Vierschanzentournee 2024/2025: Daniel Tschofenig entreißt Stefan Kraft Gesamtsieg - Pius Paschke und Co. abgeschlagen

Daniel Tschofenig hat die Vierschanzentournee 2024/2025 in einem dramatischen Finale für sich entschieden. Der Österreicher gewann nach dem Neujahrsspringen auch das Springen in Bischofshofen. Mit Sprüngen auf 136 und 140,5 Meter sicherte sich Tschofenig vor Landsmann Jan Hörl (+1,4 Punkte) seinen ersten Gesamttriumph und fing den bis Bischofshofen führenden Routinier Stefan Kraft (+4,1) noch ab.

Tschofenig gewinnt irres Tournee-Finale - Kraft am Boden zerstört

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Als Daniel Tschofenig auf den Schultern von Jan Hörl und dem tieftraurigen Stefan Kraft seinen Triumph bei der Vierschanzentournee genoss, standen die DSV-Adler einmal mehr enttäuscht im Abseits. "Wahnsinn! Ich kann gar nicht fassen, dass ich gewonnen habe. Das ist da oben noch gar nicht angekommen", sagte Tschofenig nach seinem furiosen Tagessieg in Bischofshofen, dem ein echter Nervenkrimi vorausgegangen war.
Der 22-Jährige war am Eurosport-Mikrofon etwas sprachlos: "Es war sehr herausfordernd. Gestern hatte ich wirklich Schwierigkeiten, heute war es auch nicht so toll. Im Training war ich nicht sicher, was ich tun soll. Nichts funktionierte. Im Wettkampf machte es dann einfach 'klick' und ich wusste, was zu tun war."
Tschofenig lag nach dem ersten Durchgang nur auf Rang fünf, dann zündete er eine Rakete auf 140,5 m und holte Platz um Platz auf. Die besten Karten hatte dennoch Kraft, der als Führender nach dem ersten Durchgang als letzter Springer ganz oben saß - und wegen des auffrischenden Windes mehrere Minuten warten musste. 137,5 m reichten nicht, Kraft fiel auf Rang drei zurück.
"Es hat schon ziemlich lang gedauert da oben", sagte der 31-Jährige, der als Dritter auch in der Gesamtwertung hinter Tschofenig und dem Tageszweiten Jan Hörl auf Rang drei zurückfiel: "Mir fehlte dann die letzte Spritzigkeit." Kraft haderte mit der Wartezeit: "Es war nicht fair. Sie (die Wettkampf-Jury, Anm. d. Red.) starten immer zu hoch und hatten dadurch hinten Probleme. (...) Es ist nicht lustig da oben 15 Minuten zu warten und in diesen Schuhen zu stehen. Wir müssen Energie in den Beinen haben und die war weg."
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Schmitt-Analyse zum Tournee-Krimi: "Jury hat großen Einfluss genommen"

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König der drei Könige: Tschofenig bekommt Goldenen Adler

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pius Paschke sichert Platz sechs ab

Es war der dritte Dreifachsieg des Austria-Adler bei dieser Tournee. Elf der zwölf Podestplätze gingen an den ÖSV – den bisherigen Rekord von neun Podiumsplätzen durch Finnland (1954/55) und Österreich (2011/12) pulverisierten die Co-Gastgeber locker. Zwischen Tschofenig und Hörl lagen am Ende in der Gesamtwertung nur 1,4 Punkte – nur dreimal in 73 Tournee-Jahren war es enger zugegangen.
Der deutsche Hoffnungsträger Pius Paschke flog zum Ende einer aus deutscher Sicht mauen Tournee auf Platz zwölf. Der fünfmalige Saisonsieger war als Führender im Gesamtweltcup und folglich als Mitfavorit zu den "Four Hills" gereist, musste dort aber die Überlegenheit der ÖSV-Adler neidlos anerkennen. Rang sechs in der Gesamtwertung war dennoch das beste Tournee-Ergebnis für den 34-Jährigen.
"Es war okay, aber ich kann besser springen. Ich hatte viel Geschwindigkeit, aber nicht die Höhe, um weit zu springen", analysierte Paschke bei Eurosport. Nach den Schwierigkeiten in Garmisch-Partenkirchen, die ihn in der Gesamtwertung zurückfallen ließen, habe er sich auf sich selbst konzentriert.

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Paschke und Wellinger verabschieden sich ordentlich von Tournee

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Tschofenig nimmt KRaft gesamtSieg weg

"Ich habe zu Beginn des Winters einen besseren Job gemacht. Es gibt aber noch viele Wettkämpfe. Ich muss bis zum Absprung stabil bleiben und es muss wieder mehr aus den Beinen kommen. Das ist das Ziel für die nächsten Wochen. Dann wird es auch wieder besser." Andreas Wellinger wurde als Neunter bester Deutscher in Bischofshofen. Punkte sammelten auch Philipp Raimund (15.) und Karl Geiger (23.) - im Gegensatz zu Adrian Tittel (33.) und Felix Hoffmann (36.).
Mann des Tages war aber Tschofenig, der erst im Dezember den ersten Weltcupsieg seiner Karriere gefeiert hatte. Bei der Tournee hatte er das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen gewonnen, führte zur Halbzeit, fiel dann auf Rang drei zurück - und schlug in Bischofshofen zurück. Auch im Gesamtweltcup hat er inzwischen die Nase vorn.
Die Austria-Dominanz erinnerte an 2012, als Gregor Schlierenzauer, Thomas Morgenstern und Andreas Kofler den letzten von bislang nur drei Tournee-"Sweeps" (nach Finnland 1955 und Österreich 1975) schafften. Nun kam an einem denkwürdigen Tag Nummer vier hinzu.
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Kraft kritisiert die Jury: "Sie starten immer zu hoch"

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(mit SID)
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"Spätester Sprung des Wochenendes": Kobayashi latscht voll durch

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