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Thomas Dreßen wird die Streif in Kitzbühel nur als Zuschauer erleben

VonSID

Publiziert 21/01/2019 um 14:26 GMT+1 Uhr

Thomas Dreßen kehrt an die Stätte seines größten Triumphes zurück: An der Streif in Kitzbühel wird er diesmal allerdings nur Zuschauer sein - obwohl er natürlich lieber am Start stehen würde. Doch der 25-Jährige freut sich darauf, dieses besondere Rennen einmal aus einer anderen Perspetive sehen zu können. Nächste Saison in Lake Louise will Dreßen sein Comeback geben.

Thomas Dreßen, Kitzbühel 2018

Fotocredit: Getty Images

Die Rückkehr an den Ort seines ersten und größten Sieges hat sich Thomas Dreßen ganz anders vorgestellt. Die legendäre "Streif" in Kitzbühel, die er vor einem Jahr sensationell als Schnellster bezwungen hatte, außerdem als erster Deutscher seit 39 Jahren, wird er diesmal nur als Zuschauer sehen. Das schmerzt ihn. "Dass ich lieber am Start stehen würde, ist ja logisch", sagt Dreßen im "SID"-Interview.
Dass er nicht am Start steht kann, ist genauso logisch. Zehn Monate und zehn Tage nach dieser grandiosen Schussfahrt, die ihn auf immer und ewig zum "Kitzbühel-Sieger" machte, folgte das nächste einschneidende Erlebnis: 30. November 2018, nach Zwischenbestzeit ein heftiger Sturz auf der Abfahrt in Beaver Creek, Kreuzbandriss im rechten Knie, Luxation der linken Schulter, Saisonende, keine WM in Are im Februar.
Dem Knie, sagt Dreßen, "geht es echt super", das sehen auch die Mediziner im Medical Park in Bad Wiessee so. Dreßen sei "sehr vorbildlich", was die Reha angehe, sagt Chef-Orthopädin Nadine Dreyer. Der 25-Jährige ist ja auch froh, dass er etwas tun kann. "Die vier Wochen nach der OP waren echt schlimm für mich", berichtet er:
Ich bin ein Typ, der sich bewegen muss, daheim rumhängen, das halte ich nicht aus.

Kitzbühel für Dreßen mal aus einem andern Blickwinkel

In der kommenden Woche darf Dreßen freilich erst mal Pause machen, das Knie muss sich zwischendurch ja auch erholen, und am 30. Januar wird außerdem noch die linke Schulter operiert. Kitzbühel kommt ihm da als Abwechslung gerade recht. Dass er nicht fahren kann, "kann ich jetzt auch nicht mehr ändern", sagt er. Nun freut sich Dreßen eben, dieses besondere Rennen mal "aus einer anderen Perspektive zu sehen".
Kitzbühel ist für Skirennläufer ja wie Wimbledon für die Tennisprofis: Wer dort gewinnt, ist ein Sieger für die Ewigkeit. "Das war einfach nur ein geiler Tag, vom Anfang bis zum Ende", sagt Dreßen über den 20. Januar 2018, "der Tag hat geil angefangen beim Aufstehen, als ich gesehen habe, dass schönes Wetter ist, und dann die Fahrt, die Siegerehrung, die Feierlichkeiten - es war durchweg ein cooler Tag, an den ich mich gerne erinnere."

Dreßen plant Comeback für die nächste Saison

Wenn alles glatt geht, wird er im kommenden Jahr nicht mehr nur zuschauen. "Ziel ist, dass ich in der nächsten Saison in Lake Louise wieder am Start stehe", sagt er, das hieße: Sein Comeback findet am 30. November statt. Dreßen aber schränkt ein: Wenn er nicht schon im Trainingslager Ende August sicher auf Skiern stehen könne, werde das Comeback verschoben.
Dreßen ist ein sehr positiv denkender, zugleich aber auch sehr gelassener, vernünftiger junger Mann. Auch, dass er jetzt die WM verpasst und damit eine realistische Medaillenchance, stört ihn nicht. "Ich weiß, dass mir die Strecke gelegen hätte", sagt er, "aber es wird keine Wunderheilung stattfinden, damit ich in zwei Wochen wieder auf Skiern stehe."
Wunder braucht Dreßen ohnehin nicht. Außerdem: "Ich bin ja erst 25 Jahre alt und hoffe, dass ich noch ein paar Jahre vor mir habe." Hat er.
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