Victoria Carl: Für Deutschlands Langlauf-Ass gibt es keine Grenzen - Bundestrainer schwärmt: "Vergleichbar mit Johaug"

Victoria Carl hat sich spätestens mit ihrem ersten Weltcupsieg im Einzel 2023 in der Skilanglauf-Elite etabliert. Das soll aber erst der Anfang gewesen sein. Bundestrainer Peter Schlickenrieder schwärmt in den höchsten Tönen von der Thüringerin und stellt sogar Vergleiche mit Therese Johaug an. Auf dem Weg nach oben gibt es für Carl keine Grenzen - das will sie bei der WM in Trondheim beweisen.

Carl exklusiv: Vergleich mit Johaug "megageil"

Quelle: Eurosport

Victoria Carls Augen fingen sofort wieder an zu funkeln, als sie auf ihren ersten Weltcupsieg im Einzel zurückblickte.
"Es ist auch jetzt noch etwas schwierig, es zu beschreiben. Ich saß in diesem Leader-Chair und war so nervös, weil ich leider keine Übersicht über die Zeiten hatte. Ich wusste dementsprechend gar nichts", beschrieb die 29-Jährige ihre Gefühlslage im exklusiven Interview mit Eurosport.de.
Mit ihrem Erfolg im vergangenen Dezember in Trondheim über zehn Kilometer in der klassischen Technik sorgte Carl nicht nur für eine große Überraschung, sondern erlöste mit dem ersten Einzelsieg im Weltcup seit Claudia Nystad im Jahr 2004 den Deutschen Skiverband.
"Ich wusste am Ende gar nicht mehr, was ich machen soll. Das Team war komplett da und während des Rennens habe ich schon gemerkt, dass irgendetwas anders ist als sonst, weil alle Techniker raus an die Strecke gekommen sind und mich zu dem Erfolg gebrüllt haben", erinnerte sich die dreimalige Deutsche Meisterin.
Dieser besondere Moment habe ihr nicht nur persönlich gezeigt, dass harte Arbeit sich auszahle, sondern auch die gesamte Mannschaft motiviert.
"Es war die Bestätigung für das ganze Team, dass wir das können und einfach weiterarbeiten müssen so wie bisher." Genau das haben Carl und ihre Kolleginnen im Sommer mit Hochdruck gemacht.
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Völlig fassungslos im Ziel: Carl triumphiert über zehn Kilometer

Quelle: Eurosport

Carl mit Akribie zu neuen Höhen

"Vici (Victoria Carl; Anm. d. Red.) weiß um ihre Schwächen. Sie ist da sehr konsequent und sucht sich die Herausforderungen raus", sagte Bundestrainer Peter Schlickenrieder im Rahmen der DSV-Einkleidung.
"Sie bekommt zum Beispiel im Massenstart immer etwas Panik, wenn viele Leute um sie herum sind. Daher ist sie im Sommer von Massenstartweltcup zu Massenstartweltcup gefahren. Da habe ich mir gedacht: 'Was macht das Mädel?', beschrieb der 54-Jährige seine anfängliche Verwunderung.
"Im Nachhinein macht es aber absolut Sinn, diesen Aufwand zu betreiben", ergänzte Schlickenrieder, der Carl allerdings vor zu viel Verbissenheit warnte: "Es ist nicht immer und jeden Tag Langlauf - das muss sie auch mal zulassen."
Schließlich gönnt sich das deutsche Aushängeschild nur äußerst selten eine Auszeit.
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Victoria Carl begeisterte im vergangenen Winter mit vollem Einsatz und Top-Ergebnissen

Fotocredit: Getty Images

Schlickenrieder vergleicht Carl mit Johaug

"Sie ist vom Mindset her mit einer Therese Johaug vergleichbar. Ich habe sie zuletzt gefragt, wann sie ihren letzten Ruhetag eingelegt hat. Anhand der Antwortzeit war mir klar, dass das ewig her ist, sie wusste es gar nicht mehr", so der Bundestrainer.
Carl sei in ihrer Einstellung und Arbeitsmoral durchaus mit der norwegischen Ausnahmeathletin gleichzusetzen, die nach zwei Jahren Pause in diesem Winter ihr Comeback geben wird.
"Die zwei sind schon Extraklasse in ihrer Herangehensweise, sich für den Erfolg in ihrem Sport zu verschreiben. Vici betreibt großen Aufwand mit extremer Konsequenz. Das beeindruckt mich", schwärmte Schlickenrieder weiter von seinem Schützling.
Der Erfolg gibt Carl zweifelsohne recht.

