Ski-WM in Saalbach: Lena Dürr meldet sich nach Drama in der Team-Kombination mit Top-Ergebnis im Riesenslalom zurück
VonJan Zesewitz
Publiziert 13/02/2025 um 18:41 GMT+1 Uhr
Lena Dürr hat wenige Tage nach dem Drama in der Team-Kombination eines der besten Riesenslalom-Ergebnisse ihrer Karriere eingefahren. Bei ihren Fahrten auf Platz neun konnte sie das Skifahren wieder genießen. Aus den Tränen nach ihrem kapitalen Fehler im Kombi-Slalom, der sie und Emma Aicher wohl eine Medaille kostete, hat sie ihr Lächeln wiedergefunden. Die Vorfreude auf den Slalom ist groß.
Dürr exklusiv: "Bedingungen haben mir sehr gelegen"
Quelle: Eurosport
Was für ein Kontrast: Nach der Team-Kombi schwang Dürr im Ziel ab, schrie ihre Wut heraus und warf ihren Stock in hohem Bogen durch den Zielraum. Aicher hatte mit Platz zwei in der Abfahrt vorgelegt, hätte die 33-Jährige die letzten Slalom-Schwünge ins Ziel gebracht, wäre dem DSV-Team die ersehnte erste Medaille sicher gewesen. Doch mit einem Fehler im Zielhang war die Chance passé.
Zwei Tage später sah man im Ziel des Riesenslaloms eine andere Lena Dürr. Lachend und mit dem Ergebnis sichtlich zufrieden schwang sie ab, genoss die Stimmung in der Arena in Saalbach-Hinterglemm. Dabei landete sie am Ende "nur" auf Platz neun, eine Sekunde entfernt von einer Medaille. Aber: Es war das zweitbeste Riesenslalom-Ergebnis ihrer Karriere, im Weltcup schaffte sie es einmal auf Rang acht - im Jahr 2011 in Aspen.
"Ich wollte einfach das Skifahren genießen", sagte Dürr bei Eurosport zu ihrer Performance in ihrer unbeliebteren Disziplin. "Die Bedingungen haben mir sehr gelegen. Ich habe mir einen guten Plan zurechtgelegt und konnte den tatsächlich zweimal ganz gut umsetzen. In diesem Stadion abzuschwingen, ist unglaublich. Ich bin froh, dass ich mal im Riesenslalom es so zeigen konnte, wie ich es mir vorstelle."
Kein Vergleich zu ihrer Stimmung 48 Stunden zuvor, als sie aufgebracht durch die Mixed Zone lief: "Ich bin richtig enttäuscht", sagte sie da. "Wenn man jemand anderen mit reinzieht, tut das doppelt weh." Schließlich kamen ihr sogar die Tränen.
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Dürr nach Drama exklusiv: "Am nächsten Tag geht es von vorne los"
Quelle: Eurosport
Letzte DSV-Hoffnung: Die Slalom-Entscheidungen
"Es war nicht easy die letzten Tage, ich habe versucht mich auf mein Skifahren zu konzentrieren", sagte sie jetzt gegenüber dem Deutschen Skiverband (DSV) nach dem Riesenslalom. Es brauchte eine Top-Ten-Platzierung, um die Sonne aus DSV-Sicht etwas heller über dem Zwölferkogel in Saalbach scheinen zu lassen.
Im Slalom stand sie in dieser Saison schon dreimal auf dem Podest und konnte aus dem Top-Ten-Ergebnis aus dem Riesenslalom neuen Mut schöpfen: "Jetzt kann ich mit einem richtig guten Gefühl vom Hang gehen und freue mich sehr auf Samstag", sagte die WM-Dritte von Méribel 2023.
Der gesamte Fokus des DSV liegt nun auf den Slalom-Entscheidungen am Samstag (Frauen ab 9:30 Uhr) und Sonntag (Männer, jeweils 9:30 Uhr live auf Eurosport und discovery+). Und trotz der verbesserten Stimmung liegt viel Druck auf diesen Entscheidungen. Es droht die erste medaillenlose WM seit Are im Jahr 2007.
DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier sagte schon nach der verpatzten Team-Kombi: "Für uns wird es jetzt sehr eng, was eine mögliche Medaille angeht. Im Riesenslalom gehören wir nicht zu den Favoriten, am Schluss wird es sich auf die Slaloms konzentrieren." Die Analyse und Bewertung der Wettbewerbe im DSV wird vom Abschneiden Dürrs und von Linus Straßer abhängen.
Eurosport-Expertin Viktoria Rebensburg hatte da für die aufgeräumte Dürr im Interview nach dem Riesenslalom schon den richtigen Tipp parat: "Die fehlenden Hundertstel holst Du Dir im Slalom zurück".
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Knapper geht's kaum! Dürr verpasst Führung um wenige Hundertstel
Quelle: Eurosport
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