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The Ocean Race 2022-23 - Boris Herrmann und Team Malizia dachten über Rückkehr nach Kapstadt nach

Pascal Steinmann

Update 02/03/2023 um 14:28 GMT+1 Uhr

Skipper Boris Herrmann hat in einem Statement bei Twitter offenbart, dass sein deutsches Team Malizia nach den Problemen zu Beginn der Königsetappe eine Rückkehr nach Kapstadt in Erwägung gezogen hatte. "Es wäre eine einfache Reaktion", schrieb der 41-Jährige in einem emotionalen Statement bei Twitter. Die Crew hätte das Ocean Race 2022-23 dann im brasilianischen Itajaj wieder aufnehmen können.

Boris Herrmann auf der ersten Etappe beim Ocean Race | Fotograf: Antoine Auriol / Team Malizia

Fotocredit: The Ocean Race

Die Crew hatte am Mittwoch erst ein Vorsegel verloren und daraufhin auch eine starke Beschädigung am Mast festgestellt. "Wir hatten ein bisschen Pech in diesem Leg", konstatierte der Oldenburger in seinem Tweet am Donnerstagmorgen.
Sein Team Malizia habe zwar einen guten Start aus Kapstadt hingelegt, sei dann aber aufgrund schlechter Informationen über den Agulhasstrom zurückgefallen. Zudem kamen dann die Probleme am Boot.
"Dass wir das Segel verloren haben, hat dazu geführt, dass wir mehr Zeit und wertvolle Seemeilen verloren haben", erklärte Herrmann. Dadurch stecke man derzeit in einem Hochdruckgebiet ohne Wind und mit heftigen Wellen. Seit mehreren Stunden bewegt sich das deutsche Boot kaum von der Stelle, während das führende Boot Holcim-PRB weiter in Richtung Westen manövriert.
Auch die dringende Reparatur des Mastes verzögerte sich vorerst.

Herrmann "emotional erschüttert"

"Es ist etwas fürchterlich, hin und hergeworfen zu werden und zu sehen, wie die Segel von einer Seite zur anderen Seite schlagen", schrieb Herrmann.
Am Donnerstagmorgen stand das deutsche Team mit nur fünf km/h weiterhin nahezu still und hat bereits einen Rückstand von 624 Kilometern auf die Führenden Schweizer um Kevin Escoffier. Aufgrund der Schwierigkeiten haben Herrmann und Co. darüber nachgedacht, nach Südafrika zurückzukehren.
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Boris Herrmann mit Problemen auf der Königsetappe

Fotocredit: The Ocean Race

Am Mittwoch war auch das europäische Boot GUYOT environment - Team Europe nach Kapstadt zurückgefahren, da die Crew eine Beschädigung am Rumpfboden festgestellt hatte. Doch anders als die Mannschaft um Kapitän Robert Stanjek entschied sich Team Malizia, die Etappe trotz der Probleme fortzusetzen.
Zwar fühle sich Herrmann "emotional etwas erschüttert, enttäuscht", wie er gestand, lobte aber die Mentalität seiner Mannschaft, die den Oldenburger wieder aufbaute: "Das Team ist unglaublich positiv und hat eine starke Moral: Die großartigen Menschen um mich herum haben mir die richtige Einstellung gezeigt: Das Gesicht wahren und stark bleiben, um den Traum des Rennens um die Welt zu erfüllen."

Eine Lektion für die Crew

Die Entscheidung, weiter nach Brasilien zu navigieren, sei eine "eine großartige Lektion in Sachen Entschlossenheit, Belastbarkeit und Teamgeist". Am Donnerstagmorgen, als Herrmann die Nachricht veröffentlichte, war die Mannschaft dabei, den beschädigten Mast zu reparieren. Eine komplizierte Aktion, die weit oben an dem 28 Meter hohen Mast gesichert ausgeführt werden muss.
Dabei sollte die beschädigte Stelle abgeschliffen und anschließend mit zwei Karbon-Flicken fixiert werden. Herrmann erwartete, dass die Crew "hoffentlich" am Freitag nach der Reparatur des Masts wieder Fahrt aufnehmen kann: "Sobald wir es geschafft haben, den Riss mit Karbon zu bedecken, können wir beinahe bei 100 Prozent weitersegeln."
Nun soll auf der Route entlang der Eisgrenze weitergehen. Die Chancen auf eine solide Punktzahl bei der Königsetappe stehen ohnehin weiterhin nicht schlecht. Aktuell liegt das Team auf Rang drei, noch rund 23.000 Kilometern liegen vor dem Seglern: "Der Tag, an dem wir den Hafen in Itajai erreichen, wird mich unheimlich stolz machen."
Denn: Beim Ocean Race 2022-23 stehen Punkte nicht immer im Vordergrund, wie Herrmann schon am Vorabend in einer Mitteilung auf der Homepage des deutschen Teams andeutete: "Die Sonnenstrahlen scheinen durch die Wolken, als wollten sie uns zeigen, dass es vielleicht um mehr geht als nur um Sieg oder Nicht-Sieg!"
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"Eine Stunde Arbeit": Team Malizia verliert Vorsegel

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