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Ski-WM - Slalom: Linus Straßer holt Bronze und erlöst im letzten Rennen von Saalbach den DSV - Gold an Loïc Meillard
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Update 16/02/2025 um 18:37 GMT+1 Uhr
Linus Straßer hat dem Deutschen Skiverband (DSV) im letzten Rennen der alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2025 in Saalbach-Hinterglemm doch noch die ersehnte Medaille beschert. Der 32-jährige Münchner fuhr im abschließenden Slalom am Zwölferkogel auf den Bronzerang (+0,52 Sekunden). Gold ging an den Schweizer Loïc Meillard, Silber an den Norweger Atle Lie McGrath (+0,26).
"Das ist eine Medaille!" Straßer hält dem Druck stand und holt Bronze
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Linus Straßer konnte kaum fassen, was da geschah. Verblüfft nahm er wahr, dass der Franzose Clement Noel an einem Tor vorbeigefahren war, nur langsam wurde ihm bewusst, dass er damit Bronze gewonnen hatte. "So hart ist der Slalom. Zu meinem Glück", sagte Straßer erkennbar aufgekratzt und bewegt.
Als er zur Siegerehrung inmitten des Zielraum am Fuße des Zwölferkogels trat, schossen ihm die Tränen in die Augen. Bronze, ergänzte er, "freut mich extrem. Das war ein guter Tag."
Nach einem guten ersten Lauf und Platz fünf hatte Straßer im Finale zunächst die Führung übernommen. "Aber ich habe gemerkt, dass es eng wird fürs Podium. Wahrscheinlich war heute auch ein bisschen das Glück auf meiner Seite", bekannte er am Eurosport-Mikrofon.
Denn von den vier Läufern, die ihm folgten, waren nur Loic Meillard aus der Schweiz und Atle Lie McGrath aus Norwegen schneller, und als Noel patzte, wurde nicht zuletzt Straßer übermannt von seinen Gefühlen. Hingeschaut hatte der Deutsche da schon nicht mehr. "Bei Clements Fahrt habe ich mir die Skistiefel umgezogen", so Straßer: "Ich konnte es eh nicht mehr beeinflussen."
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Entscheidung im Slalom: Meillard jubelt - Noel im Pech
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Ski-WM: Straßer "rettet" den DSV
Dem Deutschen Skiverband (DSV) ersparte Straßer, der in diesem Winter noch keine Podiumsplatzierung erreicht hatte, mit der ersten Einzelmedaille seiner Karriere die erste WM ohne Podestplatzierung seit 2007. Das bedeute "schon viel", sagte der 32 Jahre alte Münchner, "es freut mich für den Verband".
Er betonte aber auch: "Ich bin das halbe Jahr weg von meiner Familie, das mache ich sicher nicht für den DSV. Der unterstützt mich, aber das mache ich für mich."
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Ski-WM 2025 in Saalbach-Hinterglemm: Linus Straßer zeigt seine Bronze-Medaille aus dem Slalom
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DSV-Sportvorstand Wolfgang Maier hielt dem erleichtert entgegen, "natürlich haben wir am Ende eine Medaille für den DSV gewonnen", er betonte aber auch: "Das Ziel war natürlich, Medaillen, nämlich zwei, zu gewinnen, das haben wir definitiv nicht erreicht. Wir haben gute Ansätze, wir sind nicht komplett abgeschlagen, aber uns fehlt der Punch aufs Podium." Ein Punch, das betonte Maier, den Straßer freilich zeigte.
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Straßer erlöst DSV: Siegerehrung im Slalom
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Deutsche WM-Bilanz: Dürr wird zur tragischen Figur
Tatsächlich gab es zuvor eine Reihe von Gelegenheiten, eine Medaille zu gewinnen - dabei wurde Lena Dürr ein wenig zur tragischen Figur: Erst patzte sie im Team-Wettbewerb, dann konnte sie in der neuen Team-Kombi die Vorlage des zweiten Platzes von Emma Aicher in der Abfahrt nicht nutzen. Das Duo belegte Rang neun.
Und schließlich missriet der WM-Dritten von 2023 der Spezialslalom: Weniger, weil sie am Tag vorher krank im Bett gelegen hatte, es waren, gab sie zu, "eher die Bedingungen und die Kurssetzung, mit denen ich gar nicht klargekommen bin". 1,13 Sekunden fehlten ihr am Ende als Achte zu Rang drei.
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Straßer exklusiv: "Bei Noels Fahrt die Skistiefel umgezogen"
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Maier hat festgestellt, dass seine Mannschaft unter anderem die Rolle des Außenseiters nicht als Chance begriffen hat. "Wir müssen es schaffen", sagte er deshalb, "dass wir unsere Athleten in eine Position versetzen, wo sie sich zutrauen, mit den besten mitzufahren. Wir haben gute Ansätze, aber am Ende ist es immer die Überzeugung, die ich selbst habe."
Die besten Ansätze hat zweifelsohne Emma Aicher. Der 21 Jahre alten Allrounderin gelangen mit zwei sechsten Plätzen in Super-G und Abfahrt und Platz zwei in der Abfahrt der Team-Kombi tatsächlich zwei unerwartet gute Leistungsnachweise. Ihr Cheftrainer Andreas Puelacher behauptet: "Die wird eine Rakete werden." Straßer hat schon mal abgehoben.
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(mit SID)
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Jakobsen lässt Frust ab und macht Kleinholz aus Stöcken
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SaalbachSlalom / Herren
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L. MeillardBeendet
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