Weltcup in Saalbach: Alexander Steen Olsen rastet nach schwacher Fahrt aus - Norwegens Verband kritisiert TV-Sender

VonTobias Laure

Update 17/03/2024 um 14:09 GMT+1 Uhr

Alexander Steen Olsen ließ beim Weltcupfinale in Saalbach-Hinterglemm seinem Ärger freien Lauf. Der Norweger vergab nach Rang drei im ersten Durchgang des Riesenslaloms einen Podestplatz und fiel im zweiten Lauf auf Rang neun zurück. Daraufhin zertrümmerte Steen Olsen einen seiner Skistöcke. Die Tatsache, dass die Szene live im TV zu sehen war, missfiel dem norwegischen Verband allerdings.

Wut-Anfall hinter den Kulissen: Steen Olsen rastet komplett aus

Hätte man Alexander Steen Olsen alleine lassen und seine Frust-Aktion gar nicht erst filmen sollen oder muss der Athlet damit klarkommen? An dieser Frage scheiden sich die Geister nach dem Riesenslalom von Saalbach-Hinterglemm.

Fakt ist: Steen Olsen war gefrustet über die Fehler, die ihm im zweiten Durchgang unterliefen und eine mögliche Podestplatziernug kosteten.

Wutentbrannt drosch der Norweger etwas abseits stehend mit dem Skistock auf ein Begrenzungsgitter ein und feuerte den zerbrochenen Stock schließlich weg.

Saalbach-Hinterglemm

Maier ledert gegen FIS-Boss Eliasch: "Ruiniert den Skisport"

Update 17/03/2024 um 00:02 Uhr

Nach dem Rennen seien bei ihm die "Jalousien ein bisschen runtergegangen", erklärte Steen Olsen gegenüber dem norwegischen Rundfunk "NRK". Er wollte daher "weg von den Leuten. Ich musste meinen Frust loswerden."

TV-Sender kontert Steen Olsen: "Der Kameramann ist ihm nicht gefolgt"

Er habe den Zielbereich bewusst verlassen, dann aber gesehen, "dass mir ein Kameramann folgte. Ich wollte ein paar Sekunden warten, bis er weg ist. Dann dachte ich, er sei weg, aber offensichtlich war er es nicht. Also hat er es mit der Kamera festgehalten", so Steen Olsen.

Jetzt den Whatsapp-Kanal von Eurosport abonnieren!

"Der Kameramann ist ihm gefolgt und hat ihn gefilmt", monierte Claus Ryste, Sportchef Alpin beim norwegischen Skiverband.

Das wiederum wollte der "ORF", der für die Produktion der Bilder für die übertragenden TV-Sender verantwortlich war, so nicht stehen lassen. "Der Kameramann ist ihm nicht gefolgt. Er hat aus der Ferne gefilmt", legte "ORF"-Mitarbeiter Michael Kögler seine Sicht der Dinge dar.

"Da ist das Ding!" Odermatt nimmt Kristallkugel in Empfang

Sollte es in Zukunft zu ähnlichen Vorfällen kommen, werde man auch diese zeigen. "Wir können nicht aufhören zu filmen. Er muss lernen, wie er sich zu verhalten hat. Wir können ihn nicht einfach nicht zeigen. Wenn er es wieder tut, zeigen wir es wieder", führte Kögler aus.

Kristoffersen lobt Wutausbruch: "Reaktion genau so, wie sie sein sollte"

Eine ganz eigene Meinung vertrat Steen Olsens Teamkollege Henrik Kristoffersen. "Diese Reaktion ist genau so, wie sie sein sollte. Das ist völlig in Ordnung und wird dazu führen, dass er eines Tages viele Rennen gewinnt. Jeder, der anders denkt, war noch nie ein Sportler und sollte Sander so sein lassen, wie er ist", betonte der zweimalige Weltmeister im Gespräch mit dem "NRK".

Steen Olsen selbst gab zu, dass die Szene "im Fernsehen nicht gut aussieht. Ich möchte nicht, dass Kinder das sehen und denken, dass es normales Verhalten ist. Gleichzeitig finde ich es gut zu zeigen, dass viele Emotionen dabei sind und dass man nicht immer nur denkt, dass alles in Ordnung ist", so der 22-Jährige.

Ryste zog letztlich ein versöhnliches Fazit und stellte klar: "Man ist voll mit Adrenalin. Das ist absolut erlaubt und ich denke, er wird daraus lernen."

Das könnte Dich ebenfalls interessieren: Shiffrin beim Saisonfinale nicht zu schlagen