Tragischer Tod von Matteo Franzoso löst Kritik an Sicherheit im Skisport aus - Alexis Pinturault: "Müssen etwas ändern"

Nach dem tödlichen Trainingsunfall des Italieners Matteo Franzoso ist die Bestürzung im Ski Alpin riesig. Aufgrund des nächsten tragischen Unglücks mehren sich jedoch auch kritische Stimmen. "In der Formel 1 und in der MotoGP hat man aus tödlichen Unfällen offensichtlich die richtigen Schlüsse gezogen, aber im Skisport scheint man nichts daraus zu lernen", echauffierte sich etwa Alan Perathoner.

Matteo Franzoso beim Weltcup in Kvitfjell

Fotocredit: Imago

Dem "Blick" zufolge kannte der Olympia-Teilnehmer von 2002 den im Alter von 25 Jahren verstorbenen Franzoso gut. Der 49-Jährige aus Südtirol ist Vater von Junior-Weltmeister Max Perathoner.
Dass Franzoso nach dem fatalen Sturz während des Trainingslagers im chilenischen La Parva seinen schweren Verletzungen einen Tag vor seinem Geburtstag erlag, lässt Perathoner nicht kalt. Mit seinen Worten holte er jetzt zum Rundumschlag gegen die Sicherheitsvorkehrungen aus.
Es dürfe einfach nicht passieren, so Perathoner, "dass eine Streckenabsperrung derart wenig Widerstand leistet, dass ein Rennfahrer wie im Fall von Matteo in einer Holzvorrichtung landet".
Im Ski Alpin gebe es "deutlich mehr Todesfälle als im Motorsport", mahnte der Südtiroler an und erinnerte an Marco Degli Uomini und Matilde Lorenzi. Die beiden Talente waren im Alter von 18 beziehungsweise 19 Jahren verunglückt - mit Franzoso betrauert der italienische Ski-Verband damit bereits den dritten tragischen Tod innerhalb eines Jahres.

Trauer und Wut auch bei Pinturault und Maze

Wie Perathoner meldete sich auch der französische Ski-Alpin-Star Alexis Pinturault zu Wort. "Mir fehlen die Worte, die Wut überwiegt", schrieb der 34-Jährige am Montagabend in seiner Instagram-Story, in der er ein Bild des verstorbenen Franzoso teilte.
Pinturault, mit 34 Siegen erfolgreichster Franzose der Weltcup-Geschichte, forderte: "Wir müssen etwas ändern! Meine Gedanken sind bei der Familie … ein Drama, das viel zu tiefe Schmerzen wieder aufleben lässt."
Alexis Pinturault trauert um Matteo Franzoso.
Alexis Pinturault trauert um Matteo Franzoso.Fotocredit: Getty Images
Auch Eurosport-Expertin Tina Maze drückte auf Instagram ihre Trauer über den Tod des italienischen Skirennläufers aus. "Es tut mir sehr leid, diese Nachrichten zu sehen und zu hören", schrieb die Slowenin am Montag in ihrer Story und wünschte Franzosos Familie sowie Freunden "viel Kraft".
Im gefährlichen Ski-Alpin-Sport sei "kein Platz für Fehler", betonte Maze jedoch gleichzeitig. Damit meinte sie womöglich die fehlerhaften Sicherheitsvorkehrungen, die auch Perathoner anprangert.
Tina Maze wünscht Franzosos Familie und Freunden "viel Kraft".
Tina Maze wünscht Franzosos Familie und Freunden "viel Kraft".Fotocredit: Getty Images
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Hirscher wieder auf Skiern - aber "noch ein langer, langer Weg"

Quelle: Eurosport


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