Aleksander Kilde, Marcel Hirscher, Petra Vlhova und Co.: So steht es um die Comeback-Pläne der Superstars im Weltcup

Ende Oktober fällt in Sölden der Startschuss für die neue Weltcup-Saison im Ski Alpin. Am Rettenbachgletscher dürfen sich die Fans auf bekannte Gesichter freuen - doch wie steht es um jene Athleten, die in der vergangenen Saison wegen schwerer Verletzungen gefehlt hatten? Ein Überblick zu den Comebacks von Aleksander Kilde, Marcel Hirscher, Federica Brignone, Petra Vlhova und Cyprien Sarrazin.

Kilde im Interview: “Zum ersten Mal die Folgen des Sports gespürt”

Quelle: Eurosport

"Ich war der König meines eigenen Landes. Mitten im Sturm werde ich bis zum Ende kämpfen", heißt es im Song "Outro" der französischen Band M83, der den jüngsten Instagram-Post von Aleksander Aamodt Kilde untermalt.
Der norwegische Speed-Spezialist setzt im Trainingslager in Chile Schwünge in den Schnee, zeigt sein Lächeln in die Kamera - ein Anblick, der Fans des Ski Alpin seit seinem schweren Sturz in Wengen im Januar 2024 verwehrt geblieben war.
Mehr als eineinhalb Jahre später steht Kilde vor der Rückkehr in sein Königreich.
Mit seinem Leidensweg ist der 33-Jährige jedoch nicht alleine: In seiner Abwesenheit zogen sich weitere prominente Namen schwere Verletzungen zurück. Doch wie steht es einen Monat vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden (25. und 26. Oktober live und on-demand bei discovery+) um ihre Comebacks?

Kilde peilt Dezember an - Hirscher deutlich früher

Wie bereits angeschnitten befindet sich Kilde nach einer Schulterluxation, einer tiefen Schnittwunde in der Wade und einer Blutvergiftung auf bestem Wege zurück in die Königsklasse.
"Kilde hat in den letzten Wochen mit der norwegischen Mannschaft in Chile trainiert. Und er hinterlässt auf mich aktuell einen so glücklichen Eindruck wie schon lange nicht mehr", führte Atomic-Rennsportchef Christian Höflehner im Gespräch mit dem Schweizer "Blick" aus. "Das liegt nicht nur daran, dass er endlich wieder auf Schnee trainieren kann. Aleksander ist auch deshalb so happy, weil er wieder ein Teil des Teams ist."
Ein Comeback in Sölden sei jedoch nicht im Rahmen seiner Möglichkeiten, laut "Blick" soll das Weltcup-Wochenende in Gröden (Italien/16. bis 20. Dezember) das Ziel des Gesamtweltcupsiegers von 2019/20 sein.
Deutlich früher könnte Marcel Hirscher auf die eisigen Pisten des Weltcups zurückkehren. Die österreichische Lichtgestalt riss sich im vergangenen Dezember im Training an der Reiteralm in Schladming das Kreuzband.
Am Montag postete er mit Blick auf seine Rückkehr einen vielversprechenden Beitrag: "Zurück in den Toren. Endlich", schrieb der 36-Jährige unter eine Bilderauswahl, die ihn beim Training in der Skihalle in Hamburg-Wittenburg zeigt.
Anfang September stand der achtmalige Gesamtweltcupsieger erstmals wieder auf Skiern, laut den "Salzburger Nachrichten" träumt Hirscher von einem Comeback in Sölden. Dann würde er übrigens weiterhin von seiner Wildcard profitieren, die ihm eine Teilnahme mit Startnummer 31 garantiert.

