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Adelboden: Halbzeit-Führender Alexander Steen Olsen von Startrichter vergessen - FIS räumt schweren Fehler im Slalom ein

Christoph Niederkofler

Update 09/01/2024 um 22:05 GMT+1 Uhr

Alexander Steen Olsen hat beim Slalom von Adelboden den zweiten Weltcupsieg seiner Karriere trotz Halbzeitführung auf dramatische Art und Weise verpasst. Wie nun der Schweizer "Blick" enthüllte, ging dem frühen Einfädler des Norwegers ein schwerer Fauxpas seitens des Veranstalters voraus. Der Startrichter hatte Steen Olsen nämlich ganz einfach vergessen - und so womöglich aus dem Konzept gebracht.

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Während Atle Lie McGrath, der Zweite des ersten Durchgangs, um lediglich zwei Hundertstelsekunden die Bestzeit verpasste, machte sich Steen Olsen dafür bereit, den zweiten Slalom-Triumph seiner noch jungen Karriere in Angriff zu nehmen.
Ruhe in der Vorbereitung war dem 22-Jährigen aber nicht vergönnt - vielmehr sah er sich mit einem kuriosen Vorfall konfrontiert.
"Der Startrichter wollte Alexander gar nicht mehr fahren lassen, weil er der Meinung war, dass das Rennen bereits vorbei sei", schilderte Jean-Francois Jond von Steen Olsens Ausrüster Rossignol gegenüber "Blick".
Tatsächlich hatte der Umstand, dass sich die zeitgleichen Benjamin Ritchie und Joaquim Salarich auf Rang 30 für den zweiten Durchgang qualifizierten, beim zuständigen Offiziellen für Verwirrung gesorgt. So hatten sich nämlich nicht wie üblich 30, sondern 31 Athleten für die Entscheidung qualifiziert. "Und offenbar war sich der Start-Richter dessen nicht mehr bewusst, als Steen Olsen als 31. an den Start gekommen ist", mutmaßte Jond.

Wurde Steen Olsen aus dem Konzept gebracht?

Rund eine Minute soll die Auseinandersetzung am Start gedauert haben. Letzten Endes musste FIS-Renndirektor Markus Waldner per Funk einschreiten, Steen Olsen durfte endlich starten - und schied nach nur sechs Slalomstangen aus.
Wurde der Juniorenweltmeister von 2022 aus dem Konzept gebracht? Jond schließt einen unmittelbaren Zusammenhang nicht aus.
"Wenn ein Servicemann von uns eine Bindungsplatte verwendet, die um 0,1 Millimeter zu hoch ist, wird der Athlet von der FIS disqualifiziert", hob er hervor. "Aber wenn der Startrichter der FIS wie im Fall von Steen Olsen einen kapitalen Fehler begeht, passiert nichts. Und das kann einfach nicht sein."
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Alexander Steen Olsen

Fotocredit: Getty Images

FIS-Renndirektor Waldner bestätigt Start-Fauxpas

Der Wahrheitsgehalt von Jonds Aussagen wurde schließlich von FIS-Renndirektor Markus Waldner persönlich bestätigt. "Wir haben von Longines vor dem zweiten Durchgang eine Startliste erhalten, auf der nur 30 Rennfahrer auf einer Seite waren", erklärte er gegenüber dem "Blick".
"Der Name von Leader Steen Olsen fungierte auf einem separaten Blatt Papier. Blöderweise hat der Startrichter nur die erste Seite dieser Liste in der Hand gehabt", so der Südtiroler.
Ein Fehler, der Konsequenzen haben wird. Laut Waldner werde der Offizielle in der kommenden Saison in Adelboden nicht mehr als Startrichter eingesetzt. "Von einem ausgebildeten Startrichter muss ich schon erwarten können, dass er auch ohne Startliste weiß, welcher Fahrer nach dem ersten Lauf in Führung liegt", kritisierte Waldner.
"Der Mann, der im Vorjahr souveräne Arbeit am Chuenisbärgli-Start abgeliefert hat, war dieses Jahr als Zielrichter im Einsatz. Im nächsten Jahr wird er wieder Startrichter sein", versicherte er.
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