Lindsey Vonn mit Sensation in St. Moritz – 41-Jährige schockt Konkurrentinnen mit erstem Weltcup-Sieg nach 2018
Update 12/12/2025 um 13:49 GMT+1 Uhr
Lindsey Vonn hat bei der Abfahrt in St. Moritz ihren ersten Weltcup-Sieg seit 2018 gefeiert. Die US-Amerikanerin gewann das Speed-Event auf der Corviglia mit deutlichem Vorsprung auf die Österreicherinnen Magdalena Egger (+0,98 Sekunden) und Mirjam Puchner (+1,16 Sekunden) und setzte gleich zu Beginn der Olympia-Saison ein deutliches Ausrufezeichen in Richtung Konkurrenz. Emma Aicher wurde Fünfte.
"Unfassbar!" Vonn siegt mit Fabelzeit auf der Corviglia
Quelle: Eurosport
Vonn hatte bereits mit der Bestzeit im ersten Training am Mittowch angedeutet, dass der Sieg in St. Moritz auch über sie gehen würde. Dabei ließ sie sich auch nicht von dem schweren Trainingsunfall der Schweizerin Michelle Gisin verunsichern, die am Donnerstag im zweiten Training direkt vor Vonn gestartet und schwer gestürzt war. Die US-Amerikanerin wurde daraufhin mit der gelben Flagge abgewunken, musste den Traininglauf abbrechen und durfte anschließend nicht mehr vom Originalstart fahren.
Im Rennen am Freitag ließ Vonn jedenfalls keinen Zweifel an ihren Siegesansprüchen und zauberte bei guten Bedingungen mit Sonnenschein mit Startnummer 16 eine überragende Bestzeit in den Schnee und pulverisierte die Konkurrenz. Als nun älteste Weltcup-Siegerin aller Zeiten schrieb sie zudem Ski-Geschichte.
"Wir haben so hart gearbeitet", sagte Vonn im Sieger-Interview nach dem Rennen. "Ich wusste, dass ich schnell sein kann, aber man weiß nie, wie es im ersten Rennen läuft. Ich war schneller, als ich erwartet hatte. Ich hatte auch ein paar Fehler drin, umso mehr freue ich mich auf morgen."
Im Interview mit dem "ORF" fügte sie hinzu: "Ich habe gedacht, dass ich ein paar Fehler gemacht habe, aber die Geschwindigkeit war da. Das Training am Vortag war ein bisschen komisch. Ich habe sehr viel Energie verloren und ich wusste nicht, ob ich hundert Prozent Power habe. Aber es hat gereicht."
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Lindsey Vonn gewinnt die Weltcup-Abfahrt in St. Moritz
Fotocredit: Imago
In der "ARD" ergänzte die 41-Jährige: "Es hat sich gut angefühlt. Im Moment muss ich nicht hundert Prozent geben und kann trotzdem sauber und mit Power fahren. Das war in meinen besten Zeiten auch so. Ich muss nicht ans Limit gehen und bin trotzdem schnell. Ich wusste nicht genau, wo ich stehe, aber offenbar bin ich jetzt schon da."
Für den Rest des Feldes dürfte das wie eine Drohung klingen: Vonn will - und kann vor allem noch mehr.
Vonn zeigt es ihren Kritikern
Erst im vergangenen Winter war Vonn nach mehr als fünf Jahren Abwesenheit in den Weltcup zurückgekehrt. Nach zahlreichen Operationen startet sie mit einer Knieprothese, die in der Szene für viel Diskussionsstoff sorgte.
Die 41-Jährige feirte im Kanton Graubünden den 83. Weltcup-Sieg ihrer Karriere. Das US-Girl, das in diesem Winter von der norwegischen Ski-Legende Aksel Lund Svindal trainiert wird, ist der Erfolg auch die Bestätigung ihres von zahlreichen Experten teils unter der Gürtellinie kritisierten Comebacks.
"Ich weiß genau, wer was über mich gesagt hat", sagte die Speed-Queen jüngst über die Gegenwehr, die sie bei ihrer Rückkehr erfuhr und betonte: "Du kannst dich runterziehen lassen oder es als Motivation nutzen, so wie ich."
Vonn will Gold bei Olympia
Am Ziel ihrer Träume ist Vonn allerdings noch lange nicht. Im exklusiven Eurosport-Interview mit Viktoria Rebensburg betonte die Olympiasiegerin von 2010, dass die Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina das große Ziel sind: "Alles, was ich tue, ist auf Cortina ausgelegt."
Durch den Sieg in St. Moritz erscheint eine Medaille im hohen Skifahrerinnen-Alter von 41 nun durchaus realistisch.
Im Schatten von Vonns 83. Weltcup-Sieg überzeugten auch die deutschen Läuferinnen: Emma Aicher, die bei Vonns erstem Weltcup-Sieg im Jahr 2004 ein Jahr alt war - fuhr auf Rang fünf (+1,41 Sekunden), Kira Weidle-Winkelmann (+1,58 Sekunden) wurde Achte.
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"Was ist das für eine Abfahrt?" Aicher überzeugt in St. Moritz
Quelle: Eurosport
Konkurrenz deklassiert - und beeindruckt
Die Konkurrentinnen zogen in St. Moritz indes den Hut vor der 41-Jährigen. Sofia Goggia, die als Vierte knapp das Podium verfehlte, sagte am Eurosport-Mikrofon in Richtung Vonn: "Einfach nur Respekt davor, dass sie eine Sekunde vor uns allen liegt!"
"ARD"-Experte Felix Neureuther konnte den Erfolg der US-Amerikanerin kaum glauben und nannte Vonn "eine Göttin": "Ihre Fahrt im Mittelteil war mit das Beste, was ich hier jemals gesehen habe."
Schon am Samstag könnte Vonn nachlegen: In St. Moritz steht um 10:45 Uhr (live auf Eurosport und discovery+) die zweite Abfahrt des Wochenendes an.
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"Blitzsaubere Fahrt": Weidle-Winkelmann fährt Bestzeit in St. Moritz
Quelle: Eurosport
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