Lindsey Vonn schreibt in St. Moritz Ski-Geschichte - und ist noch längst nicht am Ziel: "Mein Vater hat so sehr geweint"
Update 12/12/2025 um 17:02 GMT+1 Uhr
Mit 41 Jahren schreibt Lindsey Vonn Ski-Geschichte. In St. Moritz, wo sie vor einem Jahr nach über fünf Jahren Abwesenheit ihr Comeback im Weltcup gefeiert hatte, gewinnt die US-Amerikanerin die erste Weltcup-Abfahrt der Saison. Für Vonn ist es mehr als ein Sieg. Durch den Erfolg lässt sie Kritiker verstummen - und macht deutlich: Die Medaillenvergabe bei Olympia 2026 geht nur über sie.
"Unfassbar!" Vonn siegt mit Fabelzeit auf der Corviglia
Quelle: Eurosport
Im Ziel hatte sie es noch nicht recht realisiert. "Ich habe auf die Anzeigetafel geschaut und das Minus gesucht, ich dachte: 'Oh, Shit! Ich habe eine Sekunde Rückstand'", ließ Vonn im Interview bei Eurosport durchblicken.
Dann aber verstand sie: Mit einer knappen Sekunde Vorsprung deklassierte die nun 83-fache Weltcup-Siegerin am Freitag in St. Moritz die Konkurrenz und feierte ihren ersten Sieg seit beinahe acht Jahren.
Was hatte sich Vonn nicht alles anhören müssen, seit sie im vergangenen Jahr ihr Comeback angekündigt hatte. Die Kommentare der sogenannten Experten gingen teilweise unter die Gürtellinie, manche legten ihr gar ob ihres hohen Alters und angeschlagener Knie einen Besuch beim Psychologen nahe.
Doch nun hat Vonn es allen gezeigt. Die 41-Jährige hat in St. Moritz als älteste Weltcup-Siegerin nicht nur Ski-Geschichte geschrieben, viel mehr hat sie deutlich gemacht: Die Reise ist noch längst nicht zu Ende.
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Vonn völlig überwältigt: Tränen bei der Hymne
Quelle: Eurosport
Vonn kann Tränen nicht zurückhalten
Vonns Sieg Nummer 83 ist ein besonderer, das wurde bei allen Beteiligten deutlich.
"Ich habe mit meinem Vater am Handy geredet, er hat so sehr geweint, wie ich ihn noch nie in meinem Leben gehört habe. Er hat mich, wie mein ganzes Team, unterstützt. Jetzt hat sich die harte Arbeit ausbezahlt", sagte die Gewinnerin selbst am Mikrofon des "SRF".
Nach der Siegerehrung, als die US-amerikanische Hymne ertönte, weinte auch Vonn selbst hemmungslos.
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Lindsey Vonn wird nach ihrem Sieg in St. Moritz von ihren Gefühlen überwältigt
Fotocredit: Getty Images
Vor beinahe acht Jahren, im März 2018, hatte die Speed-Queen im schwedischen Are ihren bis dato letzten Weltcup-Sieg gefeiert. Ein Jahr später erklärte sie ihren Rücktritt vom aktiven Sport. Doch das Feuer, das in ihr brodelte, konnte Vonn nie so ganz löschen.
Vonn holt Svindal dazu: "Das bedeutet einem etwas"
Fünf Jahre und zahlreiche Knie-Operationen später verkündete sie ihre Rückkehr in den Weltcup. Nur so mitfahren, das wollte Vonn allerdings nie: "Ich freue mich sehr darauf, wieder an Rennen teilzunehmen. Aber erfolgreich zu sein bedeutet für mich, nicht nur Teilnehmerin zu sein."
Nach einigen Rückschlägen zeigte sie im letzten Saisonrennen in Sun Valley mit Platz zwei im Super-G bereits, dass mit ihr zu rechnen sein muss. Im Sommer dann holte sie den fünffachen Weltmeister und zweifachen Olympiasieger Aksel Lund Svindal in ihr Team. Die Zusammenarbeit fruchtete nun schon im ersten Rennen.
"Seine ruhige Energie holt mich runter", schwärmte Vonn im Eurosport-Interview nach ihrem Sieg in St. Moritz von dem Norweger. Er selbst zeigte sich begeistert: "Ich war überrascht, wie nervös ich am Start war. Aber das ist ja etwas Gutes, oder? Das heißt, es bedeutet einem etwas."
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Vonn und Svindal im Eurosport-Interview: "Du kannst intensiv sein!"
Quelle: Eurosport
Vonn erleichtert: "Wir haben so hart gearbeitet"
Wie viel es bedeutet, machte die glückliche Siegerin selbst klar: "Wir haben so hart gearbeitet. Ich wusste, dass ich schnell sein kann, aber man weiß nie, wie es im ersten Rennen läuft. Ich war schneller, als ich erwartet hatte. Ich hatte auch ein paar Fehler drin, umso mehr freue ich mich auf morgen."
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"Ich freue mich schon auf morgen": Vonn mit Kampfansage
Quelle: Eurosport
Aussagen, die im Hinblick auf die zweite Abfahrt in St. Moritz am Samstag wie eine Drohung an die Konkurrenz klingen.
Doch damit nicht genug: Das große Ziel, das formulierte Vonn vor Beginn der Saison deutlich, ist eine Medaille bei den Olympischen Spielen in Mailand und Cortina d’Ampezzo.
Vintage-Vonn macht es möglich.
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"Solider Einstand": Weidle-Winkelmann zufrieden nach erster Abfahrt
Quelle: Eurosport
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