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DSV-Adler vor Vierschanzentournee unter Druck: Bundestrainer Horngacher gelassen

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 26/12/2019 um 15:02 GMT+1 Uhr

Von der besinnlichen Festtafel direkt in den großen Skisprung-Trubel: Im Schnelllade-Modus haben Hoffnungsträger Karl Geiger und der Rest der DSV-Adler ihre Akkus aufgetankt, um nach der Mini-Weihnachtspause auf Attacke schalten zu können. Das Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf wird nach dem schlechtesten Saisonstart seit neun Jahren zum wichtigsten Wettkampf des Winters.

Stefan Horngacher, Bundestrainer

Fotocredit: Imago

Der Druck im Hexenkessel am Schattenberg wird gewaltig sein - auch wenn das der tiefenentspannte Bundestrainer ganz anders sieht.
"Druck macht man sich immer nur selbst. Da haben wir das geringste Problem. Wir wissen genau, was wir machen", sagte Stefan Horngacher vor dem Startschuss zur 68. Tournee am Wochenende (Qualifikation Samstag 16.30 Uhr/Wettkampf Sonntag 17.30 Uhr, jeweils live bei Eurosport und im Eurosport Player):
Wir lassen uns nicht von der Tournee in Stress versetzen. Wir wissen, dass wir gut springen können.

Horngacher gelassen - großer Druck auf Karl Geiger

Der Stotterstart als Nachfolger des überaus erfolgreichen Landsmannes Werner Schuster macht den Österreicher nicht nervös: "In Polen war es damals ähnlich. Als ich gekommen bin, war die Mannschaft ziemlich am Boden. Es braucht halt Zeit." Die Vierschanzentournee gewann Horngacher freilich schon in seiner ersten Saison (2016/17) mit Kamil Stoch.
In Deutschland fand Horngacher zwar ein intaktes Team vor, dennoch funktioniert bislang nur Geiger. Vor allem angesichts der Leistungsdelle bei Dreifach-Weltmeister Markus Eisenbichler sind die Erwartungen an den Oberstdorfer Lokalmatador riesig. Zu riesig?
Geiger sagte:
Vor heimischem Publikum und ausverkauftem Haus will man es besonders gut machen.
In diesem Winter wurde er je einmal Zweiter und Dritter. Im Vorjahr war Geiger mit seinem ersten Weltcupsieg im Gepäck zur Tournee gereist, dort lief dann nicht viel, Elfter wurde er.
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Starke Leistung: Geiger fliegt in Engelberg auf Rang vier

Geiger: "Ich habe dazugelernt"

"Das war eine komplett neue Situation für mich, zuvor war ich noch nie Siegspringer. Aber das war nicht der Punkt, wo ich mich habe rausbringen lassen. Die Formkurve hat einfach nicht mehr so ganz gepasst, das Gefühl war nicht mehr so da", sagte der 26-Jährige, der trotz aller Erwartungen locker in den großen Zirkus zum Jahreswechsel gehen will: "Ich habe dazugelernt. Selbst wenn ich den Wettkampf verhauen sollte, kann ich darüberstehen. Das ist kein Weltuntergang."
Doch wer soll liefern, wenn nicht Geiger? Wer soll in den Springen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen (1. Januar), Innsbruck (4. Januar) und Bischofshofen (6. Januar) um den ersten Gesamtsieg seit Sven Hannawalds Grand Slam 2001/02 kämpfen? Wer dem mutmaßlichen Favoritentrio mit dem Japaner Ryoyu Kobayashi, dem Polen Kamil Stoch und dem Österreicher Stefan Kraft, allesamt bereits Tourneesieger, die Stirn bieten? "Wenn Karl so stabil bleibt", sagt Horngacher, "hoffe ich, dass er da mithalten kann."

Bei Eisenbichler bleibt nur die Hoffnung

Hoffen kann der Bundestrainer ansonsten nur, dass beim etatmäßigen Topmann Eisenbichler trotz des verkorksten Saisonstarts doch noch der Knopf aufgeht. "Für die Tournee bin ich zuversichtlich, die Schanzen kenne ich, da habe ich nicht so ein Problem mit dem Timing", sagte Eisenbichler.
Im Vorjahr war er Tourneezweiter, Platz drei belegte Stephan Leyhe, der zuletzt zumindest ansteigende Form zeigte. Dahinter wird es dünn: Richard Freitag, vor zwei Jahren als Weltcupführender zur Tournee gereist, ist völlig außer Form, Severin Freund, Zweiter 2015/16, nach zwei Kreuzbandrissen noch nicht wieder einsatzfähig. Olympiasieger Andreas Wellinger fällt wie Vorjahresentdeckung David Siegel den gesamten Winter aus.
Trübe Aussichten also? Keineswegs, meint zumindest Horngacher vor seiner Vierschanzen-Premiere als deutscher Chefcoach:
Ich denke, das wird eine ziemlich coole Tournee mit verschiedenen Siegern. Wer am Ende vorne ist, werden wir sehen. Hoffentlich einer von uns.
(SID)
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"Das hat mich richtig geflasht": Eisenbichler verrät schönsten Tournee-Moment

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