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Ski Alpin: Aleksander Kilde kritisiert norwegischen Skiverband - Norweger macht erste Schritte nach Horror-Sturz

Corinna Horn

Update 08/02/2024 um 00:05 GMT+1 Uhr

Aleksander Aamodt Kilde hat in einem Interview mit dem "NRK" zugegeben, dass er eine Rückkehr in den Skisport auch von den Bedingungen im Norwegischen Skiverband (NSF) abhängig machen möchte. "Ich liebe diesen Sport so sehr, dass ich zurückkommen möchte. Aber mir ist auch klar, dass sich an der Spitze des norwegischen Skiverbandes etwas ändern muss, wenn ich zurückkehren will", so der Norweger.

Exklusiv: Hier spricht Kilde über den Sturz und sein Schock-Foto

Im Gespräch mit dem "NRK" kritisierte Kilde die Art und Weise, wie der Verband auf die Athleten herabblicke: "Es ist eine Haltung von oben nach unten, bei der sie denken, dass die Sportler kommen und gehen. Am Ende kommt vielleicht niemand, weil es so viel Arroganz gibt, dass die Leute nichts mit ihnen zu tun haben wollen."
Ähnlich wie Lucas Braathen gehe es auch Kilde um die Rechte der norwegischen Athleten innerhalb des Skiverbandes - konkret die Marktrechte der Sportler sowie die Nationalmannschaftsvereinbarung.
"Ich muss sagen, dass das Vertrauen bei mir sehr geschwächt ist. Wenn Sie mich fragen, ist es ziemlich klar, was wir hier ändern müssen: Es ist der Vorstand und die Art und Weise, wie die Dinge verwaltet werden." Er habe das Gefühl, dass sich der Vorstand des norwegischen Skiverbandes ein wenig "unprofessionell" verhalte.
Seit Jahren kämpfen die norwegischen Athleten um die Kontrolle über ihre eigenen Bildrechte. In Norwegen wird die Vermarktung der Sportler einheitlich vom Verband geregelt. Braathen hatte aufgrund des Konfliktes mit dem Skiverband deshalb im Oktober seine Karriere beendet.
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Aleksander Kilde in Wengen

Fotocredit: Imago

Kilde auf dem Weg der Besserung

"Es ist hart, wenn man denkt, dass eine Organisation gegen einen kämpft. Jetzt konzentriere ich mich darauf, wieder auf die Beine zu kommen. Aber wie ich schon gesagt habe, macht das die Situation nicht einfacher", gab Kilde im Gespräch mit dem norwegischen Fernsehen zu.
25 Tage nach seinem Horror-Sturz in Wengen befindet sich der 31-Jährige derzeit zu Hause in Innsbruck. Auf Instagram zeigte er seinen Fans am Mittwochabend, dass er Fortschritte macht. So war er gehend auf einem Vakuum Laufband zu sehen, sowie bei den ersten Kniebeugen sitzend in der Beinpresse. An ein Comeback im Weltcup ist für den im Rollstuhl sitzenden Kilde aber noch nicht zu denken. Derzeit arbeitet er daran, überhaupt wieder laufen zu können.
Das "NRK" konfrontierte den norwegischen Skiverband diese Woche mit den Aussagen von Kilde.
Die Präsidentin des Skiverbandes, Tove Moe Dyrhaug, und der Vorsitzende des Ausschusses für alpinen Skisport, Ola Evjen, gaben dem "NRK" eine gemeinsame Erklärung ab: "Die Athleten sind das Wichtigste, was wir haben, und wir gehen jeden Tag für sie an die Arbeit. Deshalb wurde Aleksander in den Ausschuss eingeladen, und wir werden ihm und den anderen Athletenvertretern zuhören, wenn wir gemeinsam überlegen, wie die Nationalmannschaftsvereinbarung modernisiert werden kann. Der Ausschuss muss aufgeschlossen sein, damit alle offen über die von Aleksander aufgeworfenen Fragen sprechen können. Alles muss auf dem Tisch liegen, damit der Ausschuss eine möglichst einstimmige Empfehlung an den Skiverband abgeben kann."

Kilde wartet auf Reaktion des Verbandes

Im Vorfeld der Saison habe Kilde versucht, mit der Ski-Präsidentin Dyrhaug oder dem NSF-Generalsekretär Arne Baumann Kontakt aufzunehmen. Nach einigen E-Mail-Korrespondenzen habe er seit zwei Monaten keine Antwort mehr erhalten.
Die mangelnde Reaktion seitens des Verbandes habe ihm im Vorfeld des Winters viel Kraft gekostet, gab Kilde zu.
"Ich würde nicht sagen, dass der Sturz in Wengen direkte Konsequenzen hatte. Ich denke, dafür gab es andere Gründe, aber dass es zu Beginn der Saison ein Gesamtpaket gegeben hat, das etwas zu viel war – das kann nicht ausgeschlossen werden", so der Norweger.
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Kilde meldet sich aus dem Krankenbett

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