Abfahrt in Kitzbühel: James Crawford Sensationssieger - Marco Odermatt verpasst Podium auf der legendären Streif
Marco Odermatt muss ein weiteres Jahr auf einen Triumph bei der Abfahrt in Kitzbühel warten. Am Tag nach seinem Sieg im Super-G verpasste der Schweizer auf Platz sechs das Podium. Im Schatten der Favoriten sorgten Tagessieger James Crawford aus Kanada in 1:53,64 Minuten und Cameron Alexander als Dritter für Furore. Alexis Monney (Schweiz) musste sich dem Sieger um 0,08 Sekunden geschlagen geben.
Highlights: Crawford düpiert die Favoriten auf der Streif
Quelle: Eurosport
Die äußeren Bedingungen bei den 85. Hahnenkammrennen waren perfekt. Sonnenschein über Kitzbühel, nur ein paar Schleierwolken tummelten sich am Himmel. Die Streif präsentierte sich zwar knackig hart, aber aufgrund der steigenden Temperaturen nicht ganz so bissig wie in den Vorjahren. Auf der VIP-Tribüne tummelten sich einmal mehr Stars wie Schauspieler und Austro-Idol Arnold Schwarzenegger, Fußball-Hero Zlatan Ibrahimovic und Formel-1-Legende Gerhard Berger sowie Sebastian Vettel.
Das hatte sich Marco Odermatt sicher anders vorgestellt. Nach einer kurzen Nacht aufgrund des Geräuschpegels in der Party-Metropole "Kitz" und der aufkommenden Nervosität, zeigte sich der Superstar am frühen Morgen nach der Besichtigung noch positiv gestimmt: "Wir kennen das als Rennläufer."
Im Rennen leuchtete es beim Topfavoriten bei der ersten Zwischenzeit grün auf. Bei der Ausfahrt Steilhang fehlten Odermatt bereits drei Zehntelsekunden. Im Flachstück holte er zwar aufgrund des Topspeeds noch einmal auf, doch am Oberhausberg konnte er nicht mit der Fabelzeit von James Crawford mithalten. Im Ziel fehlten dem Aushängeschild des alpinen Skisports 0,55 Sekunden. Der Rückstand reichte auf Rang sechs nicht für eine Platzierung auf dem Podium.
"Ich habe mich am Start gut und locker gefühlt. Aber schon dort habe ich gemerkt, die Spannung ist ein wenig anders war. Ich wollte überhaupt nichts erzwingen und so fahren, wie es der Ski und die Piste hergibt. Das ist mir zum großen Teil gelungen", sagte Odermatt im Interview beim "ORF" und fügte hinzu: "Gestern war ein sehr spezieller Tag für mich mit vielen Emotionen. Ich habe mich riesig über den Sieg gefreut. Wenn man die zahlreichen Stürze sieht, macht einen das schon nachdenklich. Man weiß, dass man gut drauf ist, viele Rennen anstehen und die Karriere weiter geht. Da kann man nicht jeden Tag mit 110 Prozent fahren."
Mit Startnummer 20 überraschte Sensationssieger Crawford die Ski-Fans im einmal mehr bis auf den letzten Platz gefüllten Zielraum. Der Kanadier carvte mit 0,39 Sekunden Vorsprung über den Oberhausberg und rettete über Traverse und Zielhang seinen hauchdünnen Vorsprung von acht Hundertstelsekunden auf Monney.
Der Super-G-Weltmeister feierte ausgerechnet im Mekka des Skisports Kitzbühel seinen ersten Sieg im Weltcup überhaupt. Der 27-Jährige fuhr in seiner Laufbahn insgesamt viermal aufs Podium und erreichte dabei drei zweite und einen dritten Rang.
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Hängender Kopf im Ziel: Odermatt verpasst Podium auf der Streif
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Abfahrt in Kitzbühel: Baumann auf der Streif abgeschlagen
"Ich habe gezeigt, dass ich schnell sein kann und zurück bin. Ich habe keine Worte, mit denen ich meine Emotionen beschreiben könnte. Der WM-Titel war mein erster Sieg, aber die große Frage ist immer, ob man Kitzbühel einmal gewinnen kann. Ich bin sehr, sehr glücklich", erklärte Crawford im "ORF"-Interview.
Crawford ist der erste Rennläufer aus Kanada seit 42 Jahren, der auf der Streif triumphierte. 1983 hatte Todd Brooker als letzter der "Crazy Canucks" gewonnen, die ab den 70ern die Speed-Welt aufmischten.
Alexis Monney untermauerte seine derzeitige Topform mit dem hervorragenden zweiten Platz. Der Überraschungssieger von Bormio nahm die Einfahrt Steilhang nahezu perfekt und fuhr in diesem Streckenabschitt eine halbe Sekunde auf die Konkurrenz heraus. Zwar ließ der Eidgenosse in den Gleitpassagen Zeit liegen, sicherte sich aber in 1:53,72 Minuten seine dritte Weltcup-Platzierung auf dem Podium.
Als bester Österreicher verpasste Daniel Hemetsberger zum Leid der Ski-Anhänger aus der Alpenrepublik das Podium um 0,19 Sekunden. Der Slowene Miha Hrobat wurde vor Odermatt Fünfter.
Romed Baumann verlor im Rennanzug des Deutschen Skiverbandes (DSV) bei seiner 21. Abfahrt auf der Streif 1,38 Sekunden auf die Tagesbestzeit und landete auf Platz 18. Der 22-jährige Luis Vogt wurde 45.
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"Die Legende Kanada lebt": Alexander überzeugt auf der Streif
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