Weltcup Sölden: Marco Odermatt, Mikaela Shiffrin und Co. beim Auftakt gefordert - die wichtigsten Fragen und Antworten

Am kommenden Wochenende fällt in Sölden der Startschuss für die Weltcup-Saison 2025/26 im Ski Alpin. Am Rettenbachferner sind die Stars rund um Mikaela Shiffrin, Lara Gut-Behrami und Marco Odermatt im Riesenslalom gefordert. Traditionell steht aber nicht nur der Sport im Fokus, auch abseits der Piste gibt es viel Diskussionsbedarf. Hier gibt es die wichtigsten Fragen und Antworten zum Auftakt.

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Quelle: Eurosport

Alle Jahre wieder zieht es den Weltcup zum Auftakt nach Sölden in Tirol - und zwar schon seit mehr als drei Jahrzehnten.
33.000 Fans waren im vergangenen Jahr am Rettenbachferner zu Gast und erlebten ihre Pistenhelden hautnah.
Immer wieder sorgte Sölden für Spektakel, man denke nur an die Ex-Aequo-Siege von 2002 (Andrine Flemmen, Tina Maza, Niki Hosp) und 2014 (Mikaela Shiffrin, Anna Veith).
Doch wer traut sich in diesem Jahr auf eine der anspruchsvollsten Strecken im Kalender? Was sorgt abseits der Piste für Gesprächsbedarf? Und wie steht es eigentlich um die Deutschen?
Hier gibt es die wichtigsten Fragen und Antworten zum Weltcup-Auftakt in Sölden.

Was steht an?

In Sölden beginnt am Wochenende traditionell der alpine Ski-Weltcup mit je einem Riesenslalom für Frauen (Samstag) und Männer (Sonntag, jeweils 10:00 und 13:00 Uhr live und on-demand bei discovery+).
Höhepunkt des Winters sind die Olympischen Spiele in Mailand und Cortina d'Ampezzo (6. bis 22. Februar).
Die Wettkämpfe der Damen finden dabei auf der Olimpia delle Tofane in Cortina statt, die Herren fahren hingegen auf der Pista Stelvio in Bormio um Gold.
Das Saison-Finale mit den letzten der insgesamt 75 Weltcup-Rennen (37 Rennen an 20 Orten bei den Frauen/38 an 19 Orten bei den Männern) findet schließlich vom 19. bis 25. März im norwegischen Lillehammer statt.

Weltcup: Was wird vor Sölden kritisiert?

Topstars wie Mikaela Shiffrin fordern seit Jahren einen späteren Saisonbeginn, die Ski-Industrie profitiert aber vom frühen Termin, der laut Organisatoren auch wettermäßig besser passt.
Umweltschützer sehen Skifahren auf Gletschern wie in Sölden kritisch und klagen über den "Zickzack"-Kurs bei den Weltcup-Reiserouten: Nach dem Start in Österreich geht es nach Finnland - und wieder zurück nach Österreich. Der Kalender soll am Rande des Auftakts mal wieder diskutiert werden.
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Shiffrin zur Sicherheitsdebatte: "Viel Raum für Verbesserungen"

Quelle: Eurosport

Darüber hinaus begleitet den Ski-Zirkus wie bereits seit Jahrzehnten eine Sicherheitsdebatte. Verschärft wurde sie in der jüngeren Vergangenheit durch brutale Stürze selbst der Besten oder Todesfälle wie zuletzt jener des Italieners Matteo Franzoso beim Training in Chile.
Shiffrin sieht trotz Zäunen, Airbags und anderer Hilfen "viel Raum für Verbesserungen", betont aber: "Es bleibt ein Sport, bei dem mit bis zu 130 km/h eine eisige Piste heruntergefahren wird. Mit Rasiermessern an den Füßen und Elastan am Körper."

Was kommt in Sölden auf die Athleten zu?

Ein überaus anspruchsvoller Hang auf dem Rettenbachferner, der aufgrund natürlicher Veränderungen "immer steiler" wird, wie FIS-Renndirektor Markus Waldner festgestellt hat.
Für dieses Jahr wurde der Zielbereich zugunsten besserer Sicht für die Zuschauer abgesenkt. 
Im unteren, flacheren Bereich gibt es drei neue Wellen - zum Ärger mancher Athleten, die darin wie der Österreicher Manuel Feller "ein gewisses Risiko" sehen.
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Manuel Feller und Co. wird in Sölden alles abverlangt

Fotocredit: Getty Images

Die Piste am Rettenbachgletscher galt bereits zuvor als eine der anspruchsvollsten im gesamten Weltcup. Die Strecke misst rund 1200 Meter, überwindet 370 Höhenmeter und bietet Neigungen von bis zu 68 Prozent. Darüber hinaus werden Höchstgeschwindigkeiten zwischen 65 und 80 km/h gemessen.
Zur Schlüsselstelle wird der lange Steilhang, bei dem Präzision und Tempo, das in den Abschnitten zuvor aufgebaut werden muss, zum Trumpf werden.

