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Marcel Hirscher nimmt den Drohnenabsturz beim Slalom in Madonna di Campiglio mit Humor

VonSID

Update 29/12/2015 um 13:15 GMT+1 Uhr

Marcel Hirscher nahm die Beinahe-Katastrophe am Ende mit Humor. "Dichter Flugverkehr in Italien!", schrieb der Österereicher umgehend auf seiner Seite bei Facebook, darüber platzierte er ein Bild, das erahnen lässt, wie knapp die ganze Sache war: Einen Meter hinter ihm zerbirst eine Kameradrohne in tausend Stücke. "So etwas ist eine absolute Frechheit", hatte sich Hirscher zunächst erbost.

Marcel Hirscher

Fotocredit: SID

Andere wählten nach dem Nacht-Slalom im Madonna di Campiglio, den der überragende Norweger Henrik Kristoffersen vor Hirscher und dessen überraschend starkem Landsmann Marco Schwarz gewann, drastischere Worte.
Vor allem Markus Waldner, Renndirektor des Internationalen Ski-Verbandes FIS, war schier außer sich: Die Drohne habe den für sie vorgesehenen Korridor neben der Strecke verlassen, "das ist eine Schweinerei und das wird Konsequenzen haben. Wir sind an einer Katastrophe knapp vorbeigeschrammt."
Mit der mehrere Tausend Euro teuren Kameradrohne wurden Überkopf-Aufnahmen der Rennläufer gemacht, tatsächlich lieferte sie lange eindrucksvolle Bilder - bis zum vorletzten Läufer: An der Stelle, auf der das plötzlich außer Kontrolle geratene Fluggerät aufschlug, war Hirscher nur einen Wimpernschlag zuvor vorbeigefahren, nur etwa einen Meter war er davon entfernt. Der für die Kameradrohne verantwortliche TV-Rechte-Inhaber Infront entschuldigte sich bei Hirscher und der FIS für den "unglücklichen Zwischenfall".

Neureuther erwischt gebrauchten Tag

Als die Diskussionen in vollem Gange waren, machte sich Felix Neureuther bereits verärgert und mit Freundin Miriam Gössner im Schlepptau aus dem Staub. "War nix heute", presste er ungewohnt wortkarg hervor. Immerhin Sechster war der Vorjahressieger nach dem ersten Lauf gewesen, nur 0,17 Sekunden vom Podest entfernt, doch der zweite missriet ihm dann völlig: Er schied aus. "Das ist das Risiko, das man im Slalom geht. Schmerzlich, aber kein Beinbruch", sagte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier.
Dafür war diesmal Fritz Dopfer guter Laune. Sein sechster Rang war sein bestes Resultat in diesem Winter. "Das tut mir sehr, sehr gut, das gibt brutal viel Auftrieb. Ich habe doch schon ein bisschen zu zweifeln begonnen", gestand der WM-Zweite, im vergangenen Jahr an gleicher Stelle Zweiter hinter Neureuther. "Ich denke", sagte Maier über Dopfer, "er hat mal ein bisschen einen Befreiungsschlag gebraucht. Vielleicht hilft ihm das ja, dass er sich wieder fängt."
Der erste 21 Jahre alte Kristoffersen dagegen strotzt derzeit vor Selbstvertrauen, wie nicht nur Hirscher feststellte. "Der hat irgendwie 'ne Abkürzung gefunden", sagte der Österreicher, der am Ende immerhin 1,25 Sekunden hinter dem Norweger lag. Der sechste Weltcupsieg von Kristoffersen war im 13. Rennen dieses Winters schon der achte für die "Attacking Vikings". Einen hat Ted Ligety (USA), die anderen vier Hirscher, der die Führung im Gesamtweltcup von Aksel Lund Svindal aus, natürlich, Norwegen zurückholte. Nachdem er knapp eine Katastrophe entgangen war.
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