Cornelia Hütter freut sich über ernstzunehmende Konkurrentin Lindsey Vonn: "Sie ist eine große Persönlichkeit"
VonLukas Fegers
Publiziert 11/12/2024 um 15:56 GMT+1 Uhr
Bei den FIS-Rennen in Copper Mountain kehrte Lindsey Vonn nach drei OPs und fünfjähriger Pause auf die Wettkampfbühne zurück, bald schon fährt die 40-jährige US-Amerikanerin auch im Weltcup wieder um Punkte. Das Comeback der Abfahrtsolympiasiegerin von Vancouver rief in der Szene nicht überall Begeisterung hervor. Zu Unrecht, wie die österreichische Abfahrtsweltcupsiegerin Cornelia Hütter findet.
Heimsieg und Abfahrtskugel: Hütter feiert in Saalbach
Quelle: Eurosport
Als sie vom Vonn-Comeback gehört habe, sei sie überrascht gewesen, sagte die 32-Jährige im Interview mit der "Kleinen Zeitung". Von den ersten Gerüchten habe sie gar nichts mitbekommen.
Anders als anfangs so mancher Kritiker outetet sich Hütter jetzt aber als Fan der Vonn-Rückkehr. Denn: "Sie ist eine große Persönlichkeit. So große, prägende Charaktere zu haben, ist immer gut für den Sport. Wie sie es anlegt, das ist einzig ihre Entscheidung. Keiner hat das Recht, über diese Entscheidung zu urteilen."
In Copper Mountain hatte Vonn am vergangenen Wochenende ihre FIS-Punkte in der Abfahrt und beim Super-G unter 80 drücken können, ihrem Weltcup-Start per Wildcard steht damit nichts mehr im Wege.
"Wenn sie wieder da ist, ist sie Konkurrenz, die man ernst nehmen muss", meint Hütter, die das Comeback der 82-maligen Weltcupsiegerin "mit Spannung" verfolgt.
/origin-imgresizer.eurosport.com/2024/12/11/image-36aff794-ba6e-4c51-b454-400f2e0ecf50-85-2560-1440.jpeg)
Cornelia Hütter (r.) freut sich über das Weltcup-Comeback von Lindsey Vonn (M.).
Fotocredit: Getty Images
Hütter: Super-G cooler als Abfahrt
Hütter selbst hatte im vergangenen Winter im Abfahrtsweltcup triumphiert, der bislang größte Erfolg ihrer Karriere.
Damit gerechnet habe sie nicht, deswegen seien "die Emotionen ja so groß" gewesen.
Im Gespräch mit der "Kleinen Zeitung" räumte die Österreicherin aber ein, dass ihr Herz nicht in der Abfahrt liege, sondern "ehrlicherweise beim Super-G. Nach nur einer Besichtigung und ohne Training zu fahren, ist cool", so Hütter.
Wie Hütter von der Akrobatik profitiert
Neben dem Vonn-Comeback und ihrer Liebe zum Super-G sprach Hütter auch über ihren schweren Crash vor mehr als zweieinhalb Jahren in Crans Montana. Damals war sie am Zielsprung gestürzt und hatte sich ein Schädel-Hirn-Trauma samt Gedächtnislücken zugezogen.
Bei neuen Reizen habe sie sich anschließend "schnell überfordert" gefühlt, erzählte Hütter: "Deshalb wollte ich etwas finden, was mich stresst, an die Grenzen bringt." Gesucht, gefunden: Die Skirennläuferin kam zur Akrobatik - und profitiert von "Backflips, Saltos, Trampolin, Handstandüberschlag" bis heute.
Sie vollführe "Bewegungen, wo du kurz selbst nicht weißt, wo du bist. Das stresst das Nervensystem und fordert mich mehr, als drei Stunden auf dem Rad zu sitzen. Wenn man mit 30, 31 mit etwas Neuem beginnt, fordert das ziemlich", hob Hütter hervor.
So unterschiedlich beide Sportarten sind, so ähneln sie sich in gewissen Aspekten aber auch für die erfolgreiche Skirennläuferin: "Wenn man auf dem Trampolin in der Luft ist, kann man das mit einer Welle vergleichen. Oder einem Sprung, wo die Hand auf einmal aus der alpinen Grundposition gerissen wird."
Das könnte Dich auch interessieren: Bestätigt: Vonn als Vorläuferin am Start - Goggia in Sorge
/origin-imgresizer.eurosport.com/2024/11/14/4061647-82370588-2560-1440.jpg)
"Nervös wie nie": Vonn über ihr letztes Rennen bei der WM 2019
Quelle: Eurosport
Ähnliche Themen
Werbung
Werbung