Ski Alpin: Wer sind die Stars?

Allen voran Shiffrin, die in Sölden bereits in den Jahren 2021 und 2014 triumphierte.
Zu den einstigen Siegerinnen, die am Start stehen werden, zählen unter anderem die zweimalige Weltmeisterin Marta Bassino (2020), die sich vor dem Auftakt schwer verletzte, die Riesenslalom-Vizeweltmeisterin Alice Robinson (2019) und natürlich die dreimalige Sölden-Siegerin Lara Gut-Behrami (2013, 2016, 2023).
Letztere startet in ihre letzte Saison als Profi, nach letztlich 19 Jahren im Weltcup wird die Schweizerin einen Schlussstrich ziehen. Als Expertin im Riesenslalom sowie in Super-G und Abfahrt gilt sie aber auch bei ihrem letzten Ski-Rodeo als Anwärterin auf den Gesamtweltcup. Mit Lindsey Vonn steht eine weitere Legende vor ihrem letzten Winter in der Königsklasse.
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Lara Gut-Behrami beendet 2026 ihre Karriere.

Fotocredit: Getty Images

Bei den Herren rückt Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt wieder mal ins Rampenlicht, hinter ihm lauern mit Franjo von Allmen und Loic Meillard weitere Schweizer auf Glanzmomente.
Das erneute Comeback von Marcel Hirscher steht ebenso im Fokus, der Österreicher kehrt nach einem Kreuzbandriss zurück. In Sölden tritt der achtmalige Gesamtweltcupsieger aber noch nicht an.

Weltcup: Welche Stars fehlen?

Wie die amtierende Gesamtweltcupsiegerin Federica Brignone kämpft Shiffrins Partner Aleksander Aamodt Kilde um sein Comeback, der Norweger hat es für Dezember angekündigt. Die Rückkehr von Technik-Queen Petra Vlhova ist nach ihrer schweren Knieverletzung hingegen noch nicht absehbar.
Der Norweger Alexander Steen Olsen, im Vorjahr Sölden-Sieger, ist wegen Knieproblemen abgereist.
Die Ex-Weltmeister Mathieu Faivre und Sebastian Foss-Solevaag haben ebenso ihre Karriere beendet wie Super-G-Weltmeisterin Stephanie Venier und Stefan Luitz.

Und die Deutschen Skifahrer?

Das deutsche Aufgebot für den Weltcup-Auftakt in Sölden umfasst bei den Damen Emma Aicher, Fabiana Dorigo, Lena Dürr und Jessica Hilzinger. Bei den Herren wurden Hannes Amman, Anton Grammel, Fabian Gratz, Alexander Schmid, Jonas Stockinger und Linus Straßer in den Kader berufen.
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Grammel exklusiv: Das ist der Unterschied zu Odermatt

Quelle: Eurosport

Besonders erfreulich ist das Comeback des früheren Parallel-Weltmeisters Alexander Schmid nach einem zweiten Kreuzbandriss.
Die DSV-Mannschaft erwartet zudem ein Heimspiel - und zwar in Garmisch-Partenkirchen. Auf der Kandahar steigt am 28. Februar und 1. März zumindest bei den Männern die Olympia-Revanche in Abfahrt und Super-G.

Welche Ziele verfolgen die DSV-Stars?

Über allem steht Olympia. Sportvorstand Wolfgang Maier hat für die Spiele drei Medaillen in den Blick genommen, bei der jüngsten WM hatte Straßer mit Slalom-Bronze die trübe Bilanz aufgehübscht.
Mit dem Münchner ist im Torlauf ebenso zu rechnen wie mit Dürr und Aicher, Letztere gehört auch im Speed zu den Besten. Kira Weidle will in der Abfahrt angreifen, Technik-Ass Schmid wieder ran an die Spitze.
(mit SID)
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Grammel exklusiv: Das ist der Unterschied zu Odermatt

Quelle: Eurosport


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