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Ex-ÖSV-Chef Peter Schröcksnadel attackiert FIS-Boss Johan Eliasch "Eine absolute Dummheit"

Katharina Wiedenmann

Publiziert 28/02/2023 um 10:41 GMT+1 Uhr

Ex-ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel hat FIS-Boss Johan Eliasch für dessen Führung des Ski-Weltverbandes kritisiert. "Ich habe Eliasch damals meine Stimme gegeben, weil ich geglaubt habe, dass er als erfolgreicher Unternehmer neue, gewinnbringende Ideen in den Skisport einbringen würde", sagte der 81-Jährige beim "Blick". Nun sehe er aber, "dass er von diesem Geschäft überhaupt keine Ahnung hat".

Peter Schröcksnadel

Fotocredit: Imago

Als Beispiel nannte Schröcksnadel die Entscheidung der FIS im Herren-Weltcup in dieser Saison zwei Mal nach Nordamerika zu fliegen.
Im November fuhren die Speed-Asse bereits in Copper Mountain (USA), Beaver Creek (USA) und Lake Louise (Kanada).
Diese Rennen seien durchaus sinnvoll, so der Österreicher: "Vor allem deshalb, weil es in Nordamerika zu dieser Zeit minus 20 Grad hat. Aber zweimal pro Saison dorthin zu fliegen, ist unter den jetzigen Voraussetzungen eine absolute Dummheit."
Am kommenden Wochenende stehen nämlich wieder zwei Speed-Rennen in Aspen (USA) auf dem Programm. Zudem fuhren die Technikspezialisten in Palisades Tahoe (ebenfalls USA) am vergangenen Wochenende einen Riesenslalom und Slalom.

Schröcksnadel: "Eliasch überschätzt den Skisport"

"Ich habe damals dem Vorschlag, nach der WM zum zweiten Mal in dieser Saison nach Nordamerika zu gehen, nur zugestimmt, weil Eliasch angekündigt hat, dass diese Rennen live im US-Fernsehen ausgestrahlt werden", erzählte der ehemalige Verbandschef, der zwischen 1990 und 2021 den ÖSV angeführt hatte: "Eine Live-Übertragung auf NBC wäre für den Skisport tatsächlich eine tolle Werbung gewesen."
Es gab jedoch keinerlei Live-Sendung im US-Fernsehen. Einzig Wiederholungen der Rennen waren dort zu sehen. Schröcksnagel kritisierte weiter: "Eliasch überschätzt sich, aber auch den Skisport komplett. Das Interesse am Alpin-Rennsport ist arg beschränkt. In den USA sind Football, Baseball und Basketball unantastbar, da hat sich ja nicht einmal König Fussball richtig etabliert. In Asien ist es ähnlich."
Daher solle man sich "in erster Linie auf den Markt fokussieren, auf dem der Skisport die Massen bewegen kann. Und das ist nun einmal Europa."

Eliasch verteidigt US-Reisen

Eliasch hatte die Kritik an seiner Taktik im "Blick" verteidigt: "Wir wollen ein globaler Sport sein. Und der US-Markt ist riesig und wichtig. Und ökologisch fällt die zusätzliche Reise über den Atlantik verglichen mit anderen Posten in unserer Klimabilanz nicht groß ins Gewicht."
Schröcksnadel hatte Eliasch 2021 zunächst unterstützt, FIS-Präsident zu werden. Später firmierte er selbst kurzzeitig als FIS-Vize und im Council, sollte sogar zum Direktor der FIS-Marketing-Gesellschaft gemacht werden - das stieß jedoch bei Eliasch auf Widerstand.
Nun ist Schröcksnadel nicht mehr in FIS-Gremien vertreten.
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