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Kitzbühel: Felix Neureuther kehrt mit viel Motivation auf die Streif zurück

VonSID

Publiziert 20/01/2017 um 17:43 GMT+1 Uhr

An das erste Mal kann sich Felix Neureuther noch sehr gut erinnern. Es war in Kitzbühel, am "Ganslernhang", wo ihm in seinem 107. Rennen endlich, endlich sein erster Sieg im Weltcup gelang, und drunten im Ziel stand dann auch noch unangekündigt Papa Christian, der dort 31 Jahre zuvor gewonnen hatte.

Felix Neureuther siegt in Kitzbühel 2010

Fotocredit: Imago

"Besser kann man das Drehbuch für mich gar nicht schreiben", sagt Neureuther, "es war schon sehr emotional."
Vor allem aber war es: "Ein Meilenstein in meiner Skikarriere." An jenem 24. Januar 2010 wurde aus dem begnadeten Talent, dem Sohn zweier sehr berühmter Ski-Rennläufer, ein Siegertyp. Mutter Rosi Mittermaier waren an diesem Tag freilich andere Dinge wichtiger:
"Warum hast'n keine g'scheitn Schuh' an", fragte die "Gold-Rosi" besorgt, als ihr der Sohn auf dem Weg zur Siegesfeier im VIP-Zelt in Turnschuhen über den Weg lief.
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Kitzbühel: Felix Neureuther siegt 2010

Fotocredit: AFP

Vor sieben Jahren der erste Sieg

Kein Wunder also, wenn Neureuther fast sieben Jahre später glaubhaft versichert, dass er "eine Gänsehaut" bekommt. "Kitzbühel", sagt er vor dem Slalom am Sonntag (10:30/13:30 Uhr bei Eurosport in TV und Ticker), "ist das Highlight". Sicher, "da sind auch noch Weltmeisterschaften", in St. Moritz (6. bis 19. Februar), "aber Kitzbühel ist Kitzbühel."
Wenn du solche Rennen fährst: Das sind die Träume die wahr werden, die du als Kind immer hattest.
Selbstverständlich hat Neureuther auch den Traum, ein drittes Mal nach 2010 und 2014 diesen Klassiker seines Sports zu gewinnen. Aber: Noch ist er nicht so weit, dass er Ansprüche stellen könnte.
In den vergangenen drei Slalom-Rennen belegte er die Ränge zwei, vier und drei - er gewinnt erst so langsam wieder Vertrauen in Material und eigenes Können. Was nicht so leicht war nach den zwei Ausfällen vor Weihnachten.
"Es war immer eine meiner großen Stärken", sagt Neureuther: "Wenn ich ausgeschieden bin, bin ich extrem gut zurückgekommen. Aber gleich zwei Mal – das ist eine neue Situation gewesen."
Er spürte und spürt nach wie vor die Nachwirkungen der Jahre, in denen er wegen seines maladen Rückens nicht so viel trainieren und testen konnte. Durch diese Zeit hat ihn sein unglaubliches Talent getragen. Nun muss er kämpfen.
"Wenn du drei Jahre lang ohne Training Skirennen fährst und den Job ganz gut machst, das geht nur über eine kurze Zeit", hat Neureuther erkennen müssen. Die Konkurrenten, vor allem Henrik Kristoffersen aus Norwegen und Marcel Hirscher aus Österreich, sind davongezogen.
Der Skisport entwickelt sich weiter, Material entwickelt sich weiter. Wenn du so wenig trainierst, verpasst du den Anschluss – und so war es bei mir.
Deswegen stand Neureuther in diesem Winter bislang nicht so sicher auf dem Ski wie in den Jahren zuvor. Die Automatismen waren nicht da, diese traumwandlerische Sicherheit. Vor allem in den ersten Läufen hat er bislang nie sein Können abrufen können. Neureuthers Reaktion: Training, Training und nochmal Training.
Noch aber fehlt ihm etwas. "Ich bin noch auf der Suche nach dem Klick, nach diesem Gefühl, dass du alles unter Kontrolle hast", sagt Neureuther. Aber, keine Sorge: "Wir sind voll im Plan, dass wir auch im nächsten Jahr gut aufgestellt sind."
Heißt: für Olympia 2018. Kann aber auch sein, erwähnt Neureuther, dass er schon bei der WM so weit ist. Kitzbühel? Kommt wohl noch zu früh.
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