Fragezeichen bei Brignone und Sarrazin

Cyprien Sarrazin platzte in der Saison 2023/24 ins Rampenlicht und bot Dominator Marco Odermatt vor allem im Kampf um die Abfahrtskugel die Stirn. In Kitzbühel triumphierte der Franzose zweimal, dazu gesellten sich weitere Siege in Bormio und Wengen.
Vor etwa zehn Monaten dann der Schock: Auf einer Trainingsfahrt in Bormio stürzte Sarrazin schwer und zog sich ein Subduralhämatom zu, eine Not-Operation am Gehirn war unausweichlich. In der Folge hatte der Abfahrtspezialist mit Problemen bei den Augen und der Sprache zu kämpfen.
Mittlerweile befindet sich Sarrazin im Krafttraining und spielt mit dem Gedanken, im Herbst wieder auf die Skier zu steigen. Ein Comeback soll jedoch frühestens in der Saison 2026/27 stattfinden. Die Olympischen Spiele 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo finden also ohne den fünfmaligen Weltcupsieger statt.
Während das Olympia-Aus von Sarrazin bereits besiegelt ist, herrscht bei Federica Brignone noch Ungewissheit. "Ich arbeite mir den Hintern ab, um teilnehmen zu können", bezog sie sich in einem Interview mit dem "Corriere della Sera" auf eine mögliche Teilnahme an den Winterspielen in ihrer Heimat.
Anfang April brach sich die amtierende Gesamtweltcupsiegerin bei den italienischen Meisterschaften im Val di Fassa das Schien- und Wadenbein und riss sich das Kreuzband.
Am Dienstag postete sie einen Lichtblick: Brignone zeigte sich auf Sardinien beim Schwimmen im Meer und bei ersten Laufeinheiten. Dennoch lässt die 35-Jährige Vorsicht walten.
"Manche haben zwei Jahre gebraucht, um von einer ähnlichen Verletzung zurückzukommen", so Brignone. "Wann ich wieder Ski fahre und Rennen bestreite? Ich weiß es nicht."

Vlhova kämpft mit sich selbst

Mit Petra Vlhova befindet sich eine weitere ehemalige Gesamtweltcupsiegerin mitten in einer schwierigen Leidenszeit. Im Januar 2024 zog sich die Lokalmatadorin im slowakischen Jasna einen Innen- und Kreuzbandriss zu. Über ein Jahr später musste Vlhova aufgrund anhaltender Knorpelprobleme ein weiteres Mal operiert werden.
"Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder Ski fahren kann. Es ist ganz schwierig, eine Prognose abzugeben", erklärte sie im Mai bei "Radio Slovensko".
Immerhin: In den vergangenen Wochen zeigte sich die 30-Jährige in den Sozialen Medien wieder von ihrer sportlicheren Seite. Doch an ein Comeback ist noch nicht zu denken, vielmehr arbeitet die Slowakin an sich selbst.
picture

Schock beim Heimrennen: Vlhová schwer gestürzt

Quelle: Eurosport

"Ich bin immer noch ein Stück weit auf der Suche nach mir selbst", schilderte sie in der Talkshow "Trochu inak on Dvojka". Ihr gesamtes Leben habe sich nur um den Skisport gedreht. "Dann kam diese Verletzung - und plötzlich sitzt man allein zu Hause und merkt: Du hast nichts anderes."
Auch die Trennung von ihrem Partner Michal Kyselic habe sie belastet. "Gleichzeitig bricht auch noch die Beziehung weg, das private Fundament, das dich irgendwie getragen hat", so Vlhova, für die ein verletzungsbedingter Rücktritt kein Thema ist. "Ich will ein vorzeitiges Karriereende nicht akzeptieren und denke fest daran, dass ich zurückkommen kann", unterstrich sie. Einzig der Zeitpunkt ist ungewiss.

Schmid wieder auf Skiern

Auch im deutschen Ski-Team wartet man auf ein besonderes Comeback. Parallel-Weltmeister Alexander Schmid trainierte Ende Juli bereits wieder auf dem Stilfserjoch. Im vergangenen Dezember hatte sich der Allgäuer zum zweiten Mal binnen zwei Jahren das Kreuzband gerissen.
Ob es mit Sölden klappt, steht bei Schmid aber noch in den Sternen. Das große Ziel sind ohnehin die Olympischen Spiele in Cortina.
"Das ist ein großes Ziel von mir, dass ich da dabei bin. Endlich mal Olympia in Europa und nicht irgendwo in Asien. Das möchte man als Sportler miterleben", hatte der 31-Jährige im vergangenen Februar im Interview mit dem "BR" unterstrichen.
picture

Skiabfahrt vom Mount Everest - Bargiel schreibt Geschichte

Quelle: Red Bull Content Pool


Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung