfall im Radsport, nicht nur für Israel-Premier Tech, sondern für alle Teams."
Man habe Respekt für das Recht eines Jeden zu protestieren, "solange die Proteste friedlich bleiben und nicht die Sicherheit des Pelotons gefährden".
Im bisherigen Verlauf der Vuelta hatte es wiederholte Proteste gegeben, die teils für gefährliche Situationen gesorgt hatten. Beim Mannschaftszeitfahren hatten sich Demonstranten dem heranrasenden Team Israel-Premier Tech entgegengestellt.
Am Dienstag war es während der Etappe zu einem von Aktivisten ausgelösten Sturz gekommen. Bei den kommenden Bergetappen im Baskenland sind erneute heftige Proteste zu befürchten.
(mit SID)
picture

Vingegaard-Ärger über Proteste: "Wollte für meinen Sohn gewinnen"

Quelle: Eurosport


Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung