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Olympia 2022: Johan Clarey widmet olympische Silber-Medaille in Peking verstorbenem Teamkollegen David Poisson

Katharina Wiedenmann

Update 07/02/2022 um 13:08 GMT+1 Uhr

Johan Clarey sicherte sich im Abfahrtsrennen bei den Olympischen Spielen in Peking überraschend die Silbermedaille. Nach dem größten Erfolg seiner Karriere erinnerte der Franzose an einen ehemaligen Teamkollegen, der 2017 im Training in Kanada tödlich verunglückt war. "Ein wichtiger Gedanke geht an David Poisson, der uns vor vier Jahren verlassen hat", erklärte Clarey bei Eurosport.

Johan Clarey gewinnt Olympia-Silber in der Abfahrt

Fotocredit: Getty Images

Sein französischer Teamkollege sei "einer der ersten (gewesen), an die ich gedacht habe", erklärte der 41-Jährige, der zuvor nur bei den Weltmeisterschaften 2019 in Are Edelmetall gewonnen hatte. "Ich widme ihm diese Medaille", sagte ein sichtlich emotionaler Clarey.
Poisson war am 13. November 2017 im Training im kanadischen Skigebiet Nakiska tödlich verunglückt. Der 35-Jährige stürzte kurz vor dem Ziel, durchbrach zwei Fangzäune und prallte gegen einen Baum. Seinen größten Erfolg hatte Poisson bei der WM in Schladming 2013, als er in der Abfahrt Bronze gewann.
Seinen eigenen Triumph in Peking konnte Clarey selbst kaum fassen.
"Es ist nur schwer zu begreifen, was ich gerade geschafft habe. Wenn mir das heute Morgen jemand gesagt hätte, hätte ich es nicht geglaubt. Es war eine anstrengende Woche für mich", erklärte der Franzose.

Nur Beat Feut war schneller als Johan Clarey

Es sei einfach schwer mit 41 Jahren, "wieder rein zu kommen, jeden Tag. Gestern habe ich viel Energie verloren. Heute Morgen war ich müde. Ich habe es geschafft, mich wieder aufzuraffen, und vor dem Start, eine Minute vor dem Start, war ich einfach gut drauf."
Clarey ist nach seinem Silber-Coup der älteste alpine Medaillengewinner bei Olympischen Spielen. Er löst damit Bode Miller ab. Als der US-Amerikaner 2014 Bronze gewann, war Miller 36 Jahre jung. "Meine Mutter sagte immer, dass ich in meinem Leben für alles länger gebraucht habe, fürs Gehen, Sprechen lernen", sagte Clarey und lachte, "das gilt vermutlich auch für meine Ski-Karriere."
Stimmt: Schon bei Silber im Super-G vor drei Jahren in Are/Schweden war er der älteste Medaillengewinner bei einer alpinen Ski-WM. Bis dahin war seine wohl größte Ruhmestat die Aufstellung des Geschwindigkeitsrekords im Weltcup gewesen: Im Januar 2013 wurde er auf der Lauberhorn-Abfahrt in Wengen mit Tempo 161,9 gestoppt.
Wie lange das noch so gehen soll? "Ich weiß es nicht", sagte er. Schon mit 35 habe er die Skier in die Ecke stellen wollen, erzählte der Mann aus dem Ski-Ort Tignes, "seitdem gehe ich es Jahr für Jahr aufs Neue an". Am Montag war einzig Beat Feut (Schweiz) in der Abfahrt schneller als der französische Routinier und sicherte sich Gold. Bronze ging an Matthias Mayer (Österreich).

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(mit SID)
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"Wahnsinn!" Oldie Clarey sichert sich Abfahrts-Silber mit 41 Jahren

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