Spindlermühle: Lena Dürr feiert ersten Weltcupsieg im Slalom - DSV-Star stiehlt Mikaela Shiffrin die Show
VonEurosport
Update 29/01/2023 um 15:10 GMT+1 Uhr
Lena Dürr hat zum ersten Mal in ihrer Karriere einen Weltcup-Slalom gewonnen. Im tschechischen Spindlermühle stahl die DSV-Läuferin Mikaela Shiffrin, die Zweite wurde, die Show. Dürr machte dabei im zweiten Durchgang einen Rückstand von 0,67 Sekunden wett und verhinderte damit Shiffrins 86. Weltcupsieg, der die Egalisierung des Allzeit-Rekords von Ingemar Stenmark bedeutet hätte.
Shiffrin fiel im Krimi von Spindlermühle 0,06 Sekunden hinter Dürr zurück und musste sich mit dem zweiten Rang zufrieden geben.
Den dritten Platz erkämpfte sich die Kroatin Zrinka Ljutic. Die 19-Jährige stand zum ersten Mal in ihrer Laufbahn auf dem Weltcup-Podest.
"Es hat eine Weile gedauert bis zu meinem ersten Sieg. Es ist verrückt, dass es heute geklappt hat", erklärte Dürr im Anschluss an das Rennen.
Emma Aicher, Jessica Hilzinger und Andrea Filser belegten die Plätze 14, 21 und 29.
Dürr belohnt sich nach zehn Jahren
"Es ist verrückt, dass ich es ausgerechnet heute geschafft habe", sagte Dürr, schließlich war alles angerichtet für Shiffrins historischen Triumph. Doch es war die 31 Jahre alte Münchnerin, die am Sonntag in Spindlermühle/Tschechien mit einem Freudenschrei erstmals auf die höchste Stufe eines Slalom-Podests sprang. Die US-Amerikanerin, beim ersten Rennen tags zuvor noch Siegerin vor Dürr, muss noch etwas auf ihren 86. Weltcup-Erfolg warten.
"Das ist schon eine Nummer und sehr, sehr anerkennenswert", sagte DSV-Alpinchef Wolfgang Maier beeindruckt, "es war ein Top-Wochenende für Lena. Dann noch die Shiffrin auf offenem Feld zu schlagen - ich habe es ja immer gesagt, und dazu stehe ich: Das hätte ich ihr nie zugetraut."
Dürr selbst sich sehr wohl. "Wir wussten, es ist möglich", betonte sie, "dass es heute klappt, hätte ich aber nie im Leben gedacht." Zu groß sei Shiffrins Vorsprung (0,67 Sekunden) vor dem Finale gewesen. "Ich habe alles gegeben", sagte Dürr, "und es hat gereicht." Und zwar um knappe 0,06 Sekunden, auf den Tag genau zehn Jahre nach ihrem bislang einzigen Weltcup-Erfolg beim City Event von Moskau 2013.
Langjähriges Versprechen endlich eingelöst
Als ihr Coup perfekt war, schnallte sie sich scheinbar seelenruhig die Skier ab, dann nahm sie die Glückwünsche der Konkurrenz und ihrer Teamkolleginnen entgegen. "Es ist so cool, dass es geklappt hat", sagte Dürr am Fuße des Riesengebirges. Schließlich habe es "eine Weile gedauert", gab sie nach ihrem schon 189. Rennen schmunzelnd zu.
Beim letzten deutschen Slalom-Sieg durch Maria Höfl-Riesch im November 2012 in Levi hatte Dürr noch das Finale verpasst. Nach einigen verkorksten Jahren galt sie vielen Beobachtern als ewiges Talent, ehe sie in der vergangenen Saison mit vier Podestplätzen endlich das Versprechen einlöste, das die Experten früh in ihr gesehen hatten.
Bei Olympia verpasste Dürr eine Medaille als Führende des ersten Laufs dramatisch um winzige 0,07 Sekunden. Doch sie erholte sich schnell, war gleich zu Beginn des WM-Winters zweimal Vierte. Seit Ende Dezember holte sie drei Podestplätze - und jetzt, im letzten Rennen vor der WM in Meribel/Courchevel (5. bis 19. Februar), den ersten Sieg.
Shiffrin schreibt trotzdem Geschichte
Shiffrins Darbietung am Sonntag bedeutete trotz des verpassten Stenmark-Rekords letzten Endes dennoch einen Rekord. Zum siebten Mal tütete die 27-Jährige die kleine Kristallkugel im Slalom ein. Zuvor teilte sie sich diese Bestmarke mit Vreni Schneider.
Im Gesamtweltcup baute die US-Amerikanerin ihre deutliche Führung weiter aus. Shiffrin hält zurzeit bei 1697 Punkten. Ihre ärgsten Verfolgerinnen Petra Vlhova (966) und Lara Gut-Behrami (906) sind abgeschlagen und vermögen Shiffrins fünften Triumph bei zwölf verbliebenen Rennen kaum noch zu verhindern.
Weiter geht es mit der Ski-Weltmeisterschaft in Courchevel und Méribel (6. bis 19. Februar live bei Eurosport und discovery+).
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(mit SID)
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