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Olympia 2021: Florian Wellbrock gehört im Freiwasser zu den Favoriten - "Bin mit Abstand der Schnellste"
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Publiziert 03/08/2021 um 11:24 GMT+2 Uhr
Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock greift noch einmal nach seiner ersten Goldmedaille. Im Freiwasser gehört er zu den Topfavoriten. Obwohl die Sicht in der Bucht von Tokio durch Bakterien erschwert ist, hat der Bremer olympisches Edelmetall fest im Blick. Seine Verlobte Sarah Köhler drückt ihm vor dem heimischen Fernseher die Daumen.
Florian Wellbrock greift im Freiwasser an.
Fotocredit: Getty Images
Sarah Köhler hat beste Sicht, wenn ihr Verlobter Florian Wellbrock im Blindflug nach Gold sucht. "Bei meinen Schwiegereltern im Livestream" will sich die Bronze-Schwimmerin das letzte Olympia-Rennen ihres Liebsten anschauen - er selbst dagegen sieht fast nichts. "Das Wasser auf der Strecke ist sehr trüb. Man hat vielleicht eine Sichtweite von etwa 30 Zentimetern", sagte der Doppel-Weltmeister vor seinem Start im Freiwasser über zehn Kilometer.
Bei seiner letzten Chance auf Gold in Tokio am Donnerstagmorgen Ortszeit (Mittwoch 23:30 Uhr live bei Eurosport) wird Wellbrock meist im Ungewissen schwimmen. Im Odaiba Marine Park ist das Wasser zwar nicht wie befürchtet durch Bakterien belastet, aber die Sicht ist schlecht.
"Wenn man direkt hinter jemandem schwimmt, sieht man gerade noch die Luftblasen des Beinschlags", berichtete die WM-Dritte Leonie Beck nach dem Training, da sei der Gegner "schnell mal weg".
Wo der Weltmeister und Goldkandidat während der knapp zwei Stunden im Feld liegt, wird Köhler, die am Montag aus Tokio abreiste, auf der Coach bei Wellbrocks Eltern in Bremen sehr viel deutlicher erkennen. Und sie wird live erleben, wie seine Mutter Anja mitfiebert. "Ich leide mit Flo, ich weiß nicht, wie es ihm gerade geht", erzählte sie der "ARD": "Das ist mein kleiner Sohn, am liebsten würde ich ihn jetzt in den Arm nehmen - und trösten."
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Wellbrock verliert Gold - aber gewinnt Bronze: Das Finale über 1500 m
Quelle: Eurosport
Gegner sind ausgeruht
Das war, als er über 800 m Freistil auf der letzten Bahn seine Führung verlor und nur Vierter wurde. Seitdem hat er Bronze über 1500 m gewonnen. Das Gold aber, das er seit seinem WM-Double vor zwei Jahren vor Augen hat, fehlt noch. In der Tokioter Bucht bei Wassertemperaturen knapp unter 30 Grad trifft Wellbrock auf ausgeruhte Konkurrenz. Schon 4,6 Rennkilometer bei Olympia in den Armen und Beinen wie er hat nur sein italienischer Rivale Gregorio Paltrinieri.
Die Medaillenanwärter um den Rio-Olympiasieger Ferry Weertman aus den Niederlanden, den französischen Vize-Weltmeister Marc-Antoine Olivier oder Wellbrocks Magdeburger Klubkollegen Rob Muffels starten lediglich im Marathon. Und sie haben ihn seit dessen WM-Triumph in Südkorea besonders im Blick. "Ich bin im Freiwasser mit Paltrinieri zusammen mit Abstand der Schnellste", sagte Wellbrock dem "SID": "Da hat man schon das Gefühl, dass die anderen sehr stark darauf fokussiert sind, uns das Leben in diesen zwei Stunden extrem schwer zu machen."
Es werde "definitiv" schwieriger als bei der Weltmeisterschaft, sagt Wellbrock: "Allein schon, weil das Starterfeld kleiner ist. Es wird nicht so leicht, sich heimlich davon zu machen." Auch wenn das Wasser trüb ist.
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(SID)
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