Marcel Hirscher fühlt sich nach Aus beim Slalom in Gurgl "fehl am Platz" - der Altmeister floppt bei der Rückkehr
Update 24/11/2024 um 15:05 GMT+1 Uhr
Marcel Hirscher ist am Sonntag zum zweiten Mal in Folge im ersten Durchgang eines Slalom-Weltcups gescheitert. Der achtmalige Gesamtweltcupsieger verlor in Gurgl bei eisigen Verhältnissen den Halt und schied bereits nach der ersten Zwischenzeit aus. Der erneute Rückschlag nagt am Österreicher, der sich angesichts des bisherigen Verlaufs seines Comebacks sogar "ein bisschen fehl am Platz" fühlt.
Hirscher räumt nach Aus ein: "Mein Buch ist fast leer"
Quelle: Eurosport
Marcel Hirscher musste im Laufe seiner illustren Karriere schon so manche Hürde überwinden. Ein besonders eisiger Hang stellte ihm dabei aber nur selten vor Probleme. Seit seinem Comeback sieht die Welt jedoch anders aus.
"Ich habe früher Eis geliebt, da ist mir das Herz aufgegangen, wenn es eisig war", erklärte Hirscher im Interview bei Eurosport nach seinem enttäuschenden Aus im ersten Durchgang von Gurgl: "Das muss ich jetzt wieder rausfinden."
Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Immerhin fehlt dem zweimaligen Olympiasieger, der nach fünf Jahren Ruhestand zurückgekehrt ist, die Praxis auf der Piste.
"Man darf nicht vergessen: Mein Buch an Erinnerungen oder Trainings, aus denen ich Feedback rausziehe, ist fast leer", führte er aus: "Früher habe ich eine ganze Bibel gehabt, die vollgeschrieben war. Das ist eben der Nachteil, wenn man fünf Jahre nicht dabei war."
Hirscher: "Macht nicht wirklich Spaß"
Null Punkte in Levi, null Punkte in Gurgl - von der einstigen Lichtgestalt im Stangenwald hatte man sich deutlich mehr erwartet. Doch es hapert beim für die Niederlande startenden 35-Jährigen an der Materialabstimmung. "Es scheint schon so, dass der Grat, welches Setup auf diesen Verhältnissen funktioniert, immer krasser wird", stellte er in Gurgl fest.
Zwischen 3. und 8. Dezember (live und on-demand bei discovery+) macht der Ski-Zirkus in Beaver Creek (USA) Halt, bis dahin bereitet sich Hirscher auf der Reiteralm bei Schladming vor.
"Die nächsten drei Wochen sind sehr wichtig, weil so bin ich bisschen Fehl am Platz, das muss man echt sagen", kam er im Gespräch mit dem "ORF" ins Zweifeln: "Es macht nicht wirklich Spaß."
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Hirscher kämpft "wie ein Löwe" - aber rutscht weg und scheidet aus
Quelle: Eurosport
Für den erfolgsverwöhnten Österreicher ist die Situation allemal eine neue Erfahrung. "Ich habe das selten in meinem Leben erlebt, dass ich so danebengestanden bin. Jetzt heißt es zusammenhalten und schauen, dass wir draufkommen, wie wir schneller werden", so Hirscher.
Körperlich fühlt sich der siebenmalige Weltmeister auf einem guten Weg, die Motivation kommt ihm eigenen Aussagen zufolge auch nicht abhanden, "aber wenn es eisig wird, bin ich nur noch Passagier. Da ist etwas nicht ganz in Ordnung".
Hirscher will an Slalom festhalten
Nach den beiden Rückschlägen in Levi und Gurgl drängt sich die Frage auf, ob Hirscher im Slalom eine Pause einlegen wird. Diesem Gedankenspiel schob er aber schnell einen Riegel vor.
"Beide Disziplinen bleiben im Fokus", stellte er weiterhin einen Start in Slalom und Riesenslalom in Aussicht: "Mir macht es voll Spaß, dass ich beides fahren kann und irgendwie befruchten sich die zwei Disziplinen auch gegenseitig."
Mit einer besonderen Wut im Bauch wird Hirscher die anstehenden Wochen aber nicht angehen. "Ich bin nicht mal sauer", meinte er in Gurgl: "Es war einfach eine Fortsetzung von Levi."
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