Carl endgültig in der Weltspitze angekommen

Die 29-Jährige belegte im Winter 2023/24 dank insgesamt 18 Top-Ten-Platzierungen - davon fünf Podestplätze - Rang vier im Gesamtweltcup und hat sich damit endgültig in der Weltspitze festgesetzt.
Nach einer beeindruckenden vergangenen Saison richtet Carl ihren Blick bereits auf die nächsten Herausforderungen.
"Der nächste Schritt ist jetzt locker zu bleiben, obwohl man eine Super-Saison im Vorjahr hatte und die Ergebnisse zu bestätigen", blickte sie im Exklusiv-Interview voraus und ergänzte: "Der große Plan ist bei der WM in Trondheim die bestmögliche Leistung zu erbringen - und hoffentlich genauso gute Ski zu haben wie im letzten Jahr."
Als sie an gleicher Ort und Stelle die Weltelite überrumpelte.
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Victoria Carl wird von ihren Teamkolleg/innen nach ihrem ersten Einzel-Weltcupsieg gefeiert

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Carl: Voller Fokus auf die WM

Für einen weiteren Coup in Trondheim hat Carl in der Vorbereitung auf die neue Saison Prioritäten gesetzt.
"Der Fokus liegt bei jedem Athleten ganz klar auf der Weltmeisterschaft. Wenn die Weltcups dieses Jahr nicht ganz so gut laufen sollten, ich aber trotzdem die Quali schaffe und dafür in Trondheim optimal in Form bin, ist alles andere egal", erklärte sie und betonte: "Die WM ist das große Ziel für uns in diesem Winter."
Immerhin hat die Thüringerin die große Chance, die erste deutsche WM-Einzelmedaille bei den Frauen seit 2003 zu holen.
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Katharina Hennig (l.) und Victoria Carl präsentieren stolz ihre Olympia-Goldmedaillen

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Olympiasieg als Startschuss der Erfolgsgeschichte

Die Zeiten, in denen das DSV-Team hinterhergelaufen ist, sind mittlerweile längst vorbei.
"Der Erfolg in Peking hat gezeigt, dass wir es können und auch wollen", erklärte Carl, die außerdem vom Zusammenhalt im deutschen Lager schwärmte.
"Einer der Hauptgründe des Fortschritts ist, dass wir in einem Team gemeinsam arbeiten, uns gegenseitig pushen und wir versuchen - egal ob es ein Wettkampf oder nur ein Training ist - den anderen überlegen zu sein", ergänzte sie.
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Sensationelles Finish! Carl stürmt zu Gold im Teamsprint

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Carl: "Der Erfolg gibt mir Selbstsicherheit"

Mit ihrer beeindruckenden Disziplin und dem unerschütterlichen Willen hat Carl nicht nur ihre persönliche Laufbahn geprägt, sondern auch dem gesamten deutschen Skilanglauf neue Hoffnung gegeben.
"Der Erfolg gibt mir Selbstsicherheit und eine gewisse Lockerheit. Ich habe jetzt Spaß an den Wettkämpfen", bekräftigte sie.
Der Blick auf die WM zeigt, dass sie bereit ist, erneut Geschichte zu schreiben - nicht nur für sich selbst, sondern für ein Team und eine Nation, die sich nach großen Erfolgen sehnt.
Obwohl der Weg dorthin hart ist, bleibt Carl sich treu: "Ich versuche einfach, alles dem Sport unterzuordnen." Die Früchte jener Arbeit könnte sie erneut in Trondheim ernten.
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Wellinger exklusiv über Ziele, Druck und Gänsehautmomente

Quelle: Eurosport


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