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Vierschanzentournee - Skispringen in Bischofshofen: Zehn denkwürdige Tournee-Finals - Vorbilder für Andreas Wellinger?

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 06/01/2024 um 17:43 GMT+1 Uhr

Jedes Jahr fiebern Skisprung-Fans der Vierschanzentournee entgegen. Das Saison-Highlight findet auch in diesem Jahr in Bischofshofen ihr Ende. Mit Andreas Wellinger und Ryoyu Kobayashi haben zwei Springer realistische Chancen auf den Gesamtsieg. Angesichts eines Vorsprungs von 4,8 Punkten für den Japaner zeichnet sich ein spektakuläres Finale ab. Es wäre nicht das erste Mal.

Tournee-Rückblick: Als Tande die Bindung brach

Die Vierschanzentournee steuert auf ein dramatisches Finale zu, nur 4,8 Punkte liegen zwischen dem Führenden Ryoyu Kobayashi und Verfolger Andreas Wellinger.
Ein Vorsprung von dieser Größe wurde zwar letztmals vor 30 Jahren aufgeholt, doch die umgerechnet 2,5 Meter Rückstand scheinen für Wellinger durchaus schaffbar.
Und das auch ohne unsportliche Methoden, wie durch den Norweger Lasse Ottesen, der 1994 Jens Weißflog die Tournee in Bischofshofen kostete.
Auch ein Unentschieden zwischen Wellinger und Kobayashi, wie zwischen Jakub Janda und Janne Ahonen scheint nicht ausgeschlossen - Spannung ist garantiert.
Denkwürdige Entscheidungen gab es in Bischofshofen schon häufig. Zehn der spannendsten:

1958: Recknagel schreibt Geschichte

Helmut Recknagel, in Garmisch-Partenkirchen nach einem Sturz scheinbar chancenlos, hat sich vor dem Finale in Bischofshofen bis auf Rang fünf vorgearbeitet.
Dann gewinnt er das letzte Springen - und damit als erster Deutscher die Tournee.

1989: Der lachende Dritte

Jens Weißflog und der Finne Matti Nykänen, die überragenden Skispringer der 80er Jahre, führen nach Innsbruck die Gesamtwertung an.
Dann passiert, womit keiner gerechnet hat: Weißflog (16.) und Nykänen (35.) patzen böse. Der Finne Risto Laakkonen staubt ab und wird Tourneesieger.

1992: Teenie Nieminen gewinnt im V-Stil

Die Tournee 1991/92 wird in jeder Hinsicht eine Zäsur. Erstmals gewinnt ein Springer im V-Stil, und dann auch noch ein 16-Jähriger: Der Finne Toni Nieminen ist bis heute der jüngste Tourneesieger.
In Bischofshofen holt er seinen dritten Tagessieg, wird wenig später Doppel-Olympiasieger und Gesamtweltcup-Sieger. Nach 1991/92 geht es schon wieder steil bergab, auch weil die Konkurrenz mittlerweile den V-Stil perfektioniert - die Tournee gewinnt Nieminen nie wieder.

1994: Skandal um Ottesen

Der Norweger Lasse Ottesen schindet auf dem Balken Zeit, der nach im springende Jens Weißflog muss daher bei deutlich schlechterem Wind starten - und den Tourneesieg noch an Ottesens Landsmann Espen Bredesen abgeben.
Ottesen wird nachträglich disqualifiziert.

1995: Funaki riskiert zu viel

Der Japaner Kazuyoshi Funaki fährt als Führender nach Bischofshofen, doch Andreas Goldberger sitzt ihm im Nacken.
Im zweiten Durchgang riskiert Funaki alles, erreicht mit 131,5 m die Tagesbestweite - und stürzt. Goldberger gewinnt die Tournee.

1999: Der Krimi

Nur 0,4 Punkte liegen vor dem Tournee-Finale zwischen Noriaki Kasai und Janne Ahonen, es ist die bis heute knappste Führung vor Bischofshofen. Der Finne wird Zweiter und zieht noch an Kasai (4.) vorbei.
Zugleich wird Ahonen der bis heute letzte Gesamtsieger ohne Tagessieg - ein Kunststück, das am Samstag auch Kobayashi gelingen kann. Kasai, der mit 51 Jahren immer noch springt, hat die Tournee nie gewonnen.

2001: Der Kantersieg

Der Pole Adam Malysz beherrscht die zweite Tournee-Hälfte nach Belieben, sowohl in Innsbruck als auch Bischofshofen deklassiert er die Konkurrenz.
Am Ende liegt er 104,4 Punkte vor Ahonen, es ist bis heute der größte Vorsprung eines Siegers.

2002: Hannawald wird zur Legende

14,89 Millionen Menschen sitzen in Deutschland vor dem Fernseher, als Sven Hannawald zu seinem historischen vierten Tagessieg ansetzt.
"Hanni" gewinnt knapp vor Matti Hautamäki und schafft als erster Springer den "Grand Slam". Bis heute ist es der letzte deutsche Tagessieg in Bischofshofen.
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Sven Hannawald feiert seinen Grand Slam bei der Vierschanzentournee

Fotocredit: Getty Images

2005: Das Unentschieden

Herausforderer Jakub Janda (Tschechien) reist mit der Winzigkeit von 2,0 Punkten Vorsprung auf Ahonen nach Bischofshofen.
Dort endet der Krimi mit einem Unentschieden, nach acht Sprüngen kommen beide auf 1081,5 Punkte. Zum ersten Mal und bislang einzigen Mal werden zwei Tournee-Sieger gekürt.

2017: Tandes Trauma

Der Norweger Daniel Andre Tande geht als Führender in das letzte Springen. Doch dann löst sich im Flug die Bindung, Tande verhindert nur mit viel Können einen Sturz. Der Tourneesieg ist futsch, die Tränen fließen.
(SID)
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