Ski-WM 2023: Lena Dürr gewinnt Bronze im WM-Slalom - Sensationssiegerin St-Germain vor Shiffrin
Update 18/02/2023 um 16:55 GMT+1 Uhr
Lena Dürr hat bei der Alpinen Ski-WM 2023 im Slalom die ersehnte Medaille gewonnen. Die Germeringerin holte mit 0,02 Sekunden Vorsprung auf die Norwegerin Mina Fürst Holtmann Bronze. Der Sieg ging überraschend an die Kanadierin Laurence St-Germain, die die große Mikaela Shiffrin (USA) um 0,57 Sekunden distanzierte. Dürrs Rückstand im Ziel auf die Siegerzeit betrug 0,69 Sekunden.
Skirennläuferin Lena Dürr hat im Slalom bei der WM im französischen Meribel Bronze gewonnen. Die 31-Jährige, bei Olympia noch undankbare Vierte, holte sich beim Sensationssieg der Kanadierin Laurence St-Germain Bronze.
Für die DSV-Athletin war es die erste Einzelmedaille ihrer Karriere nach dreimal Edelmetall mit der Mannschaft. "Es dauert jetzt, bis ich das verstehe", sagte sie bei Eurosport: "Ich bin stolz, dass ich es geschafft habe."
St-Germain (28) triumphierte mit 0,57 Sekunden vor Skikönigin Mikaela Shiffrin, die einen Vorsprung von fast einer Sekunde im zweiten Lauf noch vergab.
Dürr (Germering) hatte 0,69 Sekunden Rückstand. Sie profitierte auch vom Aus der Schweizerin Wendy Holdener, Zweite nach dem ersten Lauf. "Die Medaille ist absolut gewonnen, da ist nichts anderes verloren", sagte Dürr glücklich in der "ARD": "Eine Medaille war das Ziel und ich bin froh, dass ich hier so glücklich stehen kann."
Dürr hat kurz Olympia-Déjà-vu
"Ich habe schon mit Platz vier gerechnet, hatte kurz ein Olympia-Déjà-vu", sagte Dürr im "ORF": "Ich bin glücklich, dass die Hundertstel diesmal auf meiner Seite waren. Es kommt alles einmal zurück. Ich habe versucht, alles reinzulegen und den Ski laufen zu lassen. Ich bin einfach nur froh, dass ich unter den ersten Drei gelandet bin."
Nach Gold für Alexander Schmid im Parallel-Rennen war es die zweite Medaille der WM 2023 für den DSV.
"Das bedeutet uns unglaublich viel. Wir haben die letzten Jahre wirklich gut gearbeitet, sind immer drangeblieben, haben nie aufgegeben und immer dran geglaubt, dass wir oben stehen können", freute sich Dürr.
"ARD"-Experte Felix Neureuther jubelte mit: "Ich freue mich so sehr für dich. Dieses Gefühl, wenn du weißt, dass du eine Einzelmedaille hast und die Ergebnisse vorher ... wenn das von einem abfällt: Das ist Wahnsinn. Dann denkt man an die Leute zu Hause."
St-Germain überrascht die Ski-Welt
Dass St-Germain gewann, fand Dürr "unglaublich cool, das ist die WM. Es gibt immer etwas Überraschendes. So eine Geschichte passiert meistens bei Großereignissen."
Mit ihrer goldenen Aufholjagd schrieb St-Germain kanadische Ski-Geschichte. Zum zweiten Mal errang eine Kanadierin im Spezial-Slalom den WM-Titel. Anne Heggtveit gelang dieses Kunststück im Jahr 1960 in Squaw Valley. "Es ist total irre, ich hätte das nie erwartet", sagte die 28-Jährige: "Ich war total nervös vor dem zweiten Lauf."
St-Germain hatte als bestes Slalom-Ergebnis bisher Rang sechs bei der WM 2019 in Are stehen. Im Weltcup fuhr sie 2020 in Levi auf dieselbe Position, jedoch noch nie aufs Treppchen. Ihr bestes Weltcup-Ergebnis war ein fünfter Platz im Parallelslalom von St. Moritz 2019.
Dürr hält den Erwartungen stand
Dürr selbst hielt den hohen Erwartungen stand. Nach vier Podestplätzen seit Weihnachten und ihrem Erfolg bei der Generalprobe im tschechischen Spindlermühle, wo sie Shiffrin bezwang, gehörte sie zu den Medaillenanwärterinnen.
Für den Deutschen Skiverband (DSV) war es im Slalom der Frauen die erste WM-Medaille seit dem Sieg von Maria Höfl-Riesch 2009 in Val d'Isere.
Für Shiffrin, die in Meribel bereits den Riesenslalom gewonnen hatte, war es die 14. WM-Medaille.
Aicher verliert im zweiten Lauf
Emma Aicher konnte ihren guten 13. Platz aus dem ersten Lauf im zweiten Durchgang nicht bestätigen und fiel aus den Top 20 (21./+1,96 Sekunden).
Im letzten Streckenabschnitt verlor die 19-Jährige aus Mahlstetten fast sieben Zehntel.
Andrea Filser wurde 32. (+3,92), Jessica Hilzinger schied im zweiten Durchgang aus.
Österreich geschlagen
Titelverteidigerin Katharina Liensberger aus Österreich war nach einem durchwachsenen Saisonverlauf nicht in der Verfassung für einen Spitzenplatz. Beste Österreicherin wurde so Katharina Huber (11./+1,32).
Den größten Sprung nach vorne machte im zweiten Lauf die Italienerin Lara Della Mea, die mit Startnummer 35 von Zwischenrang 26 noch auf Rang acht (+1,19) vorstieß.
Shiffrin, nach fünf Slalom-Siegen in neun Saisonrennen schon Gewinnerin der kleinen Kristallkugel, holte nach Gold im Riesenslalom und Silber im Super-G ihre dritte Medaille in Méribel, verpasste aber ihren fünften WM-Titel im Slalom nach 2013, 2015, 2017 und 2019.
Olympiasiegerin Petra Vlhová, nach Durchgang eins knapp hinter Dürr Fünfte, fiel hinter Fürst Holtmann zurück und blieb nach Holdeners Ausfall auf Rang fünf.
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(mit SID)
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