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Manuel Feller spricht im Interview über seine Karriere, das Duell mit Linus Straßer und seinen großen Traum

Thomas Gaber

Update 06/02/2024 um 15:24 GMT+1 Uhr

Manuel Feller führt die Weltcupwertung im Slalom an. Der Österreicher befindet sich in der Form seines Lebens, wie er im Interview mit Eurosport verrät. "Ich fahre konstant wie nie zuvor, mein Setup war nie besser", sagte Feller, der die ersten drei Slalom-Rennen dieser Saison gewann, "auf Hängen, wo ich schon immer gewinnen wollte". Die Verwirklichung seines großen Traums steht aber noch bevor.

Feller exklusiv: "Harte Arbeit zahlt sich aus"

Adelboden und Wengen - die Weltcup-Slalomhänge der Schweiz waren in dieser Saison fest in der Hand von Manuel Feller. Der Österreicher triumphierte am Chuenisbärgli und dem Lauberhorn und kam als Dominator der Stangenszene zu den Heimrennen nach Kitzbühel und Schladming.
Dort ging der Knopf nicht so richtig auf - beim Doppelsieg von Linus Straßer musste sich Feller mit den Rängen vier und fünf begnügen. Dennoch ist der 31-Jährige zufrieden mit dem Verlauf der Saison.
"Ich bin im Slalom in der besten Form meiner Karriere", sagt Feller im Interview mit Eurosport. "Ich fühle mich mittlerweile bei allen Bedingungen wohl. Das einzige Rennen, in dem ich mit dem Setup nicht so gut zurechtkam, war Kitzbühel. Da war der vierte Platz das beste, was ich rausholen konnte. In allen anderen Rennen hatte ich die Möglichkeit zu gewinnen. Darauf bin ich sehr stolz."
Die Erfolge sind kein Zufall, sondern beruhen auf viel Fleiß. Feller hatte im Laufe seiner Karriere immer wieder mit Rückenschmerzen zu kämpfen. "Es war oft ein Auf und Ab. Aber die harte Arbeit zahlt sich aus. Auch im Riesenslalom mache ich in dieser Saison Fortschritte."

"Hundling" Odermatt bremst Feller in Schladming aus

Dort jagt Feller aber immer noch seinem ersten Weltcupsieg nach. In Schladming fehlten ihm nur fünf Hundertstel auf Marco Odermatt, was Feller mit einem charmanten "Du Hundling" in Richtung Odermatt quittierte.
Er hat in seiner Karriere viele Höhen und Tiefen erlebt, da ist ein verpasster Sieg um einen Wimpernschlag leichter zu verkraften. Runter vom Gas geht Feller aber nicht.
"Ich werde älter und routinierter. Das hilft mir bei der Vorbereitung auf die Rennen. Ich weiß mittlerweile, wo und wann ich volles Risiko gehen kann und wo es besser ist, etwas vorsichtiger zu agieren. Aber man darf nie aufhören zu kämpfen und zu pushen. Vor allem dann nicht, wenn man während eines Laufs nicht immer auf der Ideallinie fährt", sagt er.
Seine Motivation zieht Feller aus der Musik: "Wenn ich oben im Startbereich stehe, höre ich Reggae oder Dance Music. Jeder Fahrer hat da sein eigenes Ritual. Ich höre gerne Musik, um mich zu pushen."
Sobald er das Starthäuschen verlässt, gibt es für Feller nur eine Devise: "Wir haben im Team das Motto: Konzentriere dich auf den nächsten Lauf, konzentriere dich auf das nächste Tor. Genau das mache ich: Ich richte den Fokus immer auf das nächste Tor und meinen nächsten Schwung. Jeder Schwung soll mein bester werden."
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Enttäuschung in Chamonix: Straßer verpasst Top 10

Traum vom Wohnzimmersieg in Saalbach

Fünf Slaloms stehen bis zum Weltcupfinale in Saalbach noch auf dem Programm. Feller hat 164 Punkte Vorsprung auf Straßer - keineswegs beruhigend.
"Das kann sich sehr schnell ändern. Linus hat zwei Rennen gewonnen, ich kann mir keine Ausrutscher erlauben", sagt Feller, der im März in Saalbach nach zwei Silbermedaillen bei Olympia 2018 im Teamwettbewerb und beim WM-Slalom 2017 den größten Erfolg seiner Karriere landen will: den Gewinn der kleinen Kristallkugel im Slalom und das nur einen Steinwurf entfernt von seinem Wohnort.
"Ich lebe in Fieberbrunn. Saalbach ist auf der anderen Seite des Berges. Wenn ich privat Ski fahre, bin ich beim 'Powdern' in Saalbach und Fieberbrunn unterwegs. Es wäre ein Traum, dort etwas feiern zu können", so Feller.
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Champagnerduschen im Kampf um den Slalom-Weltcup: Linus Straßer und Manuel Feller

Fotocredit: Getty Images

Feller will die Zuschauer begeistern

Allerdings wäre es mit dem Sieg im Slalom-Weltcup nicht getan. "Ich hätte kein gutes Gefühl dabei den Slalom-Weltcup zu gewinnen, aber im Rennen nicht gut abzuschneiden. Mein Fokus liegt immer auf dem Moment", sagt Feller.
Denn neben guten Ergebnissen ist dem Tiroler vor allem eines wichtig: Entertainment. "Die Leute kommen aus der ganzen Welt, um uns live Skifahren zu sehen. Ich möchte ihnen eine gute Show bieten und zeigen, dass ich zurecht das rote Trikot des Weltcupführenden im Slalom trage."
Die nächste Gelegenheit bietet sich kommendes Wochenende bei den Technikrennen der Männer im bulgarischen Bansko.
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Feller exklusiv: "Ich kann Linus sicherlich schlagen